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Nach Neustart: Wie sich Smartbroker im Vergleich mit anderen Trading-Apps schlägt

Trading-Apps haben einen Boom beim Aktienhandel ausgelöst. - Copyright: Julius Drost/unsplash/Business Insider
Trading-Apps haben einen Boom beim Aktienhandel ausgelöst. - Copyright: Julius Drost/unsplash/Business Insider

In der vergangenen Woche ist Smartbroker+ gestartet, die neue Version des Smartbroker. Das Unternehmen bietet nun eine Trading-App mit allen gängigen Features, die in den kommenden Wochen ausgerollt werden sollen, wie das Unternehmen im Gespräch mit Business Insider sagt.

Kleiner Blick zurück: Vier Jahre ist es jetzt her, dass mit Trade Republic* der erste Neobroker auf dem deutschen Markt aufgetaucht ist. Die günstigen Handelskonditionen sind geblieben, und Konkurrenz ist wenig überraschend nicht ausgeblieben. Mit Scalable Capital*, Justtrade*, Finanzen.net Zero und Smartbroker+ haben sich Unternehmen etabliert, die eines gemeinsam haben: eine oft junge, preissensitive Zielgruppe, die das Investieren an der Börse für sich entdeckt hat. Und offenbar Spaß daran hat, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern. Ermöglicht wird das vor allem durch günstige Gebühren und ansprechend gestaltete Trading-Apps fürs Smartphone.

Zinsen auf Guthaben

Aber Neobroker können seit diesem Jahr noch mehr: Seitdem die Zinsen wieder steigen, könnt ihr auch euer nicht investiertes Guthaben auf dem zum Depot gehörigen Verrechnungskonto verzinsen lassen. Das erste Lockangebot kam vom bekannten Early Mover Trade Republic. Seit Januar 2023 bekommt ihr hier zwei Prozent Zinsen pro Jahr, abgerechnet wird monatlich. Nachgezogen ist ziemlich schnell Scalable Capital, mit einem noch besseren Angebot, das seit einigen Monaten sogar ständig erweitert wird. Derzeit zahlt die Baader Bank, Partnerbank des Brokers, 2,6 Prozent pro Jahr, und Scalable Capital selbst einen variablen „Bonuszins“ von weiteren 1,4 Prozent.

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Die Broker-Wahl allerdings nur oder überwiegend vom Zins abhängig zu machen – das hält Hendrik Buhrs vom Geldratgeber Finanztip für nicht sinnvoll. Bei Trade Republic sei der derzeitige Zins mit zwei Prozent nur noch halb so hoch wie der Zins, den es bei den besten Tagesgeldern im Wettbewerb gibt, sagt der Experte im Gespräch mit Business Insider: „Man sollte also ab und zu die Konditionen vergleichen.“

Außerdem warnt Buhrs bei Zinsangeboten auch vor Besonderheiten im Kleingedruckten. So bestehe das aktuelle Angebot von Scalable Capital aus einem Bonus-Anteil, der anders versteuert werde als ein Zins.

Grundsätzlich hält Finanztip zum Sparen und als Risikopolster ein separates Tagesgeldkonto für die bessere Wahl: „Ich gerate damit nicht in Gefahr, mein Sparguthaben spontan investieren zu wollen, was ja möglicherweise meine eigene Anlage-Strategie über den Haufen wirft“, sagt Buhrs.

Wenn ihr euch mit den Details des Produktangebots der einzelnen Neobroker befasst, wird schnell klar: Es ist komplex. Wie das immer so ist, hat jedes Unternehmen, jede App, jedes Depot Vor- und Nachteile, sodass der Trend längst zum Zweit- und Drittdepot gehen dürfte.

Unterschied: Anzahl der Handelsplätze

Da wäre zum Beispiel das Thema Handelsplätze. Menschen, die hier auf eine große Auswahl Wert legen, sind mit dem Smartbroker+ nach wie vor am besten bedient: Neben Xetra (bei den Neobrokern sonst nur von Scalable angeboten) lässt sich auch an den deutschen Regionalbörsen handeln, zudem an elektronischen Handelsplätzen wie Tradegate. Und künftig auch an ausländischen Handelsplätzen wie der US-Technologiebörse Nasdaq. Bis Ende Oktober will Smartbroker+ sein komplettes Produktportfolio fertig ausgerollt haben, sagt das Unternehmen im Gespräch mit Business Insider.

Wenn ihr nur ab und zu etwas an der Börse kauft, einen Sparplan laufen habt oder ihr euch eher als Buy-and-Hold-Investor seht, braucht ihr allerdings nur einen Handelsplatz. Grundsätzlich setzen Neobroker auf das Geschäftsmodell „Payment for Order Flow“ und bedienen sich der Dienste der in den vergangenen Jahren schnell gewachsenen elektronischen Börsen: Trade Republic nutzt LS Exchange, Scalable* setzt auf Gettex, Justtrade* auf LS Exchange, Quotrix und Tradegate. Wer bei Smartbroker+ kostenlos handeln möchte, kann das über Gettex tun, sofern er oder sie mehr als 500 Euro pro Trade investiert. Andernfalls gilt der Pauschalpreis von vier Euro pro Trade.

Kostenlose Sparpläne

Relevant für viele von euch dürfte auch das Thema Sparplan sein, der ja als eine Art „Sparbüchse“ des 21. Jahrhundert gilt. Die Anzahl der nutzbaren Sparpläne unterscheidet sich von Broker zu Broker. Die Kosten für die Ausführung pro Sparrate sind mit null Euro bei den hier untersuchten Neobrokern mittlerweile überall gleich günstig und stechen damit natürlich auch die meisten Direktbanken aus, und die altehrwürdigen Geschäftsbanken und Sparkassen sowieso.

Sparpläne auf Aktien-Indices, die weltweit streuen, wie den MSCI World, den FTSE All-World, den US-amerikanischen S&P 500 oder den europäischen Stoxx Europe 600, gibt es natürlich überall. Wenn ihr allerdings etwas speziellere ETFs besparen möchtet, müsst ihr euch umschauen, bei welchem der Broker das funktioniert. Smartbroker+ ist gerade dabei, sein Sparplan-Programm in den kommenden Wochen auszurollen, sagt das Unternehmen. Demnächst sollen dann mehr als 2000 Aktien und ETF bespart werden können. Bei Justtrade sind es derzeit „nur“ 200, Finanzen.net Zero spricht von mehr als 1500, Scalable von mehr als 2400, und Trade Republic von 4900.

Auch wenn ihr ohne Sparplan direkt euer Portfolio aufbauen und in ETF investieren wollt, habt ihr bei den Neobrokern eine große Auswahl an Produkten. Selbst wenn nicht jeder börsengehandelte Indexfonds von jedem Anbieter in jeder der Trading-Apps gelistet ist: Die größte Auswahl bieten hier der Smartbroker+ und der Scalable Broker. Aber auch die anderen drei haben ihr Portfolio an ETF-Produkten über die Jahre sukzessive erweitert.

Konditionen genau vergleichen

Etwas kompliziert wird es dann, wenn euch manche Finanzprodukte, die von sogenannten „Premiumpartnern“ stammen, zu Sonderkonditionen angeboten werden: Scalable* hat hier einen kleinen Tarifdschungel geschaffen, der aus drei Modellen besteht: Den „Free Broker“ bekommt ihr kostenlos, dann kosten Trades allerdings knapp einen Euro. Außer ihr kauft einen sogenannten „Prime-ETF“, der von iShares, Invesco oder Xtrackers aufgelegt worden ist. Beträgt eurer Handelsvolumen mehr als 250 Euro, dann ist der Kauf tatsächlich kostenlos. Zugriff auf das interessante Zinsangebot für uninvestiertes Guthaben habt ihr über den „Free Broker“ aber nicht. Hierfür braucht ihr den Tarif „Prime+ Broker“, der allerdings knapp fünf Euro pro Monat kostet.

Bei den anderen Brokern fällt diese Aufteilung in Tarife weg. Vorbildlich ist und bleibt das Preis- und Leistungsverzeichnis von Trade Republic*, das nicht mehr als eine übersichtlich gestaltete A4-Seite umfasst.

Hendrik Buhrs von Finanztip rät euch dazu, vor Eröffnung eines Depots euer eigenes Nutzungsverhalten grob einzuschätzen: „Wer einen ETF-Sparplan einrichten möchte, sollte im Preisverzeichnis des Brokers die Ausführungsgebühr prüfen. Gleiches gilt, wenn jemand häufiger Einzelkäufe und -verkäufe plant. Je spezieller meine Anforderungen als Kunde sind, umso genauer sollte ich bei der Broker-Auswahl recherchieren. Kinderdepots oder eine Telefon-Servicehotline bieten beispielsweise nicht alle Depots an.“

Handel mit Kryptowährungen

Wenn ihr Kryptowährungen handeln möchtet, könnt ihr das mit den Neobrokern mittlerweile auch machen. Smartbroker+ vertröstet Kunden derzeit noch, bei Scalable könnt ihr Coins nur im Mantel von sogenannten ETPs kaufen, bei den anderen Neobrokern in Rohform. Trade Republic spricht von 50 Coins, Finanzen.net Zero von 33 Coins und 50 Crypto-ETPs, Justtrade von 20 Kryptowerten.

Ihr könnt es euch schon denken: Auch an anderen Stellen gibt es kleine oder auch größere Unterschiede zwischen den Neobrokern. Smartbroker+ zum Beispiel bietet Neu- und Bestandskunden auch Underdepots und Fremdwährungskonten für gängige Währungen an. Aber das dürfte für die meisten Kunden eher keine besondere Bedeutung haben.

Dank des gesunden Wettbewerbs bleibt der Markt also in Bewegung. Die Trading-Apps werden oft aktualisiert und ständig mit allerlei neuen Features ausgestattet, manche davon sehr, manche wohl eher weniger sinnvoll. Ab und zu mal die Konditionen der Broker zu checken und zu vergleichen, kann sich also allemal lohnen.