Neu im Kino: „Fragen Sie Dr. Ruth“: Ein Leben für den Sex
Das „Wall Street Journal“ hat sie einmal als „Mischung aus Henry Kissinger und Minnie Mouse“ beschrieben und damit auf ihren unverwechselbaren deutschen Akzent angespielt, mit dem Ruth Westheimer, den Amerikanern vor allem als Dr. Ruth bekannt, seit 40 Jahren in den Medien präsent ist. Als sie 1980 erstmals die 15-minütige Radio-Kolumne „Sexually speaking“ moderierte, eroberte sie die Herzen ihres Publikums im Sturm – mit ihrer resoluten, charmanten und überaus direkten Art, über Sex zu sprechen.
Ruth Westheimer, Jahrgang 1928, war damals schon etwas ältere Dame, die vollkommen unbefangen Wörter wie Penis und Vagina verwendete und offenherzig von all den Dingen sprach, die man damit anstellen kann – gleichzeitig aber von einer nie zu stillenden Neugier auf die Menschen war, die sich an sie wandten.
Die berühmteste Sextheraupeutin der USA
Der Regisseur dieser Dokumentation, Ryan White, hat erst kürzlich mit der siebenteiligen Netflix-Dokumentarserie „The Keepers“ auf sich aufmerksam gemacht, in der es um sexuellen Missbrauch in einer katholischen Highschool in Baltimore (US-Bundesstaat Maryland) geht. Er selbst hat Interviews davon berichtet, danach eine Art Gegengift gebraucht und es in der quirligen, freundlichen Sexberaterin Ruth Westheimer gefunden zu haben.
„Fragen Sie Dr. Ruth“: der Trailer zum Film
Dass es in deren Leben allerdings auch nicht ohne Abgründe zugegangen ist, wird dem Zuschauer schnell und anrührend klar gemacht. Ruth Westheimer, geboren als Kind jüdisch-orthodo...