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WASHINGTON (dpa-AFX) -Die Übernahme des irischen Arzneimittelherstellers Horizon Therapeutics IE00BQPVQZ61
durch den US-Biotechnologiekonzern Amgen US0311621009
könnte doch noch über die Bühne gehen. Die US-Aufsichtsbehörde FTC teilte am späten Freitagabend (Ortszeit) mit, ihr internes Verfahren zur Blockade des Vorhabens pausieren zu lassen. Damit steht die Tür auf für Gespräche über die Bedenken der Behörde. Die Pause läuft den Angaben zufolge bis zum 18. September.
Amgen bietet rund 116,50 US-Dollar je Aktie in bar, hatte Horizon Mitte Dezember mitgeteilt. Das sind in Summe gut 26 Milliarden Dollar. Insgesamt entspreche das Geschäft einem Unternehmenswert inklusive Schulden von 28,3 Milliarden US-Dollar. Horizon unterstütze das Angebot.
Es wäre die größte Übernahme für Amgen überhaupt. Der Preis liegt knapp 20 Prozent über dem Horizon-Schlusskurs von 97,29 Dollar an der US-Technologiebörse Nasdaq vom letzten Handelstag vor der Mitteilung.
Die Übernahme rief damals unterschiedliche Reaktionen unter Analysten hervor. Die Transaktion mache in der Theorie Sinn, notierte Wells-Fargo-Analyst Mohit Bansal. Er stellte jedoch den Zeitpunkt infrage. Seine größten Bedenken seien, dass die Übernahme Amgen in den Jahren 2025 bis 2030 nicht helfe. Genau dann benötigt die Pipeline des Unternehmens jedoch Unterstützung. Auch nach Ansicht von Gregory Renza von RBC Capital Markets wird Amgen Zeit benötigen, um Zugang zum Portfolio von Horizon zu bekommen.
Für Salim Syed von Mizuho Securities macht die Übernahme strategisch Sinn, vor allem mit Blick auf den aufkommenden Wettbewerb für mehrere Medikamente wie etwa des Rheuma-Mittels Enbrel. So könnte Amgen bis 2023 möglicherweise rund 40 Prozent seines Umsatzes durch Konkurrenz durch Nachahmer-Medikamente verlieren.
Horizon solle das Wachstum von Amgen beschleunigen, hieß es in der Mitteilung. Zudem erwartet der Konzern, dass die Übernahme ab 2024 positiv zum bereinigten Ergebnis je Aktie beitragen wird. Durch Effizienzgewinne sollen mindesten 500 Millionen Dollar jährlich ab dem dritten Geschäftsjahr nach dem Abschluss der Übernahme eingespart werden.
An einer Übernahme waren auch der französische Pharmakonzern Sanofi FR0000120578
und eine Tochter des US-Gesundheitsunternehmens Johnson & Johnson US4781601046
interessiert. Sanofi war am Wochenende vor der Mitteilung aus dem Rennen ausgestiegen. Der US-Konzern hatte sich schon früher zurückgezogen.