So vermeiden junge Menschen Schulden
Laut Creditreform waren 2018 1,58 Millionen Menschen unter 30 Jahren verschuldet. Das bedeutet, dass sie nicht in der Lage waren, ihre Ausgaben mit ihren Einnahmen zu decken. Damit ist jeder 7. junge Erwachsene in Zahlungsschwierigkeiten.
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Verbindlichkeiten bei Telefongesellschaften machten im Jahr 2017 rund ein Fünftel der Schuldenlast von Menschen unter 25 Jahren aus. Im Gesamt-Altersschnitt dagegen waren Telekommunikationsdienstleister als Gläubigergruppe dagegen eher klein – nur 3,5 Prozent.
Im Alter zwischen 15 und 20 können Eltern noch gut auf die Jugendlichen einwirken und sie unterstützen, dass ihre Kinder später nicht zu dieser Gruppe zählen.
Wo können Eltern und junge Menschen also ansetzen?
Grundbegriffe des Geldverkehrs lernen
In der Schule wird ein entgegen vieler Medienberichte durchaus ordentlicher Wirtschaftsunterricht gelehrt – zumindest an der Schule meiner Kinder. Das Elternhaus könnte darauf gut aufsetzen – in der 9. Und 10. Klasse sind die Teenager oft noch nicht so weit, dass sie sich verschulden. Ein Umfeld, in dem auch über Geld gesprochen wird und die Grundbegriffe wie Einnahmen und Ausgaben, Verdienst und finanzielle Verpflichtungen diskutiert werden, wäre die Maßnahme Nr. 1, damit junge Menschen eine gute Geldbildung erhalten. Sie als Eltern spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, wie erfolgreich Ihre Kinder mit Geld umgehen.
Haushaltsbuch führen
Junge Menschen können von Beginn an lernen, Einnahmen und Ausgaben monatlich zu notieren. Was aufgeschrieben wurde, regt zur Reflexion an. Der Grundsatz „Niemals Konsumschulden machen“ kann so leicht selbst von ihnen überprüft werden. Eltern können hier Vorbild sein und mit den Kindern Möglichkeiten diskutieren – ein Büchlein, eine App oder eine Exceltabelle – wer führt sein Haushaltsbuch wie?
Günstige Handyverträge
Wenn Handys die Schuldenfalle Nr. 1 sind, dann muss man natürlich hier ansetzen. Das neueste Modell muss ebenso wenig sein, wie ein Vertrag mit 30 Euro monatlichen Kosten (oft ja zur Finanzierung des Handys). Der Grundsatz könnte lauten: Jugendliche kaufen sich das Handy, dass sie sich erspart haben und schließen dazu einen Flatrate-Vertrag ab – diese gibt es bereits für unter 10 Euro im Monat. Auch hier sollten Eltern junge Menschen nicht alleine mit Auswahl und Vertrag lassen.
Taschengeld regelmäßig zahlen
Nichts übt so gut, wie die reale Möglichkeit, Geld zu verwalten. Wenn Kinder regelmäßig Taschengeld erhalten – und nicht nur auf Zuruf etwas gekauft bekommen – dann haben sie die Chance, zu lernen, wie es sich anfühlt, wenn das Konto leer ist. Ein Konto ab dem Teenager-Alter, eine eigene Girocard, Kontoauszüge – selbst abgeholt und geprüft, all das sind Bausteine in einer guten Gelderziehung.
Viel Erfolg mit den Finanzen
Ihre
Stefanie Kühn
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