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Leaf-Nachfolger Ariya: Nissan will mit neuem E-Auto aus der Krise

Der Autobauer hat Jahre voller Skandale und miserabler Bilanzzahlen hinter sich. Mit dem Ariya als neuem Flaggschiff will Nissan wieder in die Gewinnzone.

Die Covid-19-Pandemie zwingt den japanischen Renault-Partner Nissan zu einer etwas anderen Produkteinführung für sein neues Elektroauto Ariya, das den Konzern aus der Krise befreien soll: Die Vorstellung wurde, wie es sich für ein vollvernetztes Auto gehört, aus dem Hauptquartier in Yokohama besucherfrei im Internet übertragen. Statt Applaus gab es daher diesmal nur große Worte.

„Willkommen zu dieser bedeutenden Gelegenheit für Nissan“, sagte Konzernchef Makoto Uchida. „Der Ariya beginnt ein neues Kapitel in unserer Geschichte, er setzt das Tempo für künftige Fahrzeuge Nissans.“ Und um das Gewicht noch deutlicher zu machen, stellte Uchida auch noch ein neues Nissan-Logo vor, das zuerst den Ariya zieren wird.

Die Worte und die Logo-Geste sind zutreffend gewählt, wenn man sich Nissans schlechte Lage ansieht. Zehn Jahre nach dem ersten als Massenmodell konzipierten Elektroauto Leaf symbolisiert das Elektroauto den Beginn einer neuer Modelloffensive, mit der Nissan nach Jahren der Skandale, Krisen und miserabler Bilanzzahlen wieder in die Gewinnzone zurückfahren will.

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Hausgemachte Probleme wie der Sturz des Übervaters der französisch-japanischen Autoallianz, Carlos Ghosn, und die Anfänge der Coronakrise drückten Nissan im Ende März abgelaufenen Bilanzjahr bereits 5,5 Milliarden Euro in die Verlustzone. Uchida ist nun seit Dezember als neuer Chef für den Neuaufbau Nissans zuständig.

Der Ariya verkörpert dabei Nissans Ambitionen, bei Elektroautos einer der großen Anbieter zu bleiben. Von den zwei Leaf-Generationen verkauften die Japaner insgesamt etwa 500.000 Modelle. Nun will Uchida die Verkäufe elektrifizierter Fahrzeuge auf eine Million Stück pro Jahr steigern. Da zählen allerdings auch Hybridfahrzeuge mit.

Bei Tempo 200 ist Schluss

Der Ariya ist dabei das erste Auto, das auf der neuen Plattform für mittelgroße Elektroautos aufbaut, die Nissan für die Allianz entwickelt hat. Zudem kommt es nahezu so auf die Straße, wie es als Konzeptauto auf der Tokyo Motor Show präsentiert wurde. Auch bei der Ausstattung versucht Nissan Zeichen zu setzen.

Das Auto wird ab 2021 in insgesamt vier Varianten zu haben sein, mit zwei Batterien, für die es jeweils eine zweirad- und eine vierradgetriebene Version geben wird. Die Reichweite rangiert laut Werksangaben zwischen 430 Kilometer für die 65-kWh-Batterie und 610 Kilometern mit dem 90-kWh-Akku.

Die stärkste Version, der 2,2 Tonnen schwere allradgetriebene Ariya mit dem großen Akku, beschleunigt mit seinen 290-kW-Motoren in 5,1 Sekunden von null auf 100 Kilometern pro Stunde. Bei Tempo 200 ist dann mit dem Vortrieb Schluss.

Darüber hinaus erlaubt der Fahrassistent „ProPilot 2.0“ dank hochpräziser 3D-Straßenkarten und zentimetergenauer Satellitennavigation dem Fahrer, selbst auf Tokios Stadtautobahn mit ihren 90-Grad-Kurven dem Auto das Steuer anzuvertrauen.

Zur sprachlichen Kommunikation setzt Nissan auf Amazons Assistenten Alexa. Selbst das Licht in der Wohnung soll der Kunde künftig vom Auto aus einschalten können.

Das Problem: Die Ambitionen haben einen Preis. Während der Leaf wirklich als Auto für die Massen der Mittelklasse entworfen und gepreist worden war, greift der Ariya mit einem Startpreis von fünf Millionen Yen, umgerechnet 40.000 Euro, deutlich weiter oben an. Ein ähnlich großer X-Trail-SUV mit Hybridmotor und dem gleichen ProPilot kostet deutlich weniger.

„Der Preis ist hoch“, kommentiert daher der renommierte japanische Autoanalyst Takaki Nakanishi. „Der Verkauf wird nicht leicht.“

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