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Das Rabattparadies Metzingen will Nummer eins werden

Das Outlet-Zentrum will mit weiteren Marken, Großhotels, einem Schönheitsservice und einem Kunstmuseum dem Konkurrenten in Roermond den Rang ablaufen.

Zur Zeit bleiben immerhin schon 40 Prozent der Besucher über Nacht in der Stadt. Foto: dpa
Zur Zeit bleiben immerhin schon 40 Prozent der Besucher über Nacht in der Stadt. Foto: dpa

Stefan Hoffmann redet nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir wollen, dass möglichst viele Kunden möglichst häufig nach Metzingen kommen – und hier viel Geld ausgeben.“ Die Aussage des Geschäftsführers der Outlet City Metzingen klingt einfach und richtig. Doch es ist nicht leicht, noch mehr Besucher in das kleine Städtchen südlich von Stuttgart zu locken.

Es kommen bereits vier Millionen Schnäppchenjäger aus aller Welt in die schwäbische Provinz. Rund 40 Prozent reisen aus dem Ausland an. Der Großteil sind Chinesen, Schweizer, Russen, Touristen aus den Arabischen Emiraten und aus Südkorea.

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Doch damit ist Hoffmanns Kollege Wolfgang Bauer, Vorstandschef der Holy AG, nicht zufrieden. Der Chef des Unternehmens, das die Outlet City Metzingen erfunden hat und heute die Immobilien aller großen Premium- und Luxusmarken betreibt sowie die Marken berät, will aus dem reinen Rabatt-Zentrum mehr machen. „Wir müssen den Besuchern, die zu uns kommen, ein größeres Rahmenprogramm bieten“, sagt Bauer.

Er hat genaue Vorstellungen, wie das aussehen soll. So plant er ein Museum mit wechselnden Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Er will mehr Gastronomie nach Metzingen holen und zwei große Hotels mit 150 und 180 Betten.

„Wir planen auch ein Softmedical Centre, wo sich unsere Besucher in Schönheitsfragen behandeln lassen können“, erzählt Bauer beim Rundgang durch die vielen Läden der Premium- und Luxusmarken im Städtchen. So will er es schaffen, die Zahl der Besucher bis 2023 von vier auf 4,5 Millionen zu steigern. Und er hofft, dass dann noch mehr von ihnen auch mal zwei Tage in Metzingen verbringen.

Zur Zeit blieben immerhin schon 40 Prozent der Besucher über Nacht, sagt Bauer. Für die gibt es zwar das ein oder andere neue Restaurant wie die AlmResi, wo Kunden im Ambiente einer alten Almhütte bayerische und schwäbische Küche serviert bekommen. „Wir müssen den Besuchern aber künftig mehr bieten als einkaufen und essen gehen“, sagt Bauer.

Das Digital-Geschäft soll wachsen

Daran dachte anfangs niemand, als Hugo Boss an seinem Firmensitz in Metzingen einen Fabrikverkauf eröffnete. Ab 1997 begannen die Holy-Brüder, die auch Boss groß machten, den Fabrikverkauf auf andere Marken auszuweiten. 2012 gelang es ihnen dann, Premium- und Luxusmarken zu überzeugen, in der Provinz ihre Outlet-Stores zu eröffnen. Escada, Bally und Joop gehörten zu den ersten Mietern.

Aber die Fläche, um die Outlet City in den nächsten Jahren noch stark auszubauen, ist stark begrenzt. Schließlich liegt sie nicht irgendwo auf der Grünen Wiese, sondern in einer kleinen Stadt. Deshalb will Bauer das Digital-Geschäft ausbauen. Und das ist Aufgabe seines Kollegen Hoffmann, der sich um das Online-Geschäft kümmert.

Der hat schon vor ein paar Jahren begonnen, eine Online-Plattform für die Premium- und Luxusrabattläden aufzubauen, wo die Kunden in den Läden von zu Hause und von unterwegs über ihr Smartphone einkaufen können. Anfang September hat Hoffmann nun den „Outletcity Club“ gestartet. „Da können die Kunden, egal ob sie on- oder offline einkaufen, Punkte sammeln, die sie in den Läden oder im Onlineshop einlösen können“, erzählt Hoffmann.

So will er die Kunden stärker an Metzingen binden und die Zahl der Besucher auf der Plattform bis 2023 von 25 auf 50 Millionen steigern. Und bis dahin will er die Zahl der Online-Kunden von zwei auf drei Millionen erhöhen.

Auch bei den stationären Läden ist noch nicht Schluss mit dem Wachstum. Im nächsten Jahr eröffnet die Phillips-Van Heusen-Gruppe je einen großen Store von Tommy Hilfiger und Calvin Klein. „Dann kommen wir auf über 50.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und überholen die bisherige Nummer eins in Europa, das Designer Outlet Roermond“, hofft Bauer.