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Nun sind auch Neckermann, Öger Tours und Bucher Reisen pleite

Die deutsche Thomas-Cook-Tochter hat am Mittwochmorgen einen Insolvenzantrag gestellt. Allein in der Zentrale in Hessen sind 1000 Arbeitsplätze bedroht.

Zwei Tage konnte Thomas Cook Deutschland die Pleite des britischen Mutterkonzerns überleben, nun hat am Mittwochmorgen auch der Ableger im hessischen Oberursel einen Insolvenzantrag gestellt.

Betroffen sind zunächst die deutsche Muttergesellschaft Thomas Cook GmbH, aber auch die Veranstaltermarken Neckermann Reisen, Öger Tours und Bucher Reisen. Möglicherweise würden auch weitere Gesellschaften einen Insolvenzantrag stellen, hieß es zusätzlich auf der Website.

Nicht zu den Betroffenen zählt der Clubveranstalter Aldiana, an dem Thomas Cook eine Beteiligung von 42 Prozent hält. Man arbeite unabhängig von dem insolventen Konzern, hieß es dort.

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Ein Insolvenzverwalter, erklärte dazu eine Sprecherin, werden noch im Laufe des Tages bestellt. Zuständig für den nach Tui zweitgrößten Reiseanbieter in Deutschland ist das Amtsgericht Bad Homburg.

Über die genaue Zahl der betroffenen Beschäftigten wollte die Sprecherin zunächst keine Angaben machen. Allein in der Unternehmenszentrale in Oberursel gibt es rund 1000 Arbeitsplätze.

Der Deutsche Reiseverband (DRV) wies in einer ersten Stellungnahme darauf hin, dass die Zurich Versicherung die Kosten für insolvenzgeschädigte Hotels und Fluggesellschaften übernimmt. „Das bedeutet, dass Hotels in den Urlaubsgebieten keinen Grund haben, Urlauber aus Angst vor Zahlungsschwierigkeiten des Reiseveranstalters zur Kasse zu bitten“, erklärte ein Verbandssprecher. Mit Stellung des Insolvenzantrags sei der Insolvenzversicherer nun außerdem verpflichtet, für die Rückführung der Reisenden zu sorgen.

„Wir hätten diesen gerichtlichen Schritt natürlich lieber vermieden“, schrieb Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung der Thomas Cook Deutschland. „Doch leider ließ sich auf dem Verhandlungsweg keine kurzfristige Lösung erreichen.“

Zuletzt hatte die Gesellschaft um einen staatlichen Überbrückungskredit gebeten, um Zeit für Investorengespräche zu gewinnen. Im Gegensatz zur deutschen Thomas-Cook-Airline Condor, die nun 380 Millionen Euro erhalten soll, verliefen die Gespräche bisher ergebnislos.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sagte am Mittwoch, dass das Land den Kreditantrag prüfen werde. „Wir sind grundsätzlich bereit zu helfen“, sagte er. Eine Bewilligung staatlicher Finanzhilfe sei allerdings nur möglich, wenn es Gewissheit gebe, dass das Unternehmen zukunftsfähig sei. „Dazu liegt uns wirklich Beratungsfähiges bis zur Stunde noch nicht vor“, ergänzte der CDU-Politiker. Es sei deshalb offen, ob es zu einer Zusage komme.

„Bis zur Insolvenz der britischen Thomas Cook Group waren uns die Hände gebunden, erst nach Bekanntgabe der gescheiterten Rekapitalisierungspläne der Group konnten wir aktiv eigene Verhandlungen starten“, erklärte Berk weiter.

Aufgeben will sie noch nicht. „Das überaus positive Feedback aus unseren Gesprächen der letzten Tage macht uns sehr zuversichtlich“, schrieb sie, „dass die Traditionsmarken Neckermann Reisen, Öger Tours und Bucher Reisen die Chance bekommen, bald wieder in gewohnter Weise am Markt aktiv sein zu können.“