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Konzernumbau beschert der Deutschen Bank erneut Verluste – Aktie verliert deutlich

Das größte deutsche Kreditinstitut befindet sich mitten im Umbau. Foto: dpa

Deutschlands größtes Geldhaus muss im dritten Quartal 2019 einen Fehlbetrag in Höhe von 832 Millionen Euro hinnehmen. An der Börse kommen die Zahlen nicht gut an.

Die Deutsche Bank hat im vergangenen Quartal wegen ihres Konzernumbaus erneut einen Verlust eingefahren. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von 832 Millionen Euro, wie das größte deutsche Geldhaus am Mittwoch mitteilte. Im zweiten Quartal hatte das Institut noch einen Verlust nach Steuern von 3,15 Milliarden Euro erzielt.

„Die Transformation ist in vollem Gang, mit spürbaren Fortschritten auf der Kostenseite und beim Risikoabbau“, sagte Vorstandschef Christian Sewing. Die Aktien gaben nach Handelsstart bis zu 5,7 Prozent nach und waren mit Abstand größter Dax-Verlierer.

„Wieder einmal überwiegend enttäuschende Zahlen von der Deutschen Bank“, sagte ein Händler. Zwar sehe sich die Bank bei ihren Kostenzielen auf Kurs, erläuterten die Experten von Credit Suisse. „Wir sehen die Entwicklung des bereinigten Ergebnisses vor Steuern aber immer noch als enttäuschend an.“ Das werde dem Aktienkurs nicht gut tun, obwohl die Bewertung momentan so niedrig sei.

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Die US-Bank JPMorgan hob hervor, dass das Privatbankgeschäft mit niedrigeren Einnahmen und höheren Kosten hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Als durchwachsen bezeichneten die Analysten von Barclays das Zahlenwerk. „Das Kerngeschäft hat sich ein wenig besser entwickelt als wir erwartet hatten.“

Die Gesamterträge der Bank gingen im Sommerquartal um 15 Prozent zurück auf 5,3 Milliarden Euro, auch wegen der Einstellung des Aktienhandels. „Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Quartal erheblich durch die Restrukturierung, eine schwächere Konjunktur weltweit und anhaltenden Druck durch das Niedrigzinsumfeld geprägt war“, heißt es in der Pressemitteilung.

Gleichzeitig legten die Kosten um vier Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zu. In allen vier Kerngeschäftsfeldern verdiente das Institut weniger als im Vorjahreszeitraum.

Die Deutsche Bank konzentriert sich künftig auf vier Säulen: die Unternehmerbank, in der das Firmenkunden- und Transaktionsbank-Geschäft gebündelt ist, das Privatkundengeschäft, das Asset Management, das im Wesentlichen aus der Vermögensverwaltungstochter DWS besteht, und das Investmentbanking.

Nur in der Unternehmerbank, die das Firmenkundengeschäft sowie die Zahlungsverkehrsdienstleistungen beinhaltet, legten die Erträge zu. Zu schaffen machten der Deutschen Bank im vergangenen Quartal auch Rückgänge im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren. Dagegen nahm sie im Emissions- und Beratungsgeschäft mehr ein.

Das verwaltete Vermögen im Asset Management und der Privatkundenbank betrug 1,24 Billionen Euro. Im dritten Quartal stieg es um 37 Milliarden Euro, unter anderem durch Nettomittelzuflüsse von fünf Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten 2019 legte das verwaltete Vermögen um 125 Milliarden Euro zu, einschließlich Nettomittelzuflüssen von 23 Milliarden Euro.

„Unsere Strategie geht auf: Mit fortgesetzten Nettomittelzuflüssen in drei Quartalen in Folge haben wir die Trendwende geschafft“, freute sich Asoka Wöhrmann, Vorstandschef der Tochtergesellschaft DWS.

Die Zahl der Mitarbeiter (auf Vollzeitstellen gerechnet) verringerte sich zum Quartalsende auf 89.958, ein Rückgang um rund 4.750 im Jahresvergleich. Damit liegt die Mitarbeiterzahl erstmals seit der Übernahme der Postbank im Jahr 2010 unter 90.000.

Die harte Kernkapitalquote (CET1) blieb bei 13,4 Prozent, was eine positive Überraschung ist. Denn das Institut hatte auch mit der neuen Strategie die Latte der für sie akzeptablen harten Kernkapitalquote ein wenig tiefer gehängt. Im Zuge der Umstrukturierung könnte diese Kennziffer auf bis zu 12,5 Prozent absinken. Vor der neuen Strategie peilte das Institut einen Wert von mehr als 13 Prozent an.