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Investmentbanker Berendes zum Übernahmeboom – „Investoren fordern fokussierte Geschäftsmodelle“

Der Investmentbanker Birger Berendes ist seit 20 Jahren im Finanzsektor tätig und gilt als Spezialist für Finanzinvestoren. Der 43-Jährige Birger leitet das Fusionsgeschäft der Bank of America Merrill Lynch im deutschsprachigen Raum.

Herr Berendes, warum kommt es in jüngster Zeit selbst in Deutschland vermehrt zu Abspaltungen?
Die Performance von Unternehmen und ihrer Einzelteile steht heute in einem ganz anderen Fokus. Viele Investoren sind skeptisch gegenüber zu divers aufgestellten, komplexen Einheiten. Sie fordern fokussierte Geschäftsmodelle. Weltweit haben allein die sogenannten „Aktivisten“ mehr als 200 Milliarden Dollar, um sich in Unternehmen einzukaufen und Strategieänderungen zu fordern. Da macht es für das Management eine Menge Sinn, proaktiv das Portfolio zu hinterfragen.

Haben Sie ein konkretes Beispiel?
Nehmen Sie den belgischen Mischkonzern Akzo Nobel, der sich zunächst gegen eine feindliche Übernahme erfolgreich gewehrt hat, sich dann aber auf Druck des Aktivisten Elliott aufspalten musste. Im Ergebnis hat der Finanzinvestor Carlyle den Spezialchemiebereich für einen zweistelligen Milliardenpreis erworben.

Warum setzen sich Finanzinvestoren gegenüber Unternehmen aus der Industrie durch?
Die Zinsen liegen immer noch historisch niedrig, die Fremdkapitalmärkte sind besonders liquide. Das ermöglicht attraktive Finanzierungen, denn Private-Equity-Fonds arbeiten mit viel Fremdkapital bei den Übernahmen. Im Durchschnitt liegt der Anteil bei über 50 Prozent. Daneben hat sich das Private-Equity-Modell gewandelt. Statt nur auf „Financial Engineering“ zu vertrauen, haben Private-Equity-Fonds in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass sie die Profitabilität der Unternehmen nachhaltig über Effizienzmaßnahmen und sogenannte „Buy and build“-Strategien steigern können.

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Was müssen Finanzinvestoren heute bezahlen?
Im Augenblick wird für Akquisitionsziele ein hohes Vielfaches des operativen Gewinns vor Steuern und Abschreibungen bezahlt, den Fachleute Ebitda nennen. Im Durchschnitt liegt der Multiplikator aktuell bei etwa zehn- bis zwölfmal dieses Gewinns. Das ist im langfristigen Vergleich hoch.

Herr Berendes, vielen Dank für das Gespräch.