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Die PS-Monster kehren zurück – als Elektroautos

General Motors bringt angeblich den Hummer als Elektromodell zurück. Auch Ford, Tesla oder das Start-up Rivian setzen auf kantige Pick-ups mit Stromantrieb.

Spritfressend, martialisch und maskulin: Der einst fürs Militär entworfene Geländewagen Hummer galt um die Jahrtausendwende als Sündenfall der Autowelt. Nicht in der Wüste oder auf Gebirgsstraßen, sondern in Städten wie New York und Los Angeles fuhren Besitzer mit Geld den Riesenwagen vor.

Arnold Schwarzenegger fuhr den Hummer in den 90er-Jahren, bevor er den Umweltschutz entdeckte. Rapper wählten gerne die Variante der Stretch-Limousine. Mit einer Gallone (knapp vier Liter) schaffte der Hummer gerade einmal rund 16 Kilometer.

Dann stieg das Umweltbewusstsein zusammen mit den Ölpreisen. 2010 stellte General Motors (GM) die insolvente Marke ein. Jetzt will der Autobauer den Hummer als Elektro-Pick-up zurückbringen, wie verschiedene US-Medien berichten. Unter der Dachmarke GMC soll der Elektro-Hummer Anfang 2022 auf den Markt kommen.

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GM soll bereits den Basketball-Superstar James LeBron als Werbefigur verpflichtet haben. Noch während des viel beachteten Super Bowl Anfang Februar könnte der Detroiter Autokonzern laut „Wall Street Journal“ die ersten Spots für den Elektro-Hummer schalten.

GM liegt mit dem Elektro-Pick-up voll im Trend. Der E-Autopionier Tesla hat erst vor zwei Monaten seinen kantigen Cybertruck vorgestellt. Der Tesla-Pick-up soll bereits 2021 auf den Markt kommen. Das Elektroauto-Start-up Rivian Automotive will noch in diesem Jahr einen Pick-up mit Batterieantrieb herausbringen. Und auch Ford arbeitet an verschiedenen PS-Monstern im Elektrokleid.

Zum einen plant Ford an einer E-Variante seines erfolgreichen F-150 Pick-ups. Zum anderen will der Konzern auch seine aggressive Mustang-Marke elektrifizieren: Mit dem „Mustang Mach-E“ will Ford einen Elektro-SUV der Sport-Marke mit dem Rennpferd herausbringen.

Trotz Klimawandel sind SUVs und Pick-ups gefragt

Die Branche reagiert damit auf die Tatsache, dass trotz Klimawandel die Nachfrage nach SUVs und Pick-ups in den USA ungebrochen bleibt. SUVs hatten im vergangenen Jahr laut dem Marktforschungsunternehmen J.D. Power einen Marktanteil von fast der Hälfte, Pick-ups immerhin knapp ein Viertel. Normale Pkw verkaufen sich immer schlechter. „Dieser Trend wird sich auch weiter fortsetzen, wenn es nicht zur Ölkrise kommt“, ist Jörn Buss, Berater von Oliver Wyman überzeugt.

Gleichzeitig steigt aber das Umweltbewusstsein und auch die Auflagen, die die Autohäuser erfüllen müssen. FCA hat sich für Milliarden die Emissionskredite von Tesla gesichert. Die anderen Hersteller müssen ihre eigenen Modelle CO2-ärmer gestalten, wenn sie nicht milliardenschwere Strafen zahlen wollen.

Nach Ansicht des Beraters Buss macht es durchaus Sinn, sich auf historische Marken im eigenen Portfolio zu konzentrieren. Komplett neue Marken für die Elektroangebote aufzubauen sei mit viel größerem Risiko behaftet. „Die Kunden sind in diesen Zeiten des Umbruchs ohnehin schon verwirrt. Da kann es hilfreich sein, historische Marken zu nehmen, denen sie vertrauen und sie damit in die Zukunft zu führen“, sagt Buss.

Evercore-ISI-Analyst Arndt Ellinghorst hält dennoch nichts von den Elektroplänen für PS-Monster. „Aus Sicht des Umweltschutzes gibt es nichts dümmeres als einen Riesen-SUV mit Batterieantrieb“, sagt Ellinghorst. „Die Batterie ist so enorm groß, braucht so viel Energie in der Herstellung, und das Fahrzeug ist so groß und schwer, dass es absolut keinen Sinn macht.“