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Inflation verharrt im April bei 2,2 Prozent

Inflation verharrt im April bei 2,2 Prozent. (Symbolbild: Getty)
Inflation verharrt im April bei 2,2 Prozent. (Symbolbild: Getty) (Westend61 via Getty Images)

Wiesbaden (dpa) - Deutschlands Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich auf eine wieder deutlicher anziehende Teuerung einstellen. Nachdem der Rückgang der Inflation im April bei einer Rate von 2,2 Prozent ins Stocken geraten ist, rechnen Volkswirte für die nächsten Monate mit höherem Preisdruck.

Viele Unternehmen planen Preise anzuheben, etwa in der Gastronomie oder in Drogerien. Dazu kommen weitere Faktoren, wie Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer erläutert: «Wegen der stark steigenden Löhne dürften die Verbraucherpreise in den kommenden Monaten weiter schneller steigen als mit dem EZB-Ziel von zwei Prozent vereinbar. Für eine Entwarnung an der Inflationsfront ist es zu früh.»

Seit Jahresbeginn bis einschließlich März hatte die Inflation hierzulande stetig an Tempo verloren. Heute bestätigte das Statistische Bundesamt seine vorläufigen Berechnungen, wonach die Teuerungsrate im April wie im März bei 2,2 Prozent lag. Von März auf April 2024 erhöhten sich die Verbraucherpreise hierzulande um 0,5 Prozent. Auch hier bestätigten die Wiesbadener Statistiker ihre Ende April veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse.

In den nächsten Monaten könnten die Energiepreise zulegen. Denn seit 1. April gilt für Erdgas und Fernwärme wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2024 war der ermäßigte Satz von 7 Prozent fällig. So wollte die Politik für Entlastung sorgen, nachdem der russische Krieg gegen die Ukraine Energie drastisch verteuert hatte.

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Im April verbilligte sich Haushaltsenergie nach Angaben des Bundesamtes mit durchschnittlich 1,2 Prozent schon nicht mehr so stark wie im März mit minus 2,7 Prozent. Insbesondere Fernwärme verteuerte sich im April deutlich mit plus 27,4 Prozent im Jahresvergleich. Günstiger wurden hingegen etwa Strom (minus 7,8 Prozent) und Erdgas (minus 5,4 Prozent).

Für Nahrungsmittel mussten Verbraucherinnen und Verbraucher nach Angaben des Bundesamtes in diesem April 0,5 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor, im März waren die Lebensmittelpreise im Jahresvergleich noch um 0,7 Prozent gesunken.

Während frisches Gemüse (minus 8,8 Prozent) und Molkereiprodukte (minus 5,4 Prozent) im April günstiger zu haben waren als vor Jahresfrist, zogen die Preise beispielsweise für Süßwaren (plus 8,3 Prozent), Speiseöle (plus 7,4 Prozent), Obst (plus 4,4 Prozent), Fleisch (plus 2,2 Prozent) sowie Brot (plus 2,1 Prozent) an. Zudem mussten die Menschen beim Besuch von Gaststätten tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahresmonat (plus 7,0 Prozent).

Nahrungsmittelpreise ziehen wieder an. (Symbolbild: Getty)
Nahrungsmittelpreise ziehen wieder an. (Symbolbild: Getty) (Oscar Wong via Getty Images)

Immerhin: Die extrem hohen Inflationsraten der vergangenen beiden Jahre sind Geschichte. Rechnet man die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel heraus, ergibt sich für April den Berechnungen des Bundesamtes zufolge eine Kerninflation von 3,0 Prozent nach 3,3 Prozent im März 2024 sowie 3,4 Prozent im Januar und Februar.

Die weitere Beruhigung bei der Kernrate in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland dürfte nach Einschätzung von Ökonomen die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) darin bestärken, im Juni eine Zinssenkung zu beschließen. Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Angesichts der schwächelnden Konjunktur hatten sich in den vergangenen Monaten Forderungen gemehrt, die Zinsen nach der beispiellosen Serie von Erhöhungen im Kampf gegen die zeitweise extrem hohe Inflation wieder zu senken.

Für Deutschland erwarten führende Wirtschaftsforschungsinstitute im Jahresschnitt 2024 eine deutliche Abschwächung der Inflation auf 2,3 Prozent nach 5,9 Prozent im vergangenen Jahr. Das könnte auch den privaten Konsum als wichtige Stütze der Konjunktur ankurbeln. Denn höhere Teuerungsraten schwächen die Kaufkraft der Menschen.