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JPMorgan kauft die First Republic Bank, nachdem diese von den Aufsichtsbehörden übernommen wurde

Eine Filiale der First Republic Bank in der Park Avenue in New York City. - Copyright: Michael Brochstein/SOPA Images/LightRocket via Getty Images
Eine Filiale der First Republic Bank in der Park Avenue in New York City. - Copyright: Michael Brochstein/SOPA Images/LightRocket via Getty Images

Die First Republic Bank wird von JPMorgan übernommen, nachdem sie von den Aufsichtsbehörden beschlagnahmt wurde. Dies ist die dritte Regionalbank, die von den Bundesaufsichtsbehörden übernommen wird, nachdem eine Verbraucherpanik im März die Silicon Valley Bank zu Fall gebracht hatte. Es ist die zweitgrößte Bankenpleite in der Geschichte der USA.

Die Federal Deposit Insurance Corporation (ein Einlagensicherungsfonds der Vereinigten Staaten, abgekürzt als FDIC) teilte am Montag mit, dass JPMorgan ein Angebot für alle Einlagen der First Republic in Höhe von 103,9 Milliarden US-Dollar (etwa 94,45 Milliarden Euro) abgegeben hat.

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Die Einlagen werden weiterhin von der FDIC versichert, und die Kunden müssen ihre Bankverbindung nicht wechseln, um ihre Einlagensicherung bis zu den geltenden Grenzen zu behalten. Im Rahmen der Transaktion werden die 84 Geschäftsstellen der First Republic Bank in acht Bundesstaaten am Montag als Filialen von JPMorgan wiedereröffnet. Die FDIC schätzt, dass sich die Kosten für ihren Einlagenversicherungsfonds auf etwa 13 Milliarden US-Dollar (etwa 11,82 Milliarden Euro) belaufen werden.

JPMorgan übernimmt alle Einlagen der First Republic Bank

Der Übernahme war ein wochenlanges Ringen der First Republic Bank und ihrer Investmentbanken unter der Führung von JPMorgan um eine Lösung vorausgegangen, um die Bank über Wasser zu halten. Doch es fand sich kein weißer Ritter als Käufer, da die Aktien weiter fielen und Talente flüchteten.

"Unsere Regierung hat uns und andere aufgefordert, sich zu engagieren, und das haben wir getan", sagte Jamie Dimon, Chairman und CEO von JPMorgan Chase, am Montag in einer Erklärung. "Unsere Finanzkraft, unsere Fähigkeiten und unser Geschäftsmodell haben es uns ermöglicht, ein Angebot zu entwickeln, um die Transaktion so durchzuführen, dass die Kosten für den Einlagensicherungsfonds minimiert werden."

JPMorgan übernimmt alle Einlagen der First Republic Bank – einschließlich der nicht versicherten – sowie die meisten ihrer Vermögenswerte, so die FDIC und JPMorgan in ihren Erklärungen. JPMorgan übernimmt jedoch nicht die Unternehmensschulden oder Vorzugsaktien der First Republic Bank. Die Aktionäre der First Republic Bank, deren Aktien in den letzten Wochen mehr als 90 Prozent ihres Wertes verloren haben, müssen damit rechnen, dass sie leer ausgehen.

First Republic enthüllte das Ausmaß seiner finanziellen Probleme

Die Bemühungen um die Stabilisierung der Bank in San Francisco begannen, nachdem die kalifornischen Aufsichtsbehörden die benachbarte Silicon Valley Bank am 10. März geschlossen hatten, nachdem zahlreiche Kunden ihr Geld abgehoben hatten. Zwei Tage später taten die Aufsichtsbehörden des Staates New York dasselbe mit der Signature Bank.

Am selben Tag bot JPMorgan gemeinsam mit der Federal Reserve der First Republic, ihrem langjährigen Kunden, eine Finanzierung in Höhe von 70 Milliarden US-Dollar (etwa 63,63 Milliarden Euro) an. Die Aktien der First Republic sanken jedoch weiter, was dazu führte, dass ein Bankenkonsortium unter der Führung von JPMorgan am 16. März 30 Milliarden US-Dollar (etwa 27,27 Milliarden Euro) in die Bank investierte.

Der Bargeldzufluss trug zur Stabilisierung der Bank bei – bis zu dieser Woche, als First Republic das Ausmaß seiner finanziellen Probleme in einem Bericht über die Ergebnisse des ersten Quartals enthüllte. Die Bank teilte mit, dass die Einlagen in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 um 41 Prozent auf 104,5 Milliarden US-Dollar (etwa 95 Milliarden Euro) gesunken sind und dass sie Maßnahmen ergreift, um ihre Bilanz zu stützen, einschließlich des Abbaus von Arbeitsplätzen und Gehältern für Führungskräfte. Sie sagte auch, dass sie ihre strategischen Optionen prüfe, was im Branchenjargon für einen Verkauf oder eine Ausgliederung steht.

Die Bank vergab viele zinslose Kredite

Laut der Financial Times hat First Republic seinen langjährigen Bankpartner JPMorgan sowie Lazard und den Beratungsriesen McKinsey beauftragt, eine Lösung zu finden. Laut CNBC haben die Banker von First Republic die Großbanken gebeten, ihre Kredite zu einem höheren Preis zu kaufen, da sie für den Zusammenbruch der Regionalbank mit geschätzten 30 Milliarden US-Dollar (etwa 27,27 Milliarden Euro) an Gebühren aufkommen müssen, die von der FDIC erhoben werden, um die nicht versicherten Einlagen zu decken.

Während der Pandemie hat die First Republic einen großen Bestand an Krediten angehäuft, die bei einem Verkauf zur Beschaffung von Bargeld heute mit hohen Abschlägen belegt werden müssten. Laut Bloomberg bot die Bank reichen Leuten zinslose Hypotheken an, bei denen der Kreditnehmer in den ersten zehn Jahren der Laufzeit des Kredits keine Tilgung leisten musste.

In den Jahren 2020 und 2021, so die Analyse von Bloomberg, vergab die Bank allein in San Francisco, Los Angeles und New York fast 20 Milliarden US-Dollar (etwa 18,18 Milliarden Euro) an zinslosen Krediten. Die Zeitung zitiert einen Manager von Goldman Sachs, der bei First Republic eine Hypothek in Höhe von 11,2 Millionen US-Dollar (etwa 10,18 Millionen Euro) aufgenommen hat, für die zehn Jahre lang keine Tilgungszahlungen geleistet werden mussten und deren Zinssatz unter drei Prozent lag. Zwar wird erwartet, dass solche Kredite abbezahlt werden, aber ihr Verkauf, um Barmittel zur Deckung des Abflusses von Einlagen zu beschaffen, würde erhebliche Verluste verursachen.

Dieser Artikel wurde von Victoria Niemsch aus dem Englischen übersetzt. Das Original findet ihr hier.