Milliardenkonzern Baywa will Dividende streichen: Druck auf CEO Marcus Pöllinger wächst nach Machtkampf in der Führungsetage weiter an
Bei der Baywa, dem weltweit tätigen Agrar-Konzern mit Milliardenumsatz, kehrt keine Ruhe ein. Das im SDAX gelistete Unternehmen hat bekannt gegeben, seine Dividende für das Geschäftsjahr 2023 streichen zu wollen. Der Grund: Man wolle die Eigenkapitalquote erhöhen, hieß es von Baywa. Bei den Aktionären kam die Nachricht nicht gut an. Die Aktie gab zwischen Donnerstagabend und Freitagabend um knapp zehn Prozent nach.
Noch 2022 hatte das Unternehmen eine überdurchschnittlich hohe Dividende in Höhe von 1,10 Euro je Aktie gezahlt.
Baywa-CEO Marcus Pöllinger weiter unter Druck
Der schwächelnde Aktienkurs bringt den CEO Marcus Pöllinger weiter in Bedrängnis. Seit seinem Antritt ist der Kurs der Aktie um etwa 36 Prozent gefallen.
Pöllinger ist erst seit knapp einem Jahr im Amt, aber bereits seit 2018 Mitglied des Vorstands. Den Chef-Posten übernahm er zum 1. April von seinem Vorgänger Klaus Lutz. Der hatte die Baywa 15 Jahre geführt und sich vergangenes Jahr an die Spitze des Aufsichtsrats zurückgezogen.
Zu Beginn dieses Jahres kam es bei der Baywa dann aber zum Machtkampf. In einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wollte der Aufsichtsrats-Chef Klaus Lutz seinem einstigen Zögling Pöllinger das Vertrauen entziehen – und ihn damit als CEO absetzen. Doch der Plan ging nach hinten los. Am Ende entzog der Aufsichtsrat nämlich nicht Pöllinger das Vertrauen, sondern dem ehemaligen Chef Klaus Lutz.
Er verkündete noch am selben Tag sein eigenes Aus bei der Baywa. Der Machtkampf aber habe Spuren bei dem noch recht frisch amtierenden CEO Pöllinger hinterlassen, erfuhr Business Insider aus dem Unternehmensumfeld. Auch intern hat der Ex-Chef Lutz noch zahlreiche Verbündete, bei denen Pöllinger keinen guten Stand haben dürfte.