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Kroatischer Neuling im EZB-Rat warnt vor ‘Krankheit’ Inflation

(Bloomberg) -- Der jüngste Neuzugang im Entscheidungsgremium der Europäischen Zentralbank kennt sich aus mit Inflation in Kriegszeiten.

Boris Vujčić kann sich nur zu gut erinnern, wie Kroatien mit einer Inflation von 1.500% kämpfte, nachdem es sich in den 1990er Jahren vom ehemaligen Jugoslawien abgespalten hatte. Der heutige Gouverneur der kroatischen Notenbank ist der festen Überzeugung, dass die Hüter des Euro aggressiv handeln müssen.

“Es ist klar, dass dies der richtige Weg ist”, sagte er in einem Interview mit Bloomberg News in Zagreb, in dem er die letzte Zinserhöhung der EZB um 75 Basispunkte unterstützte. “Wie wir in Kroatien in den letzten Jahrzehnten gelernt haben, kann eine hohe Inflation, wenn sie sich zweistelligen Werten nähert, selbst zu einer Krankheit werden.”

Vujčić wird das 26. Mitglied des EZB-Rats werden, wenn Kroatien zum Jahreswechsel den Euro einführt. Der Triumph des Beitritts für das einst von Krieg und Bürgerkrieg zerrüttete Land ist freilich bittersüß in einer Ära, in der wieder Krieg auf dem Kontinent tobt und eine Energiekrise schürt, die die Inflation auf über 9% in der Eurozone und 12% in Kroatien getrieben hat.

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Vujčić, dessen zweite Amtszeit als Gouverneur im Juli 2024 endet, lässt keinen Zweifel, wie die Geldpolitik Inflation und Rezessionsgefahr navigieren sollte und gibt Anlass zu der Vermutung, dass er sich als Falke der EZB entpuppen wird.

“Die Inflation muss, wenn sie anhaltend stark ist, das eindeutig dominierende Thema sein”, sagte er in seinem Büro in der Zentrale der Kroatischen Nationalbank. “Die Aufmerksamkeit auf das geringere Wachstum zu richten, und das auf Kosten der Inflationsbekämpfung, ist oft verlockend. Aber eine Verfestigung der Inflation hat immer einen höheren Preis als ein vorübergehender Rückgang des BIP.”

Die kroatische Kuna ist seit mehr als zwei Jahrzehnten an den Euro gekoppelt, wodurch das Land mit der Geldpolitik der Frankfurter zwangsverbunden war. Mit dem Sitz im EZB-Rat erhält Vujčić, 58, nun ironischerweise wieder mehr Kontrolle über die Währung seines Landes als zuvor. Das bringe “eine Reihe von Herausforderungen mit sich”, sagte er. “Dennoch ist es eine bessere Position für das Land und für die Geldpolitik.”

Auch in der kroatischen Wirtschaft herrscht Zuversicht vor. Wichtige Güter wie Autos und Immobilien werden bereits in Euro bepreist, und die Menschen legen einen Großteil ihrer Ersparnisse in Euro an. Touristen aus der Eurozone müssen für ihren Urlaub an der kroatischen Adriaküste keine Währung mehr tauschen und Importeure haben weniger Wechselkursrisiken.

“Als Volkswirt weiß ich natürlich, dass es für Kroatien besser ist, den Euro einzuführen, und deshalb habe ich das Projekt von Anfang an vorangetrieben”, sagte Vujčić.

Überschrift des Artikels im Original:

ECB’s Newest Governor Warns of Danger From Inflation ‘Disease’

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