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Kurswechsel: Deutsche Bank gibt Postbank-Mehrheit auf

Die gelbe Flagge mit dem Schriftzug «Postbank» vor einer Filiale in Magdeburg. Foto: Jens Wolf

Nach monatelangem Ringen über den Kurs hat sich die Deutsche Bank eine harte Schrumpfkur verordnet. Größter Brocken: Die Mehrheit an der Postbank soll aufgegeben werden.

Der Aufsichtsrat des Dax-Konzerns stellte sich am Freitagabend nach einer mehrstündigen Sitzung einstimmig hinter einen entsprechenden Vorschlag des Vorstands. Möglich ist nach Angaben eines Bank-Sprechers ein Komplettverkauf oder die Platzierung von Postbank-Aktien an der Börse. Ihren Anteil an der Postbank von zuletzt 94,1 Prozent will die Deutsche Bank mindestens unter 50 Prozent senken.

Einschnitte soll es auch im Investmentbanking geben. Der Konzern kündigte zudem an, seine Auslandsaktivitäten stärker zu konzentrieren. Details will Deutschlands größtes Geldhaus an diesem Montag (27.4.) bekanntgeben.

Vor einem zwischenzeitlich diskutierten kompletten Verkauf des Privatkundengeschäfts schreckte Deutschlands größtes Geldhaus hingegen zurück. Stattdessen kündigte das Institut nun an, in das Privatkundengeschäft unter der Marke Deutsche Bank zu investieren.

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Die Gewerkschaft Verdi sieht den Verkauf der Postbank-Mehrheit durch die Deutsche Bank als Chance für die Bonner Tochter und deren Beschäftigte: «Der Postbank wird mit dem Börsengang zugleich eine neue Wachstumsperspektive erschlossen.»

Die Deutsche Bank reagiert mit ihrer neuen Strategie auf die immer strengeren Anforderungen der Aufseher zum Beispiel in Sachen Kapitalausstattung und den Druck der niedrigen Zinsen auf die Erträge. Zudem hofft das Management, das eine geschrumpfte Universalbank wieder dauerhaft profitabler sein kann.

Bei der Postbank war die Deutsche Bank mitten in der Finanzkrise im September 2008 mit knapp 30 Prozent als größter Einzelaktionär eingestiegen. Gut zwei Jahre später sicherte sich Deutschlands größtes Geldhaus die Mehrheit an dem Bonner Institut.

Mit der Übernahme der auf Privatkunden spezialisierten einstigen Post-Tochter wollte der damalige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann den Deutsche-Bank-Konzern unabhängiger vom schwankungsanfälligen Kapitalmarktgeschäft machen. Gut sechs Milliarden Euro kostete der Deal, die hohen Erwartungen erfüllten sich jedoch nie. Angestrebt war, den Vorsteuergewinn der um 14 Millionen Kunden erweiterten Privatkundensparte mittelfristig auf drei Milliarden Euro zu steigern. Im vergangenen Jahr waren es gerade einmal 1,3 Milliarden.

Immer wieder reißen zudem Altlasten Löcher in die Bilanz der Deutschen Bank. Das wird sich auch in den Zahlen zum ersten Quartal zeigen, die die Bank vorzeitig bereits an diesem Sonntagnachmittag vorlegen will. Das Institut hat bereits angekündigt, weitere 1,5 Milliarden Euro für juristische Niederlagen zurückzulegen. Wegen ihrer Verwicklungen in den Libor-Skandal verdonnerten britische und amerikanische Behörden die Bank am Donnerstag zu einer Zahlung von 2,5 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro). Es war die bislang höchste Strafe gegen ein internationales Geldhaus in diesem Fall.

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