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Dax schließt im Minus – Aktien von Volkswagen und Daimler verlieren

Neue Entwicklungen im Dieselskandal haben an diesem Dienstag die Papiere von Autoherstellern belastet: Die Titel von VW und Daimler gaben je um mehr als zwei Prozent nach.

Der Dax versucht, die Verluste vom Vortag wieder wettzumachen. Foto: dpa
Der Dax versucht, die Verluste vom Vortag wieder wettzumachen. Foto: dpa

Der Dax hat an diesem Dienstag leichte Verlust eingefahren und schloss bei 12.307 Punkten etwa 0,3 Prozent schwächer. Zunächst schien es so, als würde der deutsche Leitindex nach den Verlusten vom Montag einen Ruhetag einlegen. Erst am späten Nachmittag notierte der Dax deutlicher im Minus.

Bei den Einzelwerten gab es viel Bewegung: Während Wirecard und die Lufthansa mit Tagesgewinnen von bis zu drei Prozent um die Spitze im Dax rangen, verloren VW und Daimler wegen neuer Entwicklungen im Dieselskandal jeweils bis zu 2,5 Prozent.

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Die Anleger ließ es weitestgehend kalt, dass Deutschlands wichtigster Wirtschaftsindikator, der Ifo-Geschäftsklimaindex, im September auf 0,3 Punkte auf 94,6 Punkte gestiegen ist. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 94,4 Punkte gerechnet.

„Der aktuelle Wert des Geschäftsklimaindex ist kein Grund zur Freude“, urteilte allerdings Thomas Altmann, Portfoliomanager bei der Vermögensverwaltung QC Partners gegenüber Reuters. „Die Talfahrt ist zwar fürs Erste gestoppt, ein Stimmungsumschwung ist das aber noch lange nicht.“

Denn die rund befragten 9000 Managern beurteilten ihre Geschäftslage zwar günstiger als zuletzt, ihre Aussichten für die kommenden sechs Monate sehen sie allerdings etwas skeptischer. „Der Abschwung macht eine Pause“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis.

Dieselskandal belastet Auto-Aktien

Im Fokus der Anleger lagen die Titel der deutschen Autohersteller. Wegen der „fahrlässigen Verletzung der Aufsichtspflicht“ verhängt die Staatsanwaltschaft Stuttgart eine Strafe in Höhe von 870 Millionen Euro gegen Daimler. Dem schwäbischen Autohersteller wird zur Last gelegt, mutmaßlich illegale Abschalteinrichtungen bei Hunderttausenden Mercedes-Dieselfahrzeugen eingebaut zu haben.

Wie Daimler mitteilt, habe man sich „nach Abwägung aller Umstände dazu entschieden“, keine Rechtsmittel gegen den Bußgeldbescheids einzulegen.

Für den VW-Konzern wird die Situation dennoch nun „persönlicher“: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig erhebt Anklage gegen VW-Chef Herbert Diess, seinen Vor-Vorgänger Martin Winterkorn und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch.

Das Manager-Trio habe zu spät über den Abgasbetrug bei Millionen Dieselautos und die damit verbundenen finanziellen Folgen informiert. Sowohl die drei Beschuldigten als auch der Konzern haben die Anschuldigungen zurückgewiesen.

Sentiment-Experte Stephan Heibel sieht im Dax-Sentiment des Handelsblatt deshalb zwei mögliche Szenarien. Zum einen könnten die noch nicht investierten Privatanleger dem Dax in den kommenden Tagen nochmals einen Schub verpassen.

Die andere Variante: Nach den überwiegend positiven Meldungen der vergangenen Wochen durch die Notenbanken kommt es erst einmal zu weiteren Gewinnmitnahmen.

Für Gesprächsstoff sorgte zudem die neueste Entwicklung im Brexit: Das Oberste Gericht Großbritanniens erklärte die Verlängerung der Unterhaus-Pause durch Premierminister Boris Johnson für unzulässig. Das britische Pfund stieg nach dem Urteil um 0,5 Prozent auf 1,2487 Dollar und markiert damit ein Tageshoch, der wichtigste britische Leitindex FTSE 100 gab jedoch um etwa 0,5 Prozent nach.

Blick auf die Einzelwerte

Volkswagen: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig erhebt Anklage gegen Volkswagen-Chef Herbert Diess, Vor-Vorgänger Martin Winterkorn und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch wegen Marktmanipulation. Die VW-Aktie gab bis zu 2,5 Prozent nach.

Daimler: 870 Millionen Euro muss der Autohersteller wegen fahrlässiger Verletzung von Aufsichtspflichten zahlen. Hintergrund ist der Einsatz von mutmaßlich illegalen Abschalteinrichtungen bei Hunderttausenden Mercedes-Dieselfahrzeugen. An der Börse verlor der Titel bis zu zwei Prozent.

Lufthansa: Zu den Gewinnern gehörten die Lufthansa-Aktien, die rund zwei Prozent zulegten. Nach der Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook kämpft dessen Luftfahrttochter Condor ums Überleben.

Wirecard: Der Zahlungsdienstleister hat die Gourmet-Restaurantkette Paradise Group aus Singapur als Kunden gewonnen, wie Wirecard am Dienstag bekanntgab. Die Aktie legte bis zu drei Prozent zu.

SAF-Holland: Der Lkw-Zulieferer hat eine erneute Prognosekorrektur vorgenommen und erwartet für das laufende Jahr nun einen Umsatz- und Gewinnrückgang. Auch die Prognose für 2020 wurde zurückgenommen. Die Aktie fiel um 24 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als sechs Jahren.

Klöckner & Co: Nach einer Hochstufung durch die Experten der Investmentbank Jefferies gewannen die Aktien des Stahlhändlers mehr als zwei Prozent. Jefferies hob seine Einschätzung auf „Buy“ von „Hold“ und sein Preisziel auf 7,40 von 4,90 Euro an.

Nordex: Der Windturbinenbauer hat einen Großauftrag über 110 Megawatt (MW) in der Türkei an Land gezogen. Für den künftigen Betreiber des Windparks „Söke“ im Westen des Landes, Ulusoy Enerjiden, wird der Konzern 23 Turbinen liefern, die ab Ende 2020 über 286 Gigawattstunden (GWh) Strom jährlich erzeugen werden. An der Börse kam der Auftrag gut an: Die Aktie legte um mehr als vier Prozent zu.

K+S: Mehrere Prognosesenkung schicken die Aktien des Düngemittelproduzenten auf Talfahrt. Die Papiere gaben im MDax mehr als vier Prozent nach. Die Bank Societe Generale senkte ihre Einschätzung auf „Hold“ von „Buy“ und reduzierte das Kursziel auf 14 von 17 Euro. JP Morgan senkte das Kursziel auf 11,00 von 12,50 Euro. Kepler Chevreux schraubte sein Ziel auf 20 von 24 Euro herab.

Was die Charttechnik sagt

Den misslungenen Wochenauftakt können Anleger daran festmachen, dass der Dax Montagmorgen das Abwärtsgap (12.460 zu 12.441 Punkte) riss. Die Experten von HSBC warnen deshalb davor, dass es zur Ausprägung eines klassischen Doppeltop kommt, welches durch die jüngsten beiden Kursspitzen bei 12.494/91 Punkten definiert werde. Bei einem Doppeltop kann der Kurs zweimal einen Widerstand im Chart nicht überwinden. Die Formation signalisiert eine Trendumkehr zum Abwärtstrend.

In Sachen drohender, oberer Umkehr sehen die HSBC-Experten eine Schlüsselrolle für die Marke von 12.300 Punkten. Ein nachhaltiges Abgleiten unter dieses Level hätte die Komplettierung der Topbildung zur Konsequenz. Deren rechnerisches Abschlagspotential ließe sich auf knapp 200 Punkte taxieren.

Handelsblatt-Analystencheck: UBS bescheinigt Aufwärtspotenzial für Vonovia

Die UBS hat die Einstufung für Vonovia anlässlich der angekündigten Übernahme des schwedischen Immobilienkonzerns Hembla auf „kaufen“ mit einem Kursziel von 60 Euro belassen. Der Kaufpreis von rund 1,1 Milliarden Euro entspreche einem Aufschlag von 18,6 Prozent auf den Hembla-Nettovermögenswert im ersten Halbjahr, heißt es in einer am Montag vorgelegten Studie. Vonovia wird weiter großes Aufwärtspotenzial bescheinigt.

Mit Agenturmaterial.

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