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Latinos für Trump: Der Präsident ist überraschend stark bei Minderheiten

Donald Trump ist es gelungen, den Demokraten eine wichtige Wählergruppe abspenstig zu machen: die Latinos. Die Strategie von Trumps Wahlmanager scheint aufzugehen.

Das Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden um die US-Präsidentschaft ist nicht entschieden, die Auszählung in den entscheidenden Bundesstaaten des Mittleren Westens dauert an.

Doch eines zeichnet sich ab, sehr deutlich sogar: Donald Trump wird mehr Stimmen erhalten als bei seinem Wahlsieg 2016, trotz einer schweren Wirtschaftskrise, trotz mehr als 230.000 Corona-Toten und ungeachtet der massiven Finanzvorteile der Biden-Kampagne.

Nicht nur, dass der von den Demokraten herbeigesehnte Erdrutschsieg für Biden ausgeblieben ist: Trump hat seinen politischen Rückhalt in der Bevölkerung ausgebaut. Schon zum jetzigen Zeitpunkt, lange bevor des Endergebnis feststeht, kann Trump 65 Millionen Stimmen für sich verbuchen. Bei der Wahl 2016 kam er auf 63 Millionen.

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Ein Grund für Trumps starkes Abschneiden ist, dass er bei Latinos erheblich stärker dasteht, als viele Demoskopen erwartet hatten. Dadurch gelang es ihm, den stark umkämpften Bundesstaat Florida früh für sich zu entscheiden.

Umfragen hatten dort einen knappen Sieg für Biden vorausgesagt, am Ende setzte sich Trump mit einem recht deutlichem Vorsprung von etwa drei Prozentpunkten durch.

Vor allem die kubanisch-stämmigen Wähler in und um Miami zog der Präsident auf seine Seite: 55 Prozent, so zeigen es vorläufige Wählerbefragungen des Fernsehsenders NBC, stimmten für Trump. Bei anderen spanisch-sprachigen Wählern wie den Übersiedlern aus Puerto Rico schnitt der Amtsinhaber zwar schlechter ab. Insgesamt aber gelang es ihm, den Vorsprung der Demokraten bei den Latinos stark abzuschmelzen.

Hillary Clinton erreichte bei dieser Wählergruppe 2016 einen Vorsprung von 30 Prozentpunkten, Biden kommt nur auf neun. Das ist zu wenig, um Trumps Übermacht bei weißen Wählern auszugleichen. Sicher ist: Florida ist einzigartig, da es nirgendwo in den USA eine derart große kubanische Diaspora gibt.

Doch der Trend, dass die Demokraten bei Latinos schwächeln, zeichnet sich auch in anderen Bundesstaaten ab.

Frühe strategische Weichenstellungen haben sich für Trumps Wahlmanager ausgezahlt. Schon im Sommer begannen sie damit, in Florida spanische Werbespots zu schalten. Dabei setzten sie auf eine Doppelstrategie. Einige Clips karikierten Biden und seine demokratischen Parteifreunde als Geistesgenossen von sozialistischen Autokraten wie Fidel Castro, Hugo Chavez und Nicolas Maduro.

Andere zeigten einen fröhlichen Trump, der zu lateinamerikanischen Klängen tanzt, winkt und sich von seinen Fans feiern lässt. Vor seinen weißen Stammwählern gibt Trump gern den Scharfmacher, den Latinos präsentierte er sich als lustiger Onkel.

Die öffentlichen Flirts des Präsidenten mit weißen Extremisten wie den Proud Boys, die Trennung von Flüchtlingskindern von ihren Familien, die Tiraden gegen Einwanderer: All das hat ihm in Florida nicht geschadet.

Trump hat für die Republikaner ein unerwartetes Wählerreservoir erschlossen – und deshalb Chancen, sein Amt zu verteidigen.

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