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Razzia in René Benkos Villa in Innsbruck: Fünf Themen des Tages

(Bloomberg) -- Márton Éder und Christoph Rauwald über eine Promi-Durchsuchung. — Abonnieren Sie unseren Newsletter Fünf Themen des Tages und erhalten Sie sonntags das Hauptstadtgeflüster direkt in Ihre Mailbox.

Weitere Artikel von Bloomberg auf Deutsch:

Razzia bei René

Seit dem Insolvenzantrag von René Benkos Signa Holding im November letzten Jahres sorgen die Nachbeben immer wieder für Schlagzeilen. In den vergangenen Tagen erschienen unter anderem im Handelsblatt und im Manager Magazin Interviews mit seinem engen Vertrauten Manuel Pirolt, dem Finanzchef wichtiger Teile des implodierten Immobilienkonzerns (Signa Prime und Development). Heute durchsuchten Zivilfahnder der Polizei die Villa des Signa-Gründers Benko in Innsbruck-Igls.

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Laut österreichischen Zeitungsberichten wurden neben mehreren Polizeistreifen auch ein Sondereinsatzkommando und eine Drohne an der Luxusvilla gesichtet. Benkos Anwalt bestätigte die Durchsuchung. Polizei und Staatsanwaltschaft agierten “sehr professionell und unser Mandant — wie mir die Behörden soeben bestätigt haben — wiederum kooperativ und konstruktiv”, so Norbert Wess.

Zu Benkos komplexem Firmenkonstrukt gehörten unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg, das KaDeWe in Berlin sowie die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Steigende Baukosten, höhere Kreditzinsen und interne Probleme hatten den verschachtelten Konzern in Schieflage gebracht.

Die juristische Aufarbeitung dürfte noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Signa-Insolvenzverwalter stellten unter anderem fest, dass keine Vorstandsprotokolle auffindbar seien. Es sei daher schwer nachvollziehbar, wie Entscheidungen getroffen und Beschlüsse gefasst wurden.

Was Marktteilnehmer heute noch bewegen könnte, berichten Ihnen Rainer Bürgin, Alexander Kell und Stephan Kahl: Schlechte Nachrichten, Trump Trade Bitcoin, BayernLB sieht Büro-Comeback, Schuldfrage ungeklärt, und bald frei.

Schlechte Nachrichten

Airbus hat den Produktionsausblick für das laufende Jahr gesenkt. Hintergrund sind seit einigen Wochen zunehmende Engpässe bei der Bereitstellung von Triebwerken, mit denen das Management nicht gerechnet hat. Statt 800 dürften deshalb nur 770 Maschinen ausgeliefert werden, erklärte Konzernchef Guillaume Faury am Montagabend. Knapp seien auch Teile der Kabinen-Innenausrüstung, denn wegen Lieferverzögerungen bei neuen Flugzeugen seien Airlines dazu übergegangen, alte Maschinen im Innenraum zu modernisieren. An der Börse bewirkten die Nachricht eine Ausverkauf. Der Airbus-Kurs fiel mehr als 10%. Einen Kursrutsch gleichen Umfangs gab es auch bei den Titeln der Merck KGaA. Die Darmstädter haben die Phase-III-Studie bei einem Mittel gegen Kopf-Hals-Tumoren eingestellt, da dieses die Überlebenszeit der Patienten wohl nicht erheblich verlängert. Mittelfristig fehlt es in der Merck-Pipeline nun an Schub, sodass es Zukäufe brauchen könnte.

Trump Trade Bitcoin

Angesichts sinkender Nachfrage nach Bitcoin-ETFs und Unsicherheit über die US-Geldpolitik hat der Kryptomarkt seinen zweithöchsten Wochenverlust im laufenden Jahr erlitten. Ein Index der 100 größten digitalen Vermögenswerte fiel in der Woche bis Sonntag um rund 5%. Die Leitmünze Bitcoin verlor am Montag bis zu 8,1% auf 58.528 Dollar, der größte Tagesrückgang seit dem 13. April. Heute folgte eine Erholung, zuletzt notierte Bitcoin im Tagesvergleich 3,0% höher bei 61.261 Dollar. Der gleitende 200-Tage-Durchschnitt von etwa 57.500 Dollar wird laut IG-Australia-Analyst Tony Sycamore als mögliche Unterstützung angesehen. Der Absturz der Kryptowährungen findet vor dem Hintergrund von Zweifeln an der Fähigkeit der US-Notenbank statt, rasch die Zinsen von einem Zwei-Jahrzehnte-Hoch zu senken. Verzagte Bitcoin-Investoren sollte vielleicht die US-Wahlen im Auge behalten: Krypto könnte sich laut Analysten von Bernstein als der wichtigste Trump Trade erweisen. Der Ex-Präsident sei zunehmend pro Krypto und die Republikaner sähen eine positive Haltung gegenüber der Branche als Möglichkeit, sowohl Wähler zu gewinnen als auch Wahlkampfgelder von Krypto-Lobbyisten zu erhalten.

BayernLB sieht Büro-Comeback

Steigende Finanzierungskosten, hohe Leerstände durch den Trend zum Homeoffice, sinkende Bewertungen: In den vergangenen Monaten hagelte es schlechte Nachrichten für das Immobiliensegment Büro. Nun hat BayernLB-Vorstand Gero Bergmann, der das Immobiliengeschäft der Landesbank verantwortet, in einem Bloomberg-Interview einen überraschend positiven Ausblick gegeben. „Meiner Meinung nach wurde der Trend zum Homeoffice überschätzt und der Abgesang auf Büroimmobilien war überzogen”, sagte er. Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass viele Tätigkeiten nun komplett von zu Hause aus erledigt werden könnten und es ausreiche, sich vielleicht einmal im Monat zu einer Teambesprechung im Büro zu treffen. Insgesamt, so Bergmann, werde die Nachfrage nach Büros mittelfristig größer sein als bisher angenommen. Und sich seiner Meinung nach positiv auf den Büromarkt, also auf Quadratmeterpreise und Leerstände, auswirken. Das Büro lebt!

Schuldfrage ungeklärt

Ein Schaden von 280 Millionen Euro für die Allgemeinheit und kein Schuldspruch: Der Cum-Ex-Strafprozess gegen den früheren M.M.-Warburg-Chef Christian Olearius ist wegen seines Gesundheitszustands eingestellt worden. Das Bonner Landgericht hielt den 82-Jährigen für dauerhaft verhandlungsunfähig und stellte das Verfahren am Montag ein, ohne über die Tatvorwürfe zu entscheiden. Auch die Staatsanwaltschaft hatte dies gefordert. Der Prozess hatte im September begonnen, war aber wegen gesundheitlicher Probleme des Angeklagten immer wieder unterbrochen worden. Olearius wurden zuletzt 14 Fälle von schwerer Steuerhinterziehung vorgeworfen, weil er die Cum-Ex-Geschäfte von Warburg zwischen 2006 und 2019 gebilligt haben soll. Indes bemüht sich der in Hamburg seit 2020 wirkende parlamentarische Untersuchungsausschuss weiterhin, Licht in die Affäre zu bringen. Auf Initiative von CDU und Linke soll der ehemalige Erste Bürgermeister Hamburgs und heutige Bundeskanzler Olaf Scholz demnächst ein drittes Mal im Ausschuss aussagen. Im Raum steht die Frage, ob Scholz gelogen hat, als er sich auf Erinnerungslücken bezüglich seiner Treffen mit Olearius berief.

Bald frei

Nach sieben Jahren Isolation in der Londoner Botschaft Ecuadors und fünf Jahren Haft in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis kommt Julian Assange frei. Möglich macht dies ein Deal, dem das Justizministerium in Washington zugestimmt hat. Der Wikileaks-Mitbegründer wird sich des Geheimnisverrats in Bezug auf Dokumente, die die nationale Sicherheit der USA betreffen, für schuldig bekennen. Dafür soll der 52-Jährige am Mittwoch vor einem US-Gericht auf Saipan erscheinen, der nach Guam zweitgrößten Insel der Marianen im Pazifik. Die vorgesehene Haftstrafe von mehr als fünf Jahren hat er bereits in Großbritannien verbüßt. Nach dem Urteil soll Assange in sein Heimatland Australien zurückkehren dürfen. “Dies ist das Ergebnis einer weltweiten Kampagne, die von Basisgruppen, Aktivisten für die Pressefreiheit, Parlamentariern und Politikern aus dem gesamten politischen Spektrum bis hin zu den Vereinten Nationen reicht”, hieß es in einer Erklärung von Wikileaks. Inzwischen ist Assange auf dem Flughafen Bangkok eingetroffen, zur Weiterreise auf die Marianen, auf dem Weg in die Freiheit.

Was sonst noch passiert ist

  • Damoklesschwert Eurokrise

  • Nvidia-Bodensuche

  • Le Pen führt

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