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(neu: Reaktionen von Gewerkschaft und Politik)
ZWICKAU (dpa-AFX) - Volkswagen DE0007664039
baut Hunderte Stellen in seiner E-Auto-Fabrik in Zwickau ab. 269 befristete Verträge, die nach einem Jahr in Kürze auslaufen, würden nicht verlängert, teilte das Unternehmen am Donnerstag nach einer Betriebsversammlung mit. Auch der Schichtbetrieb müsse voraussichtlich angepasst werden. Das konkrete Vorgehen werde in den kommenden Tagen mit dem Betriebsrat abgestimmt. Scharfe Kritik kam von der IG Metall. Für die 269 Betroffenen und ihre Familien sei dies eine Katastrophe, sagte Gewerkschaftsvertreter Thomas Knabel. Zudem gebe es viele offene Fragen zur künftigen Fahrweise und zur Personalplanung.
Als Grund für den Schritt wurde "die aktuelle Marktsituation" genannt. Angesichts der Inflation und zurückgehender Kaufprämien halten sich Kunden bei Elektroautos zurück. In Zwickau werden ausschließlich E-Autos gebaut - für VW DE0007664039
, Audi und Cupra. Befürchtet wird, dass die Verträge weiterer befristet Beschäftigter - derzeit sind es den Angaben zufolge etwa 2200 - nicht verlängert werden. In dem Werk arbeiten insgesamt etwa 10 700 Menschen.
Keine Kurskorrektur
"Volkswagen ist vom Weg in die Elektromobilität weiterhin zu 100 Prozent überzeugt", betonte ein Sprecher. Eine Kurskorrektur sei nicht geplant. Auf der Betriebsversammlung sei klargestellt worden, dass das Zwickauer Werk nicht zur Disposition stehe und dort weiter investiert werde. Es war bisher Vorreiter der E-Mobilität im Unternehmen. Neben den Modellen ID.3, ID.4 und ID.5 werden dort auch der Q4 e-tron und der Q4 Sportback e-tron von Audi sowie der Cupra Born produziert. Der letzte Verbrenner lief 2020 vom Band.
Trotz der schleppenden Auslastung des Werks soll die Produktion des Audi Q4 e-tron und des ID.3 auf andere Standorte ausgeweitet werden. "Wir werden den Q4 e-tron ab Ende 2023 auch in Brüssel produzieren - zusätzlich zur Fertigung in Zwickau", sagte eine Audi-Sprecherin. Der ID.3 soll ab Herbst auch in Wolfsburg - zunächst nur in kleinen Stückzahlen - vom Band laufen. Die Teile für die Endmontage werden zunächst aus Sachsen geliefert. Im kommenden Jahr ist dann die Vollproduktion in Wolfsburg vorgesehen.
Ursprünglich wurden in Zwickau sechs Modelle von VW, Audi und Cupra ausschließlich dort gebaut. Auch den US-Markt bediente VW zunächst von Sachsen aus und brachte den ID.4 per Schiff nach Amerika. Das vergrößerte die damals ohnehin langen Lieferzeiten für E-Autos weiter. Inzwischen baut VW die Fahrzeuge für den US-Markt in Tennessee.