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Lohnt eine Rürup-Rente?

Lohnt sich eine Rürup-Rente? (Bild: Getty)
Lohnt sich eine Rürup-Rente? (Bild: Getty)

Ursprünglich war die Rürup-Rente – wie die Basis-Rente nach ihrem „Erfinder“ auch genannt wird – für Selbständige gedacht, die weder in die gesetzliche Rentenversicherung noch in ein Versorgungswerk einzahlen wollten oder durften. Doch heute bringen immer mehr Angestellte Angebote für eine solche Versicherung mit. Zeit für einen Produktcheck – Für wen eignet sich die Rürup-Rente überhaupt?

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Die Rürup-Rente wurde im Jahr 2005 eingeführt, nur drei Jahre nach der Riester-Rente. Steuerlich wird sie so behandelt, wie die gesetzliche Rente. Beiträge sind zu 88% von der Steuer absetzbar (2019). Dieser Prozentsatz steigt bis 2025 auf 100%. Im Gegenzug ist die spätere Rente zu versteuern, ab 2040 zu 100% (2019 78%). Der Höchstbetrag, der steuerlich „nutzbar“ ist, beträgt 2019 für Ledige 24.305 Euro, für Verheiratete 48.610 Euro. Wer schon in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, muss bedenken, dass die dort gezahlten Beiträge auch auf diesen Höchstbetrag angerechnet werden.

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Basis-Renten-Verträge haben einige Besonderheiten, die man kennen sollte: Eine Rürup-Rente kann nicht zurückgekauft werden, nur beitragsfrei gestellt werden. Grundsätzlich kann der Vertrag nicht beliehen und nicht vererbt werden. Allerdings kann inzwischen eine Beitragsrückgewähr im Todesfall vereinbart werden, jedoch nur für Partner oder Kinder (solange sie Kindergeldberechtigt sind). Auch eine Witwen- oder Witwerrente zu vereinbaren ist möglich, wenn der Versicherungsnehmer in der Rentenphase verstirbt. Natürlich kosten all diese Bausteine Geld und schmälern die zu erwartende Rentenhöhe. Auch muss man bedenken, dass die Witwenrente bei der gesetzlichen Rente angerechnet wird und diese eventuell gekürzt wird.

Das „Verkaufsargument“ ist regelmäßig, dass durch die steuerliche Absetzbarkeit der Nettobeitrag für den Kunden viel geringer sei. Das ist natürlich richtig. Vergessen wird aber in den Darstellungen oft, dass die spätere Rente dann zu versteuern ist – je nach Beginn-Datum zwischen 78% (2019) und 100% (ab 2040). Damit ist gerade für diejenigen, die auch im Ruhestand höhere Einnahmen haben werden (zum Beispiel durch Mieten oder andere Renten), das ganze eher eine Steuerstundung als eine Steuerersparnis. Der Steuersatz im Alter wird vielleicht nicht so niedrig sein, wie erhofft.

Vorteil einer Rürup-Rente:

  • Steuervorteil in der Ansparphase

  • Flexibilität der Einzahlungen

  • Kapital wird nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet

  • Rente ist pfändungs- und insolvenzgeschützt

Nachteile einer Rürup-Rente:

  • Steuerbelastung in der Rentenphase

  • Kosten des Produktes

  • Keine Beleihbarkeit

  • Nicht kündbar oder rückkaufbar, nur Beitragsfreistellung möglich

  • Auszahlung nur als Rente möglich, nicht als Einmalsumme

  • Eingeschränkte Vererbbarkeit

  • Wechsel von einem Anbieter zum anderen u.U. teuer

Die Rürup-Rente eignet sich aufgrund der Nachteile meines Erachtens nur selten. Manche Selbständige, die sagen, sie geben das Geld ansonsten aus, wenn es nicht dem Zugriff entzogen ist, können über einen Abschluss nachdenken. Angestellte, die mit der gesetzlichen Rente bereits einen Baustein in ihrer Altersvorsorge haben, der lebenslang läuft, sollten lieber frei sparen und so Kapital aufbauen.

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