IAEA-Chef bleibt hart: Iran muss vollständig kooperieren
WIEN (dpa-AFX) - Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) besteht auf eine vollständige Zusammenarbeit des Irans gerade auch in kritischen Fragen. "Verpflichtungen bleiben Verpflichtungen", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Montag zum Auftakt des Gouverneursrats der UN-Behörde. Ein Zurückweichen der IAEA bei ungeklärten Fragen mit Rücksicht auf eine ansonsten funktionierende Kooperation sei ausgeschlossen.
Im Konflikt des Irans mit der IAEA geht es um den Zugang zu zwei Standorten, an denen die IAEA nicht-deklariertes Uran vermutet. Das Argument der Islamischen Republik, dass sich die Behörde auf die Spionagearbeit anderer Staaten stütze, ließ Grossi nicht gelten. Die IAEA habe nach einer höchst sorgfältigen Analyse den Eindruck, dass es sich um "ein sehr relevantes Thema" handle. Er erwarte eine sehr lebendige Diskussion der Vertreter von 35 Staaten bei den fünftägigen Beratungen, sagte Grossi.
Der Iran hält sich nach dem Ausstieg der USA aus dem 2015 geschlossenen Atom-Deal nicht mehr an die vereinbarten Obergrenzen zum Beispiel bei der Menge des erlaubten Urans. Inzwischen besitzt Teheran fast acht Mal so viel angereichertes Material als erlaubt. Das Atom-Abkommen sollte den Iran am Bau einer Atombombe hindern. Die im Gegenzug in Aussicht gestellten wirtschaftlichen Erleichterungen haben sich nach dem Schritt der USA nicht erfüllt. Die IAEA überwacht die Auflagen.