Menschenschmugglerring ausgehoben: 39 Festnahmen, hunderte Schwimmwesten beschlagnahmt
Allein in Deutschland gab es 18 Festnahmen, als unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Osnabrück in den Bundesländern Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg Einsätze gegen mutmaßliche Mitglieder eines Menschenschmugglerrings durchgeführt wurden.
Gleichzeitig schlugen auch die Strafverfolgungsbehörden in Belgien, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden zu, hier wurden insgesamt 21 weitere Personen abgeführt.
Laut Staatsanwaltschaft Osnabrück werden sie verdächtigt, in den vergangenen anderthalb Jahren bis zu 10 000 Menschen bei der Querung des Ärmelkanals geholfen zu haben, um ohne Einreisegenehmigung nach Großbritannien zu gelangen.
Zwischen 2500 und 10 000 Euro für Überfahrt verlangt
Zwischen 2500 und 10 000 Euro seien für die Überfahrten verlangt worden. Auf menschliches Leben sei kaum Rücksicht genommen worden. Die Schmuggler hätten oft mehrere Boote gleichzeitig losgeschickt, manchmal selbst bei schwierigen Wetterverhältnissen, um zu verhindern, dass die Überfahrten bemerkt werden, sagte Jean-Philippe Lecouffe von Europol.
Mit dem Boot oder im Lkw: Immer mehr wagen gefährliche Flucht über den Ärmelkanal
Ärmelkanal: Zahl der ungenehmigten Überfahrten hat sich 2021 verdreifacht
119 Schlauchboote sichergestellt
Bei den Durchsuchungen in Deutschland, an denen mehr als 900 Einsatzkräfte beteiligt waren, wurden unter anderem 119 Schlauchboote und 33 Bootsmotoren sowie fast 1000 Schwimmwesten beschlagnahmt.