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Pionier EWE verkauft Projektentwickler für Offshore-Windparks

Der Regionalversorger war am Bau des ersten Offshore-Windparks in der Nordsee beteiligt. Künftig will EWE nur noch Windanlagen an Land bauen.

Windräder des Offshore-Windparks Alpha Ventus in der Nordsee. EWE war am Bau des ersten Testfelds in Deutschland beteiligt. Foto: dpa
Windräder des Offshore-Windparks Alpha Ventus in der Nordsee. EWE war am Bau des ersten Testfelds in Deutschland beteiligt. Foto: dpa

Der Offshore-Pionier EWE hat sich entschieden, keine weiteren Windräder mehr im Meer zu installieren: Der Oldenburger Regionalversorger verkauft die Projektentwicklungstochter EWE OSS an die Vinci Energies Deutschland Industry & Infrastructure GmbH, eine Tochter des französischen Baukonzerns Vinci. Die Transaktion wurde nach Informationen des Handelsblatts bereits beim Bundeskartellamt angemeldet.

„Es trifft zu, dass EWE seine Offshore-Dienstleistungsgesellschaft EWE OSS verkauft“, bestätigte das Unternehmen auf Anfrage: „Die Transaktion steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts, sodass wir aktuell keine weiteren Angaben machen können.“

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Insbesondere zum Kaufpreis wollte sich EWE nicht äußern. Die Tochtergesellschaft, die nicht nur die Windparks der EWE gebaut hat, sondern auch für andere Unternehmen Projekte organisierte, setzte 2019 rund 30 Millionen Euro um und beschäftigt 160 Mitarbeiter an den Standorten Oldenburg, Emden und Borkum.

Der Versorger hatte sich bereits im April 2010 neben den Energiekonzernen Eon und Vattenfall am ersten deutschen Offshore-Windpark, Alpha Ventus, beteiligt. 2012 gründete EWE die Tochtergesellschaft, um das Know-how beim Bau von Offshore-Windparks zu bündeln und die Dienstleistung auch Dritten anzubieten.

EWE OSS ist seitdem in der Planung, der Realisierung und dem Betrieb von Offshore-Windparks tätig. Unter anderem ist das Unternehmen auch der größte unabhängige Betriebsführer für Umspannwerke zur Verarbeitung des Stroms aus den Windparks in der Nordsee. Zu den Kunden gehören hier sieben Windparks mit einer gesamten Leistung von insgesamt 1700 Megawatt.

Der Markt wird international

Die Beteiligung an Alpha Ventus, 40 Kilometer vor der Insel Borkum in der Nordsee gelegen, sowie die Beteiligungen an den bestehenden Parks Riffgat und Trianel Windpark Borkum II behält EWE. Der Versorger wird nur keine weiteren Offshore-Anlagen mehr bauen.

EWE-Chef Stefan Dohler hatte vor zwei Jahren angekündigt, die Investitionen des Unternehmens zu konzentrieren. So will sich EWE verstärkt bei Onshore-Windanlagen, also an Land, engagieren, aber auch beim Glasfaserausbau und Wasserstoff. Dohler hatte dabei wiederholt erklärt, dass der Bau weiterer Offshore-Windparks nicht mehr im Fokus stehe und mit Blick auf die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens nur noch schwer zu stemmen wären.

Letztlich hätte EWE auch stärker ins Risiko gehen müssen, weil die größten Wachstumsperspektiven im Offshore-Windgeschäft inzwischen außerhalt Europas gesehen werden. Konkurrenten wie EnBW oder RWE sondieren schon den asiatischen Markt.

Mit dem Verkauf der Tochtergesellschaft zieht Dohler nun tatsächlich einen Schlussstrich. Die verkaufte Tochter wiederum könnte unter dem Dach des Vinci-Konzerns international expandieren.