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Renten am Morgen: Zweifel an ökonomischer Erholung stützt Bunds

(Bloomberg) -- Bis zum Handelsschluss am Freitag haben die Staatsanleihen aus dem Euroraum ihre Kursgewinne überwiegend halten können. Ausnahmen waren die Bonds aus Italien und Griechenland, die deutlichere Kursverluste hinnehmen mussten. Die iberische Halbinsel blieb ebenfalls hinter der Performance aus den Kernländern zurück. Sie schlossen weitestgehend unverändert zum Vortag.

Die Kernländer profitierten von der Zunahme der Risikoaversion der Investoren. Die Sorgen vor der Ausbreitung des Virus und seinen Mutationen ließen Investoren an einer baldigen Erholung der wirtschaftlichen Aktivität zweifeln, zumal überall in Europa die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie verschärft werden und die Impfkampagnen nur sehr langsam vorankommen.

Da es Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte bislang immer noch nicht gelungen ist, eine absolute Mehrheit im Senat zu organisieren, ist die Regierungskrise in Rom nicht überwunden. Das Risiko für vorgezogene Neuwahlen steigt, obwohl sie nach den jüngsten Meinungsumfragen kaum im Interesse der Koalitionspartner sein werden. Sie würden Stimmen einbüßen, so dass ein Regierungswechsel in Richtung Mitte-rechts wahrscheinlich wäre.

Zudem werden viele Parlamentarier ihre Sitze verlieren, da beide Kammern nach der Parlamentsreform erheblich verkleinert werden. Außerdem ist für die laufende Woche - Mittwoch oder Donnerstag - die Verabschiedung des Berichts des Justizministers im Senat geplant. Dafür ist eine absolute Mehrheit notwendig. Der nächste Lackmustest für die Minderheitsregierung steht also bevor.

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Gesucht wird weiterhin eine dauerhafte Lösung, die der Regierung in beiden Kammern des italienischen Parlaments eine Mehrheit gibt. Gemäß einem Bericht des Corriere della Sera denkt Conte nun auch über einen Rücktritt nach, um im Anschluss eine neue Regierung zu bilden. Demnach will Conte diese Entscheidung im Laufe des heutigen Montags fällen.

Solange nicht klar ist, ob es Conte gelingen wird, sich dauerhafte Mehrheiten in beiden Kammern des Parlaments zu beschaffen, dürften die BTPs ihre Underperformance gegen Kernländer und Peers beibehalten, obwohl die jüngsten Rendite- und Spreadanstiege BTPs durchaus attraktiv machen.

Die zahlreichen Rating-Entscheide brachten am Freitagabend keine Anpassungen von Bonitätseinstufungen. Die einzige Änderung betraf die Einschätzung von S&P Global zur Slowakei. Der Ausblick wurde von negativ auf stabil angehoben, was aber keine Auswirkungen auf die Preisentwicklung der slowakischen Bonds haben wird.

Die Daten zu den Anleihekäufen des Systems europäischer Zentralbanken aus der abgelaufenen Berichtswoche dürften in den kommenden Wochen etwas genauer untersucht werden. In der abgelaufenen Berichtswoche könnte etwas umfangreicher eingekauft worden sein, obwohl die beiden letzten Handelstage der vergangenen Woche nicht in den Daten enthalten sind.

Die Vorgaben aus dem asiatischen Handel mit leicht nachgebenden Treasury-Kursen sowie anziehenden Aktiennotierungen deuten auf einen Wochenstart mit Kursverlusten für die Staatspapiere aus den Kernländern hin. Die Investoren setzen gerade in den USA auf ein weiteres Fiskalpaket mit nennenswertem Umfang. Dabei gestalten sich die ersten Gespräche mit republikanischen Vertretern im Senat wohl relativ schwierig.

Außerdem setzen die Anleger darauf, dass es dem US-Notenbankchef am Mittwoch nach Ende der ersten Tagung des FOMC im laufenden Jahr gelingen wird, den Tapering-Geist wieder zurück in die Flasche zu drängen, aus der ihn einige seiner Fed-Kollegen herausgelassen haben.

Zudem werden die Auftritte von Christine Lagarde, Fabio Panetta und Philip Lane zu beachten sein. Die EZB-Präsidentin und ihr Chefvolkswirt könnten sich darum bemühen, die Interpretation der Finanzmärkte, wonach die Nicht-Ausnutzung des gesamten PEPP ein neues geldpolitisches Signal sei, einzufangen. Zudem steht die Anhörung von Frank Elderson zur Nominierung zum Vize-Präsident der EZB vor dem Europäischen Parlament an.

Die BTPs dürften gegenüber Peers und Kernländern aufgrund der politischen Lage underperformen.

Konjunkturdaten

Nach den letztlich doch nicht ganz so schwach ausgefallenen Einkaufsmanagerdaten für Deutschland könnte es auch beim Ifo-Geschäftsklima eine positive Überraschung geben. Das sollte die Bondkurse der Staatspapiere aus dem Euroraum jedoch kaum unter Druck bringen, da es nicht unerwartet käme. Die übrigen Wirtschaftsdaten dürften keine Rolle spielen. Das gilt auch für die Indikatoren der Chicagoer Fed aus dem Dezember und der Dallas Fed aus dem Januar.

Primärmarkt

Die Emissionstätigkeit am Kapitalmarkt wird Litauen durch die Aufstockung der bis Juni 2024 laufenden Anleihen in der laufenden Woche eröffnen. Mit Blick auf die bisherigen Platzierungen dürfte die Anhebung des umlaufenden Volumens bei diesen Anleihen zwischen 50 und 100 Millionen Euro liegen. Das sollte ohne Schwierigkeiten zu absorbieren sein.

Im Verlauf werden insgesamt rund 20,8 Milliarden Euro an Staatsanleihen fällig. Die weitaus größte Position ist die Rückzahlung einer Anleihe aus Spanien am Ende der Woche mit 19,4 Milliarden Euro. Die übrigen Fälligkeiten entfallen auf Lettland und Litauen.

Am Geldmarkt werden die deutsche Finanzagentur und das französische Schatzamt aktiv. Mit einem zwölf Monate laufenden Geldmarktpapier will die Finanzagentur bis zu 4 Milliarden Euro einsammeln. Das französische Treasury wird drei Geldmarktinstrumente mit Laufzeiten zwischen drei und zwölf Monaten und einem Gesamtvolumen von 5,5 Milliarden Euro anbieten. Dem stehen rund 5,5 Milliarden Euro an Fälligkeiten gegenüber. Die deutsche Emission wird dagegen von keinen Rückzahlungen begleitet. Obwohl dem Geldmarkt insgesamt etwas Liquidität entzogen wird, werden die Emittenten ihre Kurzläufer platzieren.

Am Abend wird das Treasury mit der Emission von zusammen 105 Milliarden Dollar an drei und sechs Monate laufenden T-Bills auftreten. Das Volumen entspricht demjenigen aus den Vorwochen. Außerdem wird den Investoren eine neue 2-jährige T-Note angeboten. Trotz rekordhohem Emissionsvolumen von 60 Milliarden Dollar werden im Vorfeld der Platzierung kaum Renditezugeständnisse notwendig werden. Die Geldpolitik zementiert das kurze Ende der US-Zinskurve.

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