Werbung
Deutsche Märkte schließen in 3 Stunden 26 Minuten
  • DAX

    18.044,39
    +127,11 (+0,71%)
     
  • Euro Stoxx 50

    4.977,57
    +38,56 (+0,78%)
     
  • Dow Jones 30

    38.085,80
    -375,12 (-0,98%)
     
  • Gold

    2.355,70
    +13,20 (+0,56%)
     
  • EUR/USD

    1,0718
    -0,0015 (-0,14%)
     
  • Bitcoin EUR

    59.911,55
    +448,37 (+0,75%)
     
  • CMC Crypto 200

    1.385,26
    -11,28 (-0,81%)
     
  • Öl (Brent)

    84,09
    +0,52 (+0,62%)
     
  • MDAX

    26.116,59
    +73,41 (+0,28%)
     
  • TecDAX

    3.297,29
    +30,53 (+0,93%)
     
  • SDAX

    14.262,62
    +266,85 (+1,91%)
     
  • Nikkei 225

    37.934,76
    +306,28 (+0,81%)
     
  • FTSE 100

    8.115,59
    +36,73 (+0,45%)
     
  • CAC 40

    8.042,49
    +25,84 (+0,32%)
     
  • Nasdaq Compositive

    15.611,76
    -100,99 (-0,64%)
     

ROUNDUP: Bundesbank-Präsident mahnt entschlossenes Vorgehen gegen Inflation an

FRANKFURT (dpa-AFX) - Bundesbank-Präsident Joachim Nagel dringt auf ein entschlossenes Vorgehen gegen die Rekordinflation. "Wir können und müssen jetzt alles daransetzen, um zu verhindern, dass sich die aktuell so hohe Teuerung verfestigt", sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. "Die immer noch sehr expansive Ausrichtung der Geldpolitik muss zügig beendet werden, und die nun beschlossene Leitzinsanhebung ist dafür ein erster, wichtiger Schritt." Nagel betonte: "Preisstabilität ist kein Selbstläufer, sondern muss entschlossen verteidigt werden."

Im Juni lagen die Verbraucherpreise im Euroraum um 8,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die EU-Kommission rechnet für das Gesamtjahr 2022 mit durchschnittlich 7,6 Prozent Inflation im Währungsraum der 19 Länder. Das wäre ein historischer Höchstwert und weit über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten stabilen Preisniveau mit einer jährlichen Teuerungsrate von zwei Prozent. Um die Inflation zu dämpfen, hatte der EZB-Rat, dem Nagel angehört, am 21. Juli die erste Zinserhöhung seit elf Jahren beschlossen. Eine höhere Inflation schmälert die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro weniger leisten können.

"Jetzt ist es unsere Aufgabe, zusammen mit den anderen nationalen Zentralbanken und der EZB dafür zu sorgen, dass unsere gemeinsame Währung stabil bleibt", sagte Nagel. "Wir arbeiten mit aller Kraft daran, die Inflationsrate wieder auf den Zielwert von zwei Prozent zu senken. Und dort wollen wir sie halten, auch wenn uns Klimawandel und Energiewende, demografischer Wandel und Digitalisierung als Zentralbanken herausfordern."

Über inzwischen 65 Jahre hat sich die Deutsche Bundesbank weltweit als "Hort der Stabilität" einen Namen gemacht. Das schier unerschütterliche Vertrauen der Deutschen in ihre Notenbank ist geradezu legendär: "Nicht alle Deutschen glauben an Gott, aber alle glauben an die Bundesbank" - auf diesen Punkt brachte es 1992 der Franzose Jacques Delors, damals Präsident der EU-Kommission.

WERBUNG

Am 26. Juli 1957 wurde das "Gesetz über die Deutsche Bundesbank" unterzeichnet. Mit Inkrafttreten des Gesetzes am 1. August 1957 nahm die Bundesbank ihre Arbeit auf. Nagel, der seit Anfang 2022 amtiert, ist der zwölfte Bundesbank-Präsident in der Geschichte der Notenbank.

Als Zentralbank der noch jungen Bundesrepublik stand die Frankfurter Institution vor allem für die Härte der D-Mark. Mit dem Zusammenrücken Europas wurde die Bundesbank im Jahr 1999 Teil des Eurosystems, dem derzeit 19 Staaten angehören.

Er freue sich, wenn zum 1. Januar 2023 Kroatien als zwanzigstes Land in den Kreis der Länder mit der europäischen Gemeinschaftswährung aufgenommen werde, sagte Nagel. "Was uns im EZB-Rat eint, ist das gemeinsame Streben nach Preisstabilität im Euroraum. Klar ist aber auch: Damit die Währungsunion ein Erfolg bleibt, müssen die Mitgliedstaaten ihrer Verantwortung gerecht werden. Das betrifft die Wirtschaftspolitik, aber auch die Finanzpolitik."

Der Bundesbank-Präsident ist an den Entscheidungen des obersten Entscheidungsgremiums der EZB, dem EZB-Rat beteiligt, hat aber wie die Vertreter der anderen Euroländer nur eine Stimme - auch wenn Deutschland Europas größte Volkswirtschaft ist. Nagel äußerte sich überzeugt: "Die Bundesbank ist und bleibt eine starke Stimme der Stabilitätskultur und sie wird gut gehört."