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Indien raffiniert russisches Öl und macht Profite – Sanktionen zeigen offenbar wenig Wirkung, was der Bundesregierung laut Medienberichten bewusst ist

Die indische Mineralölindustrie profitiert von den Sanktionen gegen Russland – Indien konnte beispielsweise seine Diesel-Exporte nach Deutschland um 900 Prozent steigern im vergangenen Jahr, - Copyright: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | R S Iyer
Die indische Mineralölindustrie profitiert von den Sanktionen gegen Russland – Indien konnte beispielsweise seine Diesel-Exporte nach Deutschland um 900 Prozent steigern im vergangenen Jahr, - Copyright: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | R S Iyer

Die umfassenden Sanktionen gegen Russland im Zuge des Angriffskrieges auf die Ukraine zielen darauf ab, den Zufluss zur Kriegskasse des Landes zu stoppen. Im Mittelpunkt steht dabei die Mineralölindustrie, weshalb russisches Rohöl mit Sanktionen belegt ist und beispielsweise nicht mehr in die EU importiert werden darf.

Auf dem Weltmarkt wird russisches Rohöl jedoch weiterhin gehandelt und findet über Umwege auch seinen Weg nach Deutschland.

Indien wird größter Diesel-Lieferant für Deutschland

So konnte vor allem Indien von den europäischen Ölsanktionen gegen Russland profitieren. Das Land ist mittlerweile der größte Diesel-Lieferant Deutschlands und konnte seine Exporte im vergangenen Jahr um 900 Prozent steigern, wie Handelsdaten des Analyseunternehmens Vortexa laut "The Pioneer" zeigen.

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Seit Dezember 2022 darf kein Rohöl mehr aus Russland in die EU importiert werden, seit Januar 2023 auch keine Raffinerieprodukte wie Diesel, Benzin oder Schmierstoffe. Wie "The Pioneer" schreibt, sei es jedoch erlaubt, Diesel aus russischem Rohöl zu importieren, wenn er in einem Drittland raffiniert wurde. Indien nutzt dieses Schlupfloch demnach und importiert massiv russisches Rohöl. Klaus-Jürgen Gern, Leiter der Abteilung Konjunktur am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, sagte dem Medienportal: "Indien produziert mit diesem russischen Öl Produkte wie Diesel und verkauft diese an die Europäer."

Wie wirksam sind die Sanktionen?

Dass russisches Öl über Umwege nach Europa gelangt, ist der Bundesregierung und der EU bekannt. Das Wirtschaftsministerium erklärte "The Pioneer", die Bundesregierung sei sich dieser Entwicklung bewusst und stehe im Austausch mit internationalen Partnern, um die Wirksamkeit der Ölsanktionen zu maximieren. Es sei aber nie das Ziel gewesen, Russland daran zu hindern, Rohöl und Diesel auf dem Weltmarkt zu verkaufen.

EU-Kommissionssprecher Daniel Ferrie sagte dagegen zu "The Pioneer", dass der Vorgang sicherlich dem Ziel der Sanktionen widerspreche. Daran dürfte sich aber so schnell nichts ändern. Aus EU-Kreisen heißt es, dass man Handelsumlenkungen nur begrenzt einschränken könne, schreibt das Portal weiter.

aeh