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Der Kick gegen die Dieselaffäre

Volkswagen steigt zum Sponsor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf. Die Wolfsburger hoffen auf einen Abstrahleffekt: Der gute Ruf der deutschen Kicker soll auch das ramponierte VW-Image steigern. Ein Kommentar.

Volkswagen hat zur Bewältigung zur Dieselaffäre bisher mehr als 22 Milliarden Euro zurückgelegt. Ein gewaltiger Betrag. Für den neuen Sponsoring-Vertrag mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft muss der Diesel-belastete Autohersteller pro Jahr wahrscheinlich etwa 25 Millionen Euro auf den Tisch legen. Ein Hauch von Nichts angesichts der Milliardenlasten aus der Dieselaffäre.

Die Imagewerte besonders für die Marke Volkswagen sind im Keller. Weil auch die jüngsten Anstrengungen, den Ruf des Wolfsburger Autokonzerns wieder zu verbessern, nicht von besonderem Erfolg gekennzeichnet waren, muss sogar der Marketing-Chef gehen. Die Imagewerte der Fußball-Nationalmannschaft erleben hingegen einen Höhenflug. Das Team hat seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft vor drei Jahren einen tadellosen Ruf. Mit dem Sieg beim Confed Cup in Russland Anfang des Monats ist es mit den Imagewerten noch einmal nach oben gegangen.

Kein Wunder also, dass sich ein belastetes Unternehmen wie Volkswagen gern mit den positiven Werten der Nationalmannschaft schmücken möchte. Es ist ein kluger Schachzug, der dann auch noch vergleichsweise günstig ausfällt.

Im Vorfeld der heutigen Entscheidung gab es Stimmen, die Volkswagen den Zugriff auf den guten Ruf der Nationalmannschaft verweigern wollten. Das Argument: Wegen der Dieselaffäre sei der Volkswagen-Konzern so sehr belastet, dass die Fußballer damit in ein negatives Licht gerückt werden könnten.

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Doch was wäre die Alternative gewesen? Auch der Daimler-Konzern als bisheriger Sponsor der Nationalmannschaft bekleckert sich in der Abgasaffäre im Moment nicht gerade mit Ruhm. Wer Volkswagen verhindern wollte, der hätte dasselbe auch bei Mercedes verlangen können.

Zwischen Daimler und Volkswagen hat es einen ganz normalen Wettbewerb um den Sponsorenvertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund gegeben, ein völlig gewöhnlicher marktwirtschaftlicher Prozess. Am Ende musste es einen Sieger geben, und der heißt jetzt ganz einfach Volkswagen. Der Bieterkampf zeigt, dass es noch eine echte Konkurrenz unter den Autoherstellern gibt, die Branche lebt also. Und der Fußball erst recht.