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Königstransfer von Puma zu Adidas: Wer ist Björn Gulden, der potenzielle Nachfolger von Kasper Rorsted?

Der bisherige Puma-Chef Björn Gulden (links) könnte die Nachfolge von Kaspar Rorsted (rechts) antreten. - Copyright: Daniel Karmann/picture alliance via Getty Images
Der bisherige Puma-Chef Björn Gulden (links) könnte die Nachfolge von Kaspar Rorsted (rechts) antreten. - Copyright: Daniel Karmann/picture alliance via Getty Images

Während das Winter-Transferfenster im Fußball noch auf sich warten lässt, bahnt sich bei den Sportartikelherstellern ein echter Wechselhammer an. Das kriselnde Unternehmen Adidas bestätigte am Freitag, dass sich der Konzern in Gesprächen mit dem Puma-Chef Björn Gulden über die Nachfolge des amtierenden Vorstandschefs Kasper Rorsted befindet. Zuvor hatte Puma den Weggang des 57 Jahre alten Gulden zum Jahresende mitgeteilt. Adidas hatte bereits im August den Abschied des zuletzt glücklosen Rorsted für 2023 angekündigt.

Für Gulden wäre ein Wechsel zum Konkurrenten kein weiter Weg. Beide Sport-Riesen betreiben ihre Hauptzentrale im fränkischen Herzogenaurach - nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Die Unternehmen wurden einst von den Brüdern Adolf (Adidas) und Rudolf Dassler gegründet. Beide galten bis zu ihrem Tod als verfeindet. Die Rivalität der Schuh- und Sportartikelschmieden blieb darüber hinaus erhalten.

Das Problem: Gulden könnte aus Wettbewerbsgründen womöglich nicht direkt von Puma zu Adidas wechseln. Informationen des "Manager Magazin" zufolge könnte daher der bisherige Adidas-Finanzvorstand Harm Ohlmeyer interimsmäßig übernehmen. Bei Puma soll der aktuelle Vertriebschef Arne Freundt ab dem 1. Januar 2023 Vorstandsvorsitzender werden.

Björn Gulden, Vorsitzender geschäftsführender Direktor des Sportartikelherstellers Puma SE
Björn Gulden, Vorsitzender geschäftsführender Direktor des Sportartikelherstellers Puma SE

Unter Gulden schreibt Puma eine Erfolgsgeschichte

Gulden hatte schon immer eine tiefe Verbindung zum Sport. Der Norweger war Profifußballer und spielte in der Saison 1984/1985 sogar beim 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga. Danach widmete er sich seiner wirtschaftlichen Karriere. Bereits in den 90ern arbeitete Gulden bei Adidas und begleitete den Börsengang des Sportartikelherstellers. 2000 wurde er geschäftsführender Direktor beim Schuhhersteller Deichmann. Seit 2013 ist der 57-Jährige Vorstandsvorsitzender bei Puma.

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Der erfahrene Manager gilt als nahbar und kommunikativ. Unter ihm konnte Puma zu alter Stärke zurückfinden. Weg von der Mode und wieder hin zum Kerngeschäft: dem Sport. In Deutschland wurde Puma 2014 Ausrüster von Borussia Dortmund. Seit 2019 arbeitet das Unternehmen auch mit dem Premier League-Klub Manchester City zusammen. Für den Deal zahlt Puma demnach 75 Millionen Euro pro Saison. In der nordamerikanischen Basketball-Profilliga NBA spielt die Marke ebenfalls eine größere Rolle, wodurch der US-Markt wächst.

Unter Gulden wurde Puma Ausrüster von Borussia Dortmund. - Copyright: DANIEL KARMANN/DPA/AFP via Getty Images
Unter Gulden wurde Puma Ausrüster von Borussia Dortmund. - Copyright: DANIEL KARMANN/DPA/AFP via Getty Images

Und auch die Zahlen stimmen bei Puma unter Gulden. Trotz der Corona-Pandemie fährt der Konzern ein Rekordergebnis nach dem anderen ein. Im dritten Quartal ist der Umsatz um fast ein Viertel gestiegen. Währungsbereinigt lag das Wachstum bei knapp 17 Prozent. Unter dem Strich verzeichnete Puma mit 146 Millionen Euro ein um knapp zwei Prozent gestiegenes Konzernergebnis.

Adidas ist ein anderes Kaliber

Ganz anders die Situation beim Konkurrenten Adidas. Der Konzern hatte in den vergangenen Monaten mehrmals seine Ziele für Umsatz und Gewinn korrigieren müssen. Rorsted war unter anderem vorgeworfen worden, zu stark auf das grundsätzlich lukrative, aber mit zahlreichen Risiken behaftete Geschäft mit China gesetzt zu haben. Zuletzt kam noch die Aufkündigung der Zusammenarbeit mit dem Rapper Kanye "Ye" West dazu, weil er sich in der Öffentlichkeit mehrfach antisemitisch geäußert hatte. Der Adidas-Gewinn soll allein dadurch um 250 Millionen Euro einbrechen, hatte das Unternehmen angekündigt.

Sollte Gulden an die Spitze von Adidas wechseln, stehen dem Manager große Aufgaben bevor. Ein Umbau des Vorstandes ist unausweichlich. Und obwohl der Norweger bei Puma eine Erfolgsgeschichte schreiben konnte, ist Adidas ein anderes Kaliber. Der Umsatz des zweitgrößten Sportartikelherstellers der Welt ist fast dreimal so hoch.

Fragen zu einem möglichen Transfer zu Adidas weicht Gulden bisher aus. Im Oktober sagte er noch: "Ich habe kein Angebot von Adidas“, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Am vergangenen Freitag klang das schon anders. "Ich habe noch sehr viel Energie für eine operative Rolle für die nächsten fünf bis zehn Jahre, aber das wäre für Puma zu lange gewesen", so Gulden. Die Ankündigung kommt gut an. Die Adidas-Aktie stieg am vergangenen Freitag um über 20 Prozent.

Mit Material der dpa