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Munich Re will alternative Anlagen ausbauen - hält zu Immobilien

(Bloomberg) -- Der Rückversicherer Munich Re will seine alternativen Anlagen in den kommenden Jahren ausbauen. Das sagte Vorstand Nicholas Gartside, der die Investments des Konzerns verantwortet, in einem Interview mit Bloomberg News. Dabei sollen auch Immobilien weiter eine große Rolle spielen, trotz des Markteinbruchs und Abwertungen im eigenen Portfolio.

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Über die kommenden Jahre dürften bei der Munich Re die Wachstumsraten bei alternativen Anlagen “im zweistelligen Prozentbereich liegen”, sagte Gartside. Von den etwa 237 Milliarden Euro, die Munich Re investiert hat, stecken derzeit rund 39 Milliarden Euro in derartigen Anlagen. Dazu zählen etwa Private Credit, Wälder, Rohstoffe, landwirtschaftliche Flächen oder eben Immobilien. Gartside zufolge helfen alternative Strategien maßgeblich dabei, das Investmentportfolio des Unternehmens zu diversifizieren.

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Den Einbruch am Immobilienmarkt in den vergangenen beiden Jahren hat die Munich Re für Zukäufe genutzt. “Wenn Assets auf niedrigem Niveau sind, kann das ein guter Kaufzeitpunkt sein”, so Gartside. Der Konzern sei opportunistisch unterwegs und mache auch um das zuletzt arg gebeutelte Bürosegment keinen Bogen, sofern sich die Objekte in guten Lagen befinden.

Hinter dem Rückgang der Immobilienpreise hatten die stark gestiegenen Zinsen gestanden. Auf Büroobjekten lastete zusätzlich der Trend zum Homeoffice. Die Munich Re musste laut Gartside die Bewertungen ihres Immobilien-Portfolios im Jahr 2023 um 7% nach unten korrigieren.

“Die Zinssätze sind jetzt in etwa stabil, und das zieht einen Boden unter die Immobilienbewertungen”, sagte Gartside.

Die Europäische Zentralbank hat vor kurzem erstmals seit langer Zeit die Zinsen gesenkt. Das sind zwar gute Nachrichten für den Immobilienmarkt, dennoch ist Gartside skeptisch. “Ich denke, der Schritt der EZB Anfang des Monats wird als ein Fehler angesehen werden”, sagte er und verwies darauf, dass die Währungshüter im selben Atemzug die Inflationserwartungen angehoben hatten. Weitere Zinssenkungen in diesem Jahr erwartet Gartside nicht.

Mit Blick nach vorne will er das Immobilienportfolio der Rückversicherers noch internationaler ausrichten. Derzeit hat Deutschland einen Anteil von rund 70%. “Ich kann mir vorstellen, dass dieser Wert in Richtung 50% oder darunter sinkt. Wir mögen Amerika und Asien, da die Wachstumsraten dort höher sind als in Europa”, erklärte Gartside.

Einen festen Platz im alternativen Anlageportfolio der Munich Re soll auch weiterhin Private Credit haben. In diesen Bereich hatte das Unternehmen vor acht Jahren erstmals investiert. Inzwischen belaufen sich die Private-Credit-Anlagen auf rund 2 Milliarden Euro.

“Wir sind mit unserer Allokation hier sehr zufrieden. Die Gesamtrendite ist deutlich höher als beispielsweise bei Staatsanleihen”, sagte Gartside. “Wir halten Private Credit nach wie vor für sehr attraktiv.”

Private Credit hatte nach der Finanzkrise von 2008 - als Banken ihre Risiken einschränken mussten - als Alternative zu klassischen Krediten von Banken an Popularität gewonnen. Investoren erhalten relativ hohe Renditen als Ausgleich für das Halten von Assets, die möglicherweise schwieriger zu verkaufen sind.

Im Bereich Private Credit konzentriert sich die Munich Re vor allem auf direkte Kredite an Unternehmen. Gartside zufolge bevorzugt der Rückversicherer keine bestimmten Unternehmensgrößen, Sektoren oder Regionen, sondern ist bei der Kreditvergabe relativ breit aufgestellt. Getätigt werden die Investments über externe Manager, da der hauseigene Asset-Manager MEAG in dem Bereich nicht unterwegs ist.

“Der Private-Credit-Markt ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen, was das Risiko einer Fehlallokation von Kapital erhöht. Daher ist uns ein hohes Vertrauen in unsere Manager und ihre Vergabekompetenz sehr wichtig”, sagte Gartside. Zudem verlasse sich die Munich Re nicht nur auf die externen Manager und kaufe die Katze im Sack, sondern bilde sich auch selbst ein Urteil über die einzelnen Kredite.

Gartside glaubt, dass Private Credit im Vergleich zu traditionellen Bankkrediten weiter wachsen wird. “Das liegt daran, dass die Fähigkeit der Banken, Kredite zu vergeben, eingeschränkt bleibt, da sie nach der Finanzkrise eine der am stärksten regulierten Branchen sind”, führte er aus.

©2024 Bloomberg L.P.