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Perella Weinberg geht an die Börse

Die Investmentbank schließt sich für den Börsengang mit einem Spac zusammen. Das bereits erwartete Börsendebüt soll eine Expansionsphase einleiten.

Es ist ein Deal, über den an den Kapitalmärkten seit Wochen spekuliert wurde, nun wurde er offiziell gemacht: Die Investmentbank Perella Weinberg geht an die Börse.

Allerdings geschieht das nicht über einen klassischen Börsengang (IPO), dessen Planung und Umsetzung sich über viele Monate hinziehen würde. Die Bank nutzt einen Trend, der dieses Jahr den IPO-Markt in den USA geprägt hat: Perella Weinberg schließt sich mit einer von der prominenten Finanzunternehmerin Betsy Cohen finanzierten Mantelfirma (Spac) zusammen.

Spacs gehen als eine Art Blankoscheck-Unternehmen an die Börse und geben später das Übernahmeziel bekannt, in das das eingesammelte Kapital investiert werden soll.

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In den USA sind die Spacs derzeit ein regelrechter Hype. Die IPO-Alternative ist beliebt, weil sie Unternehmen die Möglichkeit bietet, schneller und unkomplizierter an die Börse zu gehen. Zwar ist die Methode der leeren Börsenhüllen nicht neu, aber sie hat in den vergangenen Monaten zahlreiche prominente Anhänger gewonnen. In diesem Jahr gingen 44 Prozent des Gesamtvolumens aller US-Börsengänge auf das Konto dieser Akquisitions-Zweckgesellschaften.

Bei dem Börsengang durch die Hintertür wird Perella Weinberg insgesamt mit rund 975 Millionen Dollar bewertet. Die Zweckgesellschaft FinTech Acquisition Corp. IV von Betsy Cohen wird den Kauf von Perella Weinberg mit 230 Millionen Dollar in bar finanzieren.

Dazu kommen 125 Millionen Dollar oder zehn Dollar je Aktie durch eine Privatplatzierung. Daran werden sich die Fondsgesellschaften Fidelity und Wellington Management sowie der koreanische Investor Korea Investment & Securities beteiligen.

Das Börsendebüt von Perella Weinberg soll eine neue Expansionsphase einleiten – ein Schritt, der von der Branche lange erwartet wurde. Seitdem die Wall-Street-Veteranen Joe Perella und Peter Weinberg die Firma 2006 gegründet haben, spekulieren Investmentbanker darüber, wann sie einen Börsengang anstreben könnte.

In Finanzkreisen heißt es, dass sich die Bank durch die Spac-Transaktionen eine bessere Bewertung als bei einem klassischen IPO versprochen habe. Außerdem habe sich der Zeitplan für die Platzierung so sehr viel besser kontrollieren lassen.

Ein Teil der Mittel aus der Platzierung soll zur Entschuldung von Perella Weinberg genutzt werden. Außerdem sollen Investoren, die die Gründung vor 15 Jahren finanziert haben, und Partner der Investmentbank, die nicht mehr im Tagesgeschäft tätig sind, ausbezahlt werden. Der Rest dient der Finanzierung des künftigen Wachstums. Die aktiven Partner der Bank werden auch nach der Spac-Transaktion rund 50 Prozent und damit eine Mehrheit halten.

Perella Weinberg ist auf das Beratungsgeschäft spezialisiert und war in diesem Jahr unter anderem an der 4,3 Milliarden Dollar schweren Übernahme von Wella durch den Finanzinvestor KKR beteiligt. Das deutsche Büro in München wird von Ex-Deutsche-Bank-Vorstand Marcus Schenck und Stefan Jentzsch geleitet.

Die Finanzunternehmerin Betsy Cohen hat bereits eine ganze Reihe von Spacs aufgelegt. Die 79-Jährige zählt zu den Veteranen des US-Bankgeschäfts, ihr erstes Geldhaus, die Jefferson Bank, hat sie bereits 1974 gegründet.

Über frühere Akquisitionsgesellschaften, die von Cohen finanziert wurden, gingen die drei Zahlungsdienstleister Cardconnect, Intermex und Paya an die Börse. Cardconnect wurde inzwischen vom US-Konzern Firstdata für 750 Millionen oder 15 Dollar je Aktie übernommen – deutlich mehr als der Ausgabepreis von zehn Dollar für die Anteile der Akquisitionsgesellschaft.

Die Verbindung mit Cohen soll sich für Perella Weinberg auch jenseits des Börsengangs auszahlen. Die Bank hoffe durch die Partnerschaft auch auf neue Geschäftsmöglichkeiten, heißt es in Finanzkreisen.

Mit Agenturmaterial