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Quartalsbilanz: Robuste iPhone 11-Nachfrage beschert Apple neue Allzeithochs

Das neuste Objekt der Begierde aus Cupertino: das iPhone 11  © Apple
Das neuste Objekt der Begierde aus Cupertino: das iPhone 11 © Apple


Positive Signale aus Cupertino nach Handelsschluss: Apple konnte bei Vorlage seiner jüngsten Geschäftszahlen die Wall Street-Erwartungen übertreffen. Während das Geschäft mit Wearables und Internet-Diensten boomt, scheinen sich auch die neuen iPhones besser als erwartet zu verkaufen. Die Folge: neue Rekordkurse.

Es geht auch ohne Wachstum: In den vergangenen Wochen legte Apple im Zuge des iPhone 11-Launches eine beeindruckende Rallye hin, die den Techpionier zeitweise wieder zum wertvollsten Konzern der Welt machte. Der Tenor der Analysten ist weitgehend einhellig: Mit den nur marginal weiterentwickelten neuen iPhones könnte Apple einen Überraschungshit landen.

Der erste Realitycheck für iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max erfolgte nach Handelsschluss mit der Vorlage der Geschäftszahlen für das abgelaufene September-Quartal, in dem die neuen Apple-Smartphones immerhin bereits neun Tage im Handel waren. (Notorische Apple-Fans greifen bekanntermaßen sofort zu.)

Apples viertes Quartal: Umsätze legen kaum noch zu

Apple selbst verweigert seit knapp zwei Jahren den Einblick in die iPhone-Verkäufe, doch weil das mit Abstand wichtigste Konzernprodukt weiter für den Löwenanteil der Umsätze und vor allem Gewinne verantwortlich ist, lässt sich der Verkaufstrend gut dechiffrieren.

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Fundamental überrascht Apples Gipfelsturm an der Börse, der 2019 in einem Kursplus von 54 Prozent zu Buche schlägt, denn tatsächlich stagnieren die Geschäfte weiterhin. In den 92 Tagen zwischen Anfang Juli und Ende September, die Apple bereits als viertes Quartal des Geschäftsjahres ausweist, erlöste der iKonzern mit 64 Milliarden Dollar nicht einmal 2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. CEO Tim Cook übertraf damit trotzdem die Analystenerwartungen, die bei 63 Milliarden Dollar gelegen hatten.

Der Gewinn gibt erneut nach

Auch das Konzernergebnis entwickelte sich besser als im Vorfeld prognostiziert: Die Konsensschätzungen, die noch bei einem Gewinn je Aktie von 2,84 Dollar gelegen hatten, konnten mit einem Ergebnis je Anteilsschein von 3,03 Dollar deutlich übertroffen werden. Gegenüber dem Vorjahresquartal, als der iPhone-Hersteller noch 2,91 Dollar je Aktie verdient hatte, zog der Profit je Anteilsschein damit um 4 Prozent an – nicht zuletzt, weil Apple seit Jahren massiv eigene Aktien zurückkauft und damit den Freefloat verkleinert.

Allerdings: Unterm Strich gaben die Gewinne wie bereits im Vorquartal nach. Nach 14,13 Milliarden Dollar im dritten Kalenderquartal des Vorjahres konnte der Kultkonzern aus Cupertino zwölf Monate später nunmehr “nur” noch einen Nettogewinn von 13,68 Milliarden Dollar ausweisen – ein Minus von 3 Prozent.

iPhone-Absätze zeigen weiter nach unten

Zu verantworten hat den Gewinnrückgang abermals die langjährige Lebensversicherung des iKonzerns: das iPhone, das immer noch 52 Prozent aller Konzernumsätze ausmacht. Apple hat von seinem 2007 gelaunchten Kultprodukt in den vergangenen Quartalen wegen der gestiegenen Preise der neuen Modelle immer weniger Einheiten verkauft – so auch in den Sommermonaten.

Die Erlöse, die Apple nach der Produktkategorie weiter ausweist, sprechen eine deutliche Sprache. Nach 36,75 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum konnte Apple mit seinem iPhone im September-Quartal nunmehr nur noch 33,36 Milliarden Dollar umsetzen – ein happiger Absatzeinbruch von 3,4 Milliarden Dollar bzw. 9 Prozent, der auf die enttäuschende Nachfrage nach den letztjährigen Hochpreismodellen iPhone XS Max und iPhone XS und dem iPhone XR zurückzuführen ist. Es war bereits der vierte iPhone-Umsatzrückgang in Folge.

Internet-Dienste wachsen um 18 Prozent

Positiv entwickelten sich dagegen überwiegend die anderen Konzernsparten, die bis auf die Mac-Unit allesamt steigende Umsätze verbuchen konnten. Während Apples ältester Unternehmensbereich, das Computer-Geschäft, um 5 Prozent auf Umsätze von 6,99 Milliarden Dollar nachgab, befindet sich die Tablet-Sparte weiter im Aufwärtstrend: die durch das iPad erzielten Erlöse legten um 17 Prozent auf 4,65 Milliarden Dollar zu.

Als Apples Hoffnungsträger für die Zukunft gilt unterdessen die Service-Sparte, die wieder einen dynamischeren Umsatzzuwachs von diesmal 18 Prozent auf 12,51 Milliarden Dollar verbuchen konnte. Das Geschäft mit iTunes, dem App Store, Apple Music, der iCloud, Apple Care, Apple Pay und Lizenzgebühren (wie durch Googles vorinstallierte Suche auf iOS-Geräten), das längst zum zweitgrößten Unternehmensbereich gewachsen ist, macht bereits 20 Prozent der gesamten Konzernumsätze aus. Im Weihnachtsquartal wird das Geschäft mit Internet-Diensten zudem um das Gaming-Angebot Apple Arcade und den neuen Streaming-Dienst Apple TV+ ergänzt, der am Freitag den Betrieb aufnimmt.

Wearables bleiben Wachstumstreiber

Der wahre Wachstumstreiber in Apples Bilanz bleibt indes der neu geschaffene Geschäftsbereich “Wearables, Home and Accessories”, hinter dem sich in erster Linie das Geschäft mit der Apple Watch und den boomenden Drahtlos-Kopfhörern AirPods sowie dem smarten Lautsprecher HomePod verbirgt. (Ältere Apple-Produkte wie der iPod oder Apple TV sind ebenfalls in dem Segment zusammengefasst).

Dank der im September neu gelaunchten Apple Watch Series 5 und der zweiten AirPods-Generation legten die Umsätze der jüngsten Konzernbereichs nun sogar bereits um stolze 55 Prozent auf 6,52 Milliarden Dollar zu – ein sattes Umsatzplus von 2,3 Milliarden Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Heute startete zudem der Verkauf der dritten Generation der Drahtlos-Kopfhörer: den AirPods Pro.

Ausblick auf Weihnachtsquartal dank iPhone 11 besser als erwartet

Im so wichtigen Weihnachtsquartal scheinen sich die Geschäfte unterdessen besser zu entwickeln als bislang von der Wall Street erwartet: Während Analysten im Dreimonatszeitraum von Anfang Oktober bis Ende Dezember Erlöse von 86,5 Milliarden Dollar prognostizieren, stellte Tim Cook gar Umsätze zwischen 85,5 und 89,5 Milliarden Dollar in Aussicht.

Der Apple-CEO deutete in der anschließenden Telefonkonferenz mit Analysten zudem an, dass sich die neuen iPhone-Modelle gut verkauften. “Es ist noch früh, aber der Trend für das iPhone 11 / 11 Pro sieht gut aus. Wir sind optimistisch”, sagte Cook.

Aktie springt auf Allzeithochs – Apple wieder wertvollster Konzern

In anderen Worten: Nach einem Jahr im Rückwärtsgang könnte Apple dank der dreizehnten iPhone-Generation mit seiner Smartphone-Sparte wieder zum (Umsatz-) Wachstum zurückfinden. Anleger reagierten entsprechend positiv auf Apples Zahlenwerk und schickten die Anteilscheine nachbörslich um drei Prozent auf 251 Dollar nach oben.

Nach Handelsschluss stellte der Techpionier damit ein neues Allzeithoch auf und ist mit einer Bewertung von 1,13 Billionen Dollar wieder hauchdünn vor Microsoft der wertvollste Konzern der Welt.