Nach Insolvenz: Neunjähriger will Schließung von Toys"R"Us verhindern
Vor wenigen Tagen hat der Spielzeughändler Toys”R”Us in den USA Insolvenz angemeldet. Ein junger Fan der Geschäftskette bangt nun um dessen Zukunft – und das Glück seiner Altersgenossen, wie er in einem emotionalen Brief erklärt.
Wie Toys”R”Us zu Beginn der Woche mitteilte, wurde die Insolvenz bereits bei einem Gericht in Richmond im US-Bundesstaat Virginia angemeldet. Der hoch verschuldete Konzern hat nun Gläubigerschutz beantragt, der ihn vor Forderungen von Kreditgebern schützen soll.
Ein leidenschaftlicher Kunde hat sich nun per Brief an den verantwortlichen Insolvenzrichter Keith Phillips gewendet. Der neunjährige Junge, der in dem Schreiben lediglich als “Andrew” identifiziert wird, bittet den Richter darum, keine Filialen von Toys”R”Us zu schließen – und hat dafür auch ein paar gute Argumente gesammelt.
“Toys”R”Us zu schließen, wird schlecht für Kinder sein. Das sind die Gründe dafür”, beginnt der Junge seinen Brief – und zählt auf: “1. Kinder mögen es, dass es ein Geschäft nur für sie gibt. 2. Kinder würden lieber einen Ausflug zu Toys”R”Us als zu jedem anderen Geschäft machen.” Außerdem sei es einfacher und besser, durch den Laden zu rennen und Sachen entdecken zu können, als online Spielzeug auszusuchen.
Wie Phillips’ Gerichtsassistent gegenüber “Reuters” bestätigte, wird der handgeschriebene Brief wie jedes andere Dokument zu dem Fall in die Akte des Insolvenzverfahrens aufgenommen.
Die Sorgen des jungen Fans sind bis jetzt jedoch unbegründet: Wie das Unternehmen mitteilte, werden die weltweit rund 1600 Filialen geöffnet bleiben. Außerdem betrifft das Insolvenzverfahren nur die Geschäfte in den USA und Kanada. Mit Finanzierungen in Höhe von drei Milliarden Dollar soll der Konzern nun bei laufendem Betrieb saniert werden. Die langfristigen Schulden von Toys”R”Us belaufen sich derzeit auf fünf Milliarden Dollar.
Im Video: Toys”R”Us ist pleite