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Ratingagentur warnt vor Corona-Risiken für Europas Banken

Moody’s fürchtet wegen der Coronakrise Schäden für das europäische Finanzsystem. Trotz Hilfsprogrammen werde sich das Umfeld deutlich verschlechtern.

Die Ratingagentur Moody’s befürchtet für die deutschen Banken weitere schwere Belastungen durch die Coronakrise. Foto: dpa
Die Ratingagentur Moody’s befürchtet für die deutschen Banken weitere schwere Belastungen durch die Coronakrise. Foto: dpa

Noch haben sich die konkreten Schäden der Coronakrise nicht in den Bilanzen der europäischen Banken niedergeschlagen. Aber die Experten der internationalen Ratingagentur Moody’s fürchten, dass sich das bald ändern wird.

Die Bonitätswächter haben die Bankensysteme in zehn europäischen Ländern unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Der Ausblick für die Geldhäuser in Belgien, Dänemark, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Spanien ist nun negativ statt stabil.

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Die Moody’s-Experten erwarten, dass sich das Umfeld für die Finanzbranche in diesen Ländern trotz der massiven Hilfsprogramme von Politik und Notenbanken durch die Pandemie „deutlich verschlechtert“. Corona bremse den gesamten Unternehmenssektor aus, dadurch drohe sich die Qualität der Bankbilanzen zu verschlechtern, zusätzliche Rücklagen für ausfallgefährdete Kredite würden notwendig, was am Ende die Profitabilität der Banken belaste.

Den Ausblick für das deutsche Bankensystem hat die Ratingagentur nicht verändert, allerdings beurteilten die Experten die Aussichten auch bisher schon als „negativ“. Das Gleiche gilt für Großbritannien.

In beiden Ländern werde Corona den bereits vorhandenen Druck auf die Geldhäuser noch einmal verstärken. In Deutschland erwartet Moody’s weiter sinkende Zinsmargen, außerdem warnt die Ratingagentur vor Belastungen für die deutsche Exportindustrie, die auf die Banken durchschlagen könnten.

Vor ein paar Tagen hat die deutsche Finanzaufsicht den Banken empfohlen, ihr Kapital in der Krise zusammenzuhalten und Ausschüttungen, Dividenden und Aktienrückkäufe zu überdenken. „Wir raten Finanzinstituten, mit vorhandenen Kapitalressourcen sehr sorgfältig umzugehen“, betonte der Präsident der Behörde, Felix Hufeld.

Banken als Teil der Lösung

Den Ausblick für das Bankensystem in Schweden und der Schweiz sieht Moody’s hingegen weiter als „stabil“ an. Zwar sei auch hier ein Anstieg der faulen Kredite und Druck auf die Gewinne zu erwarten. Allerdings würden die Geldhäuser in beiden Ländern von einer deutlich besseren Ausgangsposition als ihre Konkurrenten im Rest von Europa starten.

Auch die Ratingagentur Scope ist in ihrer Aussicht für die Zukunft der europäischen Banken pessimistischer geworden. Sie fürchtet wegen Corona eine deutliche Zunahme der Gewinnwarnungen europäischer Banken bei den ab April anstehenden Zahlen für das erste Quartal. Deshalb rechnet Marco Troiano, verantwortlich für die Finanzbranche bei Scope, in den kommenden Wochen und Monaten eher mit Herabstufungen der Bankenratings.

Die Abwicklung von angeschlagenen Instituten hält der Ratingexperte aber in der akuten Krise für unwahrscheinlich. Dazu seien die Banken zu wichtig beim Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie.