Neue Technik für Sehbehinderte: Dieser Blindenstock hat ein Radar
Der Blindenstock ist für viele Betroffene lebenswichtig. Doch der Stock stößt in bestimmten Situationen an seine Grenzen. Forscher haben jetzt einen Schritt weiter gedacht und einen virtuellen Blindenstock mit Radar entwickelt. Was kann die neue Technik?
Das neue System, das Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gemeinsam mit Industriepartnern entwickelt haben, basiert auf dem Vorbild der Natur. Fledermäuse nutzen Ultraschall und Echo, um sich zu orientieren. Nach ähnlichen Grundsätzen funktioniert der radargestützte Blindenstock.
Radarsystem plus Audiotechnik
Drei Jahre lang tüftelten die Forscher an dem “Ravis 3D“, der mit Sensoren, Antennen und speziellen Audiosystemen ausgestattet ist, um Sehbehinderte bestmöglich durch ihre Umgebung zu führen. Der Kopf sieht aus wie eine Taschenlampe und misst durch Ausrichten auf einen Punkt die Entfernung zum nächsten Hindernis. Schlüsseltechnik ist ein Radarsystem, das das Gesichtsfeld des Nutzers erfasst und so die Fixpunkte berechnen kann. Gekoppelt ist der neue Blindenstock an eine besondere Audiotechnik, die Geräusche der Umgebung analysiert. Dabei blendet sie etwa sprechende Menschen aus, da diese ja ohnehin vom Nutzer wahrgenommen werden.
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Akustisches Signal mittels Hörgerät
Die Entfernung zu Hindernissen wird dann im letzten Schritt in ein akustisches Signal umgewandelt und über ein Hörgerät an den Benutzer weitergegeben. Die Forscher und Partner wollen die Technik aber noch weiterentwickeln. “Ein solches System ist bisher am Markt noch nicht vorhanden“, betont Dirk Kampmann von der Firma Kampmann Hörsysteme, die das Konsortium leitet. “Wir müssen nun daran arbeiten, dass die Komponenten kleiner und günstiger werden und dass das System sich in weitere IT-basierte Blindenhilfsmittel zum Beispiel auf dem Smartphone gut eingliedert. Wenn das gelingt, können wir den Markt an Blindenhilfsmitteln in den kommenden Jahren bereichern.“
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