ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax gleicht Verluste aus - Jobbericht im Blick
FRANKFURT (dpa-AFX) -Solide US-Börsen haben dem Dax DE0008469008
am Donnerstag noch ein versöhnliches Tagesende beschert. Einen Rücksetzer um bis zu 0,6 Prozent konnte der Leitindex noch ausgleichen, allerdings blieb die Risikobereitschaft der Anleger vor den am Freitag erwarteten Arbeitsmarktdaten aus den USA gedämpft. Am Ende bedeuteten 15 633,21 Punkte ein Plus von 0,01 Prozent. Der MDax DE0008467416
gab dagegen um 1,29 Prozent auf 28 440,86 Punkte nach.
"Es hat den Anschein, dass die Anleger im Vorfeld des morgigen Arbeitsmarktberichts eine vorsichtige Haltung einnehmen", sagte Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda. Immerhin sorgten aber die New Yorker Börsen beim Dax für den notwendigen Rückenwind, um die zeitweisen Verluste noch aufzuholen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren überraschend stark gestiegen und dies nährte wieder etwas die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed beim Kampf gegen die hohe Inflation mit ihren Zinserhöhungen vielleicht doch vorsichtiger vorgehen könnte.
Zum Spitzenreiter im Dax avancierte Adidas DE000A1EWWW0
, hier hielt die jüngste Aufbruchstimmung an: Am Nachmittag drehten die Papiere auf und erreichten das höchste Niveau seit einem Monat. Mit einem Anstieg um drei Prozent setzten sie ihren guten Lauf fort. Auch beim Windkraft-Anlagenhersteller Nordex DE000A0D6554
kam am Nachmittag Schwung herein: Trotz der 2022 gedämpften Profitabilität schafften die Aktien ein Plus von 6,1 Prozent.
Ansonsten setzte sich die Berichtssaison fort, im Fokus standen zum Beispiel Dividenden. Die Deutsche Post DE0005552004
meldete ein Rekordjahr, überzeugte mit dem Ausschüttungsvorschlag und ihrem Aktienrückkaufprogramm. Zwar wird für 2023 mit einer Abkühlung der Geschäftsdynamik gerechnet, ein Händler lobte aber die mittlerweile wieder deutlich bessere Sicht auf den künftigen Geschäftsverlauf. Die Aktie legte um 1,6 Prozent zu.
Auch Hannover Rück DE0008402215
will nach einem Rekordgewinn im vergangenen Jahr mehr Geld an die Anteilseigner ausschütten, hier fiel der Kurs aber um 3,4 Prozent. Es gab Kommentare, dass die Gesamtdividende mit sechs Euro je Aktie nicht ganz an die Konsensschätzung heran komme. BMW DE0005190003
schwächelte nach Eckdaten mit einem Abschlag von 1,4 Prozent. Die vorgelegten Zahlen für 2022 waren geprägt von einer enttäuschenden Marge.
Deutlich schlechter sah es im gesamten Immobiliensektor aus, was vor allem an LEG DE000LEG1110
lag. Die Titel sackten als Schlusslicht im MDax um 11,4 Prozent ab. Das Unternehmen erwischte die Anleger mit einer Dividendenaussetzung auf dem falschen Fuß. Beobachter befürchten, dass diesem Beispiel auch andere Immobilienkonzerne folgen könnten.
Im SDax DE0009653386
gab es bei SMA Solar DE000A0DJ6J9
einen Kurssprung um fast zehn Prozent. Der Solartechnikhersteller peilt dank der inzwischen wieder deutlich verbesserten Liefersituation im laufenden Jahr deutliche Zuwächse für Umsatz und operatives Ergebnis an.
Analystenlob der US-Bank JPMorgan hievte die Aktien von Gerresheimer DE000A0LD6E6
mit fünf Prozent ins Plus. Laut Analyst David Adlington steht der Spezialverpackungshersteller vor einer "bedeutenden Chance" durch die Fertigung von Insulin-Pens für sogenannte GLP-1-basierte Behandlungen.
Der EuroStoxx 50 EU0009658145
beendete den Tag mit 4286,12 Punkten ganz knapp im Minus. In Paris ging der Cac 40 FR0003500008
ebenfalls geringfügig schwächer aus dem Handel, während der Londoner FTSE 100 GB0001383545
etwas deutlicher um 0,6 Prozent nachgab. In New York gab der Dow Jones Industrial US2605661048
zuletzt seine Gewinne ab, die Nasdaq notierte hingegen noch im Plus.
Der Euro EU0009652759
wurde zuletzt mit 1,0573 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0554 (Mittwoch: 1,0545) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9475 Euro gekostet.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 2,77 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107
stieg um 0,17 Prozent auf 123,20 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644
legte um 0,25 Prozent auf 132,41 Punkte zu./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---