Hier leben die besten Hausmänner
Studie enthüllt, wo fast Gleichberechtigung herrscht
In vielen deutschen Beziehungen, Wohngemeinschaften oder Familien ist dies Streitpunkt Nummer eins: der Haushalt. Zwar beteiligen sich Männer heutzutage deutlich häufiger an Putzarbeiten als noch in den 60er-Jahren, doch in vielen Regionen der Erde klappt das bereits besser als in Deutschland.
Und in einem Land sind die Männer besonders putzwütig.
Das ergab eine Studie von Evrim Altintas und Oriel Sullivan der University of Oxford. Die beiden Forscher haben Daten aus 66 Befragungen in 19 Ländern ausgewertet und dabei verglichen, wie viel Zeit Männern und Frauen in den vergangenen Jahrzehnten mit Hausarbeit verbrachten und wie sehr sich dieses Verhältnis in den letzten 50 Jahren veränderte.
Die Ergebnisse zeigten insgesamt „eine Bewegung in Richtung Gleichberechtigung“, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin „Demographic Research“, in dem die Studie veröffentlich wurde.
Bestätigen sich hier Vorurteile in Bezug auf südeuropäische „Machos“? Während die italienischen Männer mit nur 17 Minuten täglich bei der Hausarbeit helfen, beschäftigen sich ihre Frauen ganze vier Stunden und 17 Minuten mit dem Haushalt.
In Deutschland hingegen putzen Frauen durchschnittlich 2,5 Stunden, bei den Männern sind es etwa 49 Minuten am Tag.
Doch in einem Teil der Welt funktioniert die Gleichberechtigung im Haushalt mit Abstand am besten: In Norwegen, Finnland und Dänemark ist die Differenz zwischen Mann und Frau am geringsten. Hier verbringen Frauen laut der ausgewerteten Daten täglich etwa 2,5 Stunden mit Hausarbeit, die Männer beschäftigen sich täglich gut eine Stunde und zehn Minuten mit dem Hausputz.
Der Grund liege laut Altintas und Sullivan in der familienfreundlichen Politik und der guten Kinderbetreuung, die die Gleichberechtigung von Männern und Frauen fördere.
Doch auch in Skandinavien besteht keine vollständige Gleichberechtigung auf dem Sektor. Die Forscher glauben, dass sich dafür gegebene gesellschaftliche Konventionen erst weiter verändern müssen. Dann würde das jeweilige Rollenbild der Realität angepasst werden können. Denn solange der Mann noch immer in den meisten Familien der Hauptverdiener sei, falle der Frau oft automatisch der Hauptteil der Hausarbeit zu.
Für diese Fortschritte bedarf es jedoch eines politischen Willens, die Veränderungen im Denken der Menschen auch dem tatschlichen Lebensstil anzupassen, so die Autoren der Studie.
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