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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Stimmung trübt sich weiter deutlich ein

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich die Stimmung der Anleger nach den Verlusten am Donnerstag weiter kräftig eingetrübt. Zur Sorge über die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise, die bereits vor dem verlängerten Wochenende belastet hatte, gesellte sich die Furcht vor einem Wiederaufflammen der Konflikte zwischen den USA und China. Hinzu kamen zahlreiche, wegen der Corona-Krise schwache Quartalsberichte und Unternehmensausblicke.

Der Dax <DE0008469008> büßte im frühen Handel 2,88 Prozent auf 10 548,61 Punkte ein. Für den MDax <DE0008467416> ging es um 3,09 Prozent auf 22 340,42 Punkte abwärts. Der EuroStoxx 50 <EU0009658145>, der Leitindex der Eurozone, gab um 3,13 Prozent auf 2836,31 Punkte nach. Alles in allem hat sich damit der Erholungsgewinn des deutschen Leitindex seit dem Tief des virusbedingten Börsencrashs Mitte März wieder etwas verringert. Es beläuft sich aktuell auf rund 28 Prozent. Im Zuge des Absturzes im Februar und März hatte das deutsche Börsenbarometer zeitweise fast 40 Prozent eingebüßt.

Es sei wohl eine Fehleinschätzung gewesen, dass angesichts der Virus-Krise der Handelskonflikt nur noch ein "Relikt aus alten Zeiten" sei, kommentierte Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader. "Dass nun beide Themen in Kombination die Aktienkurse nach unten befördern können, ist eine neue Erfahrung, die die Anleger mit dem Start in den neuen Börsenmonat machen müssen." Laut Cutkovic brauchen Anleger daher "in den kommenden Wochen starke Nerven".

Nachdem zunächst US-Präsident Donald Trump am Freitag behauptet hatte, Hinweise zu haben, dass die Corona-Pandemie ihren Ursprung in einem chinesischen Forschungslabor genommen haben dürfte, wurden am Wochenende Details eines Geheimdienstpapiers publik. Ein Dossier der "Five Eyes" genannten Geheimdienst-Allianz der USA, Großbritanniens, Australiens, Kanadas und Neuseelands dokumentiere die Vertuschung chinesischer Behörden, berichtete die australische Zeitung "Saturday Telegraph". Es weise zudem auf riskante Forschungsarbeiten in einem Labor in Wuhan hin, wo das neue Coronavirus im Dezember erstmals aufgetaucht war. China indes wies die Anschuldigungen zurück und spricht von einem "Ablenkungsmanöver" von der "eigenen Unfähigkeit" im Kampf gegen die Pandemie.

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Angesichts dieser neuen Eskalation im Verhältnis der beiden weltgrößten Volkswirtschaften, rückten die Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus - und damit die Hoffnung auf eine schnellere Wirtschaftserholung - in den Hintergrund. Zudem herrscht nach wie vor auch Furcht vor einer zweiten Infektionswelle.

Bevor im Tagesverlauf eine Reihe negativer Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung anstehen drehte sich das Interesse am Morgen vor allem um Bilanzen. Um marktkonforme 2,6 Prozent büßten die Aktien der Allianz <DE0008404005> ein, die am Donnerstag nach Börsenschluss ihre Jahresziele gestrichen hatte. Auch die Lufthansa <DE0008232125> gaben mit minus 2,6 Prozent marktkonform nach. In dieser Woche könnte die Entscheidung über milliardenschwere Staatshilfen und deren Bedingungen fallen. Der Dax-Konzern verhandelt seit längerem wegen der Virus-Krise mit der Bundesregierung.

Für Wirecard <DE0007472060> ging es um 4,6 Prozent nach unten, nachdem sowohl die HSBC als auch Morgan Stanley nach der Sonderprüfung der Bilanz durch die Wirtschaftsprüfer der KPMG ihre Kaufempfehlungen gestrichen haben. Die HSBC kappte zudem ihr Kursziel um die Hälfte auf 105 Euro. Besonders deutlich allerdings litten angesichts des wieder aufgeflammten Konflikts zwischen den USA und China die Autowerte. Europaweit war die Branche Schlusslicht. Daimler <DE0007100000> hielten im Dax die rote Laterne mit minus 6,5 Prozent.

Quartalszahlen wurden ansonsten vor allem aus der zweiten Reihe veröffentlicht. Der Mobilfunkanbieter Freenet <DE000A0Z2ZZ5> strich wegen befürchteter Refinanzierungsprobleme im Zuge der Corona-Krise seine Dividende für 2019. Für die Aktie ging es daraufhin im Index der mittelgroßen Werte um 11,5 Prozent abwärts.

Thyssenkrupp <DE0007500001> brachen sogar um fast 17 Prozent ein. Der angeschlagene Stahlkonzern wird laut einem Pressebericht wegen der Corona-Krise von den Milliarden aus dem Verkauf der Aufzugsparte weniger als geplant in den Umbau stecken können. Der finanzielle Spielraum aus dem Verkauf des Aufzuggeschäfts werde weitaus geringer als ursprünglich angenommen sein, zitierte das "Handelsblatt" (Montag) aus einem Brief des Vorstands an die Mitarbeiter.

Im SDax <DE0009653386> sackten die Papiere von Klöckner & Co <DE000KC01000> um knapp 12 Prozent ab. Der Stahlhändler verdoppelte im ersten Quartal seinen Verlust im Vergleich zum Vorjahr. Den Jahresausblick hatte das Unternehmen bereits zurückgezogen. Für den Automobil- und Industriezulieferer Stabilus <LU1066226637> ging es nach der Vorlage der Quartalsbilanz um 7,3 Prozent abwärts. Auch Stabilus hatte seinen Ausblick bereits wegen der Corona-Krise einkassiert.