Ista will in 4 Millionen Wohnungen Heizkosten mit Funkgeräten messen
ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiedienstleister Ista will bis zum Jahr 2025 rund 4 Millionen Wohnungen in Deutschland mit digitalen Messgeräten ausstatten, mit denen Mieter monatlich über ihren Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser informiert werden können. Untersuchungen der Deutschen Energie-Agentur (Dena) hätten gezeigt, dass regelmäßige Informationen der Verbraucher zu Einsparungen von 10 Prozent beim Energieverbrauch führten, teilte Ista am Dienstag in Essen mit. Die Geräte sollen über Funk aus der Ferne abgelesen werden können.
"Rund 2 Millionen Tonnen CO2 können so Jahr für Jahr zusätzlich vermieden werden", sagte der neue Ista-Vorstandschef Hagen Lessing. Zudem würden Verbraucher durch geringere Heizkosten entlastet. Ista erfasst nach eigenen Angaben in rund 5 Millionen Wohnungen in Deutschland den Energieverbrauch. Bislang erhalten viele Haushalte nur einmal im Jahr eine Heizkostenabrechnung.
Die regelmäßige Information der Verbraucher über den Energieverbrauch ist eine Vorgabe der EU. Die EU-Energieeffizienzrichtlinie sieht unter anderem vor, dass neu installierte Zähler und Heizkostenverteiler fernablesbar sein müssen. Bereits installierte Geräte müssen bis zum 1. Januar 2027 mit dieser Funktion nachgerüstet oder ersetzt werden. Bei neu installierten Geräten müssen die Mieter ab dem 1. Januar 2022 während der Heizperiode mindestens monatlich Abrechnungs- oder Verbrauchsinformationen erhalten. In Deutschland ist die EU-Richtlinie allerdings noch nicht umgesetzt. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte im März einen Referentenwurf zur Änderung der Heizkostenverordnung vorgelegt.
Ista ist nicht nur in Deutschland aktiv. Das Unternehmen erfasst in 22 Ländern den Energieverbrauch in mehr als 13 Millionen Wohnungen und Gewerbeimmobilien.