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ROUNDUP: Produktion der deutschen Industrie bricht ein

WIESBADEN/BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie hat zum Jahresende einen heftigen Produktionseinbruch erlitten. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, lag die Gesamtherstellung 3,5 Prozent niedriger als im Vormonat. Das ist der stärkste Rückgang seit Anfang 2009, als die konjunkturellen Folgen der globalen Finanzkrise sichtbar wurden. Gegenüber dem Vorjahresmonat fiel die Herstellung um 6,8 Prozent - so stark wie seit Ende 2009 nicht mehr.

Analysten wurden von den schwachen Zahlen auf dem falschen Fuß erwischt. Sie hatten im Schnitt sogar einen leichten Anstieg erwartet. Der Dezember beende für die deutsche Industrie ein "Jahr zum Vergessen", kommentierte Carsten Brzeski, Chefökonom für Deutschland von der Bank ING. Damit spielt der Ökonom auf die erheblichen wirtschaftlichen Belastungen für die exportorientierte deutsche Industrie an. Zu nennen sind in erster Linie der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie die insgesamt schwächere Weltwirtschaft.

Die Produktionsentwicklung im Dezember war bis auf den Energiesektor durch die Bank weg schwach. Die Industrie verringerte ihre Warenherstellung zum Vormonat um 2,9 Prozent. Am Bau brach die Aktivität um 8,7 Prozent ein. Lediglich der Energiesektor stützte die Gesamtentwicklung mit einem etwas höheren Ausstoß.

Im gesamten vierten Quartal ging die Produktion des verarbeitenden Gewerbes 1,9 Prozent zurück, wie das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin mitteilte. Besonders stark waren die Rückgänge im Maschinenbau und in der Autoindustrie. "Die zuletzt schwache Entwicklung der Produktion und der Auftragseingänge deutet darauf hin, dass die Konjunkturschwäche in der Industrie noch nicht überwunden ist", kommentierte das Ministerium.

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Allerdings relativierten das Wirtschaftsministerium und einige Bankvolkswirte die schwachen Daten etwas. Aufgrund einer hohen Anzahl an Brückentagen im Dezember dürfte der Rückgang der Industrieproduktion überzeichnet sein, hieß es vom Ministerium. Ähnlich äußerte sich Ökonom Ralph Solveen von der Commerzbank. Er rechnet deshalb damit, dass die Produktion spätestens im Februar wieder anziehen wird und es eine Gegenbewegung gibt.

"Dies ändert aber nichts daran, dass der Trend bei der Produktion weiter eindeutig nach unten zeigt", ergänzte Solveen. Hoffnungen auf eine konjunkturelle Belebung, die durch zuletzt positive Umfragewerte geschürt wurden, erfuhren jedoch auch durch schwache Produktionsdaten aus Frankreich und Spanien einen Dämpfer. In beiden Ländern knickte die Industrieproduktion zum Jahresende 2019 ebenfalls ein.