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Lufthansa braucht für Turnaround der ITA Zeit, sagt der CFO

(Bloomberg) -- Der Finanzchef der Deutsche Lufthansa AG dämpft Erwartungen auf einen schnellen Turnaround nach der Übernahme der italienischen Fluglinie ITA. Indes zeigte Remco Steenbergen sich im Interview mit Bloomberg zuversichtlich, dass die Lufthansa die überfällige Konsolidierung der Branche vorantreiben kann.

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Die Kranich-Airline ist auch während der Sanierung der defizitären ITA in der Lage, andere Fluggesellschaften zu übernehmen, so Steenbergen. Allerdings käme dies nur dann in Frage, wenn es einen Mehrwert für den Konzern bringt. Lufthansa steht kurz davor, eine Minderheitsbeteiligung an ITA zu erwerben und damit einen besseren Zugang zu einem der größten europäischen Reisemärkte zu erhalten.

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“Wenn sich in Europa Möglichkeiten für andere Fluggesellschaften ergeben, werden wir sorgfältig prüfen, ob es sinnvoll ist, sie in unser Portfolio aufzunehmen oder nicht”, sagte Steenbergen.

Lufthansa will die ITA in zwei Schritten übernehmen. Zunächst wird sie einen Anteil von etwa 40% erwerben, zu einem späteren Zeitpunkt dann die volle Kontrolle. Der Ablauf soll dazu beitragen, das Risiko zu mindern, das sich aus der Übernahme der Italien-Airline ergibt, die über die Jahre Milliardenbeträge an italienischer Staatshilfe verschlungen hat.

‘Ein bisschen Zeit’

“Alle Beteiligten wissen, dass es ein bisschen Zeit braucht”, sagte Steenbergen über die Aufgabe, ITA in ein profitables Unternehmen zu verwandeln. “Aber gemeinsam haben wir einen klaren Weg aufgezeigt, um dieses Ziel zu erreichen.”

Viele nationale Fluggesellschaften sind bereits von den drei großen Konzernen — Lufthansa, Air France-KLM und IAG SA (British Airways, Iberia) — übernommen worden. Doch einige kleinere könnten noch zu haben sein, etwa die portugiesische TAP SA und die insolvente skandinavische SAS AB.

Steenbergen zufolge hat die ITA ihre Kostenbasis bereits drastisch geschrumpft, und die Einbeziehung der italienischen Fluggesellschaft in den globalen Ticketvertrieb der Lufthansa könnte zu einem Umsatzschub führen, der eine Trendwende ermöglicht. ITA hat im Jahr 2022 fast eine halbe Milliarde Euro Verlust geschrieben, bei einem Umsatz, der nur dreimal so hoch war.

Die Lufthansa selbst erholt sich noch von der Pandemie, in der sie mit 9 Milliarden Euro Staatsbeihilfe gerettet werden musste. Zwar zahlte die Fluglinie die Beihilfe zurück, schiebt aber seitdem einen Schuldenberg vor sich her, den Steenbergen abbauen will, um das Investment-Grade-Rating wiederzuerlangen.

Ihre Gewinnmarge will die Lufthansa bis 2024 auf 8% fast verdoppeln, was einige Analysten anzweifeln. Insbesondere Geschäftsreisen — einer der profitabelsten Bereiche der Lufthansa vor der Pandemie — haben sich noch nicht erholt und lagen auch im ersten Quartal noch bei 60% des Vorkrisenniveaus.

Steenbergen räumt zwar ein, dass Unternehmen nach der Pandemie weniger reisen, verwies aber auf steigende Premium-Buchungen im Freizeitsegment, die den Druck auf die Margen ausgleichen. “Es gibt eine erhebliche Verschiebung hin zu Premium-Freizeitreisen”, sagte er. “Wenn die Kunden einmal von der Economy- in die Business- oder First Class gewechselt haben, wollen sie nicht mehr zurück.”

Zu den Gesprächen mit potenziellen Interessenten für eine Minderheitsbeteiligung an der Flugzeugwartungssparte Lufthansa Technik wollte sich Steenbergen nicht im Detail äußern. Bloomberg hat bereits zuvor berichtet, dass Finanzinvestoren wie Advent, CVC, Bain Capital und Blackstone ihr Interesse bekundet haben. Der Finanzchef sagte dazu nur, das Interesse sei stark. Der Erlös werde zum Schuldenabbau verwendet und in die Technik reinvestiert werden.

Überschrift des Artikels im Original:Lufthansa CFO Cautions Profitability at ITA Will Take Some Time

(Neu: Weitere Details)

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