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Was die neue CO2-Steuer für Verbraucher bedeutet

Im Mai 2020 hat die Bundesregierung einen einheitlichen Preis für den Ausstoß von CO2 beschlossen. Verbraucher müssen mit höheren Preisen und Kosten rechnen.

Deutschland soll bis spätestens 2038 aus der klimaschädlichen Stromgewinnung aus Braun- und Steinkohle aussteigen. Foto: dpa
Deutschland soll bis spätestens 2038 aus der klimaschädlichen Stromgewinnung aus Braun- und Steinkohle aussteigen. Foto: dpa

Spätestens seit der Fridays For Future Bewegung ist der Klimawandel ein entscheidendes politisches Thema. Seit Januar 2021 gilt nun eine CO2-Steuer für Deutschland, die SPD-Umweltministerin Svenja Schulze auf den Weg gebracht hat. Die CO2-Steuer soll helfen, Treibhausgase zu minimieren und die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen.

Die CO2-Steuer auch Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung. Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten zur CO2-Steuer im Überblick.

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CO2-Steuer in Deutschland: Preis, Kosten und Folgen im Überblick

Was ist die CO2-Steuer?

Als CO2-Steuer bezeichnet man Abgaben, die für die Emission von Kohlenstoffdioxid fällig werden. Kohlenstoffdioxid ist ein Gas, das sowohl in der Atmosphäre als auch in Vegetation und Ozeanen zu finden ist. Zusammen mit Wasser ernähren sich Pflanzen davon und stellen bei der Photosynthese Sauerstoff her. Doch wenn es zu viel CO2 gibt, erwärmt sich das Klima. Grund dafür, ist die Verbrennung von Rohstoffen wie Erdöl oder Kohle.

Diese Veränderungen des Klimas haben wiederum Auswirkungen auf die Lebensbedingungen von Mensch und Tier. Eine CO2-Steuer soll bezwecken, dass die negativen Auswirkungen der Emissionen durch einen Preis abgegolten und verringert werden.

CO2-Steuer in Deutschland im Januar 2021 eingeführt

Die CO2-Steuer auf Benzin, Diesel, Heizöl und Gas gilt in Deutschland seit Januar 2021. Bisher mussten nur Unternehmen bestimmter Sektoren für den Ausstoß von CO2 zahlen. Dazu gehörten beispielsweise Fluggesellschaften oder Industrieunternehmen, die eine große Menge des Treibhausgases produzieren. Mit einem einheitlichen CO2-Preis will Deutschland seine CO2-Reduzierungsziele erreichen. Somit muss jeder, der Waren oder Dienstleistungen anbietet und dabei CO2 ausstößt, diese Steuer zahlen.

Wie genau sollen die Treibhausgase in Deutschland besteuert werden?

Betroffene Unternehmen können Zertifikate erwerben, die ihnen ein Verschmutzungsrecht für das Ausstoßen von Treibhausgasen geben. Die Zertifikate werden über den nationalen Emissionshandel erworben.

Wie wird CO2 berechnet?

Laut der Dokumentation der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages, entstehen bei vollständiger Verbrennung eines Liters Benzin 2370 Gramm CO2. Ein Auto mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 5,5 Liter/100 km produziert somit also auf 100 Kilometern Fahrstrecke 13.035 Gramm (5,5 x 2.370g) Kohlendioxid.

Aus dieser Berechnung ergibt sich folgende Formel für die Umrechnung von Verbrauchswerten in CO2-Emissionswerte für Benziner: Verbrauch in Liter/100km x 23,7 = CO2 in g/km.

Welche Kosten entstehen durch eine CO2-Steuer?

Am 20. Mai 2020 hat die Bundesregierung beschlossen, dass der Preis für eine Tonne CO2 ab Januar 2021 zunächst 25 Euro beträgt. Bis zum Jahr 2025 soll der Preis jedoch schrittweise auf bis zu 55 Euro steigen. Für Autofahrer, Mieter und Wohnungseigentümer heißt es, dass sie mehr für Sprit, Heizöl oder Gas bezahlen müssen. Für einen Haushalt mit durchschnittlicher Größe kommen etwa 100 Euro mehr für Heizkosten hinzu.

Parallel sollen bestimmte Industriezweige mit besonders hohem Energiebedarf, die zudem im weltweiten Wettbewerb stehen, von den Kosten entlastet werden. Der Bund rechnet mit etwa 7,4 Milliarden Euro aus der Abgabe im nächsten Jahr. Damit soll der Strompreis durch eine Kürzung der Abgabe für erneuerbare Energien gedämpft werden.

Welche Folgen hat die CO2-Steuer für Autofahrer und Pendler?

Autofahrer und Pendler müssen aufgrund der CO2-Steuer mit höheren Spritkosten rechnen. Bei einem Preis von 25 Euro pro Tonne CO2, steigt der Benzinpreis ungefähr um 7 Cent pro Liter. Für Diesel steigt der Preis um 7,9 Cent pro Liter. Pendler können immerhin ein wenig aufatmen: als Ausgleich für den höheren Spritpreis, soll die Pendlerpauschale um 5 Cent angehoben werden. Allerdings gilt die Pauschale von 35 Cent pro Kilometer erst ab dem 21. Kilometer.

Die Preissteigerungen im Überblick:

Benzin: 0,07 Euro pro Liter
Diesel: 0,079 Euro pro Liter
Heizöl: 0,079 Euro pro Liter
Erdgas: 0,006 Euro pro Kilowattstunde

Welche Vorteile und Nachteile hat eine CO2-Steuer?

Die Besteuerung der schädlichen Treibhausgase hat verschiedene Vor- und Nachteile. Es gibt sowohl Befürworter als auch Gegner der CO2-Steuer. Die Vor- und Nachteile im Überblick.

Pro:

  • Die Verursacher hoher Emissionen werden direkt zur Kasse gebeten – wer sich nicht klimafreundlich verhält, zahlt drauf. Die CO2-Steuer fördert also ein klimafreundliches Verhalten.

  • Verhalten, dass die Umwelt schont, wird indirekt belohnt, indem keine zusätzliche Steuer gezahlt werden muss. Menschen, die öfter auch mal mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, anstatt täglich mit dem Auto, sind somit beispielsweise im Vorteil.

Contra:

  • Die Steuerlast in Deutschland ist auch ohne eine neue CO2-Steuer hoch. In dieser Steuerlast sind bereits umweltbezogene Steuern integriert, die das Klimaproblem bisher auch nicht gelöst haben.

  • Durch eine Steuer wird der übermäßige CO2-Ausstoß nicht direkt verhindert. Es ist fraglich, ob die neue Steuer wirklich dazu führt, dass Menschen ihr Verhalten ändern oder schlicht den Aufpreis zahlen.

Wie funktioniert die CO2-Steuer in Schweden?

In Schweden gibt es die CO2-Steuer bereits seit 1991. Schweden plant bis zum Jahr 2045 CO2-neutral zu sein. Unternehmen sowie Privatpersonen zahlen in Schweden umgerechnet etwa 115 Euro Steuern je Tonne CO2. Die radikale Steuer führte dazu, dass die Schweden kaum noch mit Öl heizen. Stattdessen nutzen sie vermehrt Abwärme der Industrie, sowie Erdgas. Die CO2-Steuer in Schweden konnte also durchaus eine positive Veränderung bewirken. Allerdings wurde mit der Einführung der CO2-Steuer auch die Lohnsteuer gesenkt.