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Hidden Headlines: Edeka geht gegen Lebensmittelverschwendung vor – doch es gibt einen Haken

Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem, das auch in Deutschland immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Die Supermarkt-Kette Edeka versucht, mit einer Aktion auf dieses Problem aufmerksam zu machen – doch die Aktion geht nach hinten los.

Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem. (Symbolbild: Getty Images)
Lebensmittelverschwendung ist ein globales Problem. (Symbolbild: Getty Images) (Peter Dazeley via Getty Images)

In Deutschland werden jährlich rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Die Palette reicht von Obst und Gemüse über Brot und Backwaren bis hin zu Milchprodukten wie Joghurt oder Käse. Dabei ließe sich ein großer Teil dieser enormen Lebensmittelverschwendung schon heute vermeiden. Auch die Supermarktkette Edeka hat das Problem erkannt und will mit einer Aktion dagegen vorgehen. Doch die Maßnahmen stoßen auf Kritik.

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Edeka startete Anfang des Jahres eine Aktion unter dem Motto "Food Waste - So vermeiden Sie Lebensmittelverschwendung". Die Idee dahinter ist simpel: Beliebte Produkte werden in kleineren Verpackungsgrößen angeboten, damit die Kunden genau die Menge kaufen können, die sie benötigen und keine Reste im Müll landen. "Mit 'Der kleine Kauf' bietet Edeka ausgewählte Gut&Günstig-Produkte in kleineren Verpackungsgrößen an", heißt es auf der Website des Supermarktes. Insgesamt sollen 40 Produkte an der Aktion teilnehmen, darunter Wurst- und Milchprodukte sowie Brot und Eis.

Verbraucherzentrale kritisiert Edeka-Aktion

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die Aktion genauer unter die Lupe genommen und zehn Edeka-Märkte verglichen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Von den angekündigten 40 Produkten wurden nur 27 in den Märkten gefunden. Zudem stellte die Verbraucherzentrale fest, dass die kleineren Produkte nicht nur selten in den Regalen zu finden waren, sondern auch verhältnismäßig teurer als die Standardgrößen.

"Die Füllmenge der Kleinpackungen ist in der Regel um mindestens 50 Prozent geringer (...). Pro Kilogramm sind die kleineren Packungen aber oft teurer als die Normalgröße", so die Verbraucherzentrale. Besonders negativ fiel der kleine Naturjoghurt auf, der laut Verbraucherzentrale Hamburg 65 Prozent teurer war als die Normalgröße. Auf Instagram bezeichnet die Verbraucherzentrale die Aktion gar als "PR-Gag".

Edeka reagiert auf Kritik

Edeka selbst äußerte sich laut "Watson" zu den Preisunterschieden und betonte, dass die kleineren Produkte keine Mogelpackungen seien. Die Kunden müssten aufgrund von "existierenden Fixkosten" verhältnismäßig mehr bezahlen. Die Verbraucherzentrale äußerte jedoch Zweifel an dieser Begründung.

Kritisiert wurde auch die Kennzeichnung der neuen Produkte. Edeka weist mit gelben Aufklebern auf die kleineren Verpackungen hin, was nach Ansicht der Verbraucherzentrale nicht ausreicht. Das Fazit der Verbraucherzentrale Hamburg fällt daher gemischt aus.

Verbraucherzentrale deckt Mogelpackungen auf

Seit Jahren registriert die Verbraucherzentrale Hamburg Beschwerden über so genannte Mogelpackungen. Dabei handelt es sich um Produkte, bei denen die Hersteller die Preise zum Teil deutlich erhöhen, ohne dass der Kunde dies merkt. Der Trick: Der Preis pro Packung bleibt in der Regel weitgehend unverändert, während der Inhalt reduziert wird. Der Verbraucher bekommt also deutlich weniger für sein Geld.

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Angesichts der aktuellen allgemeinen Preissteigerungen greifen die Hersteller verstärkt zu dieser Methode. Die Verbraucherzentralen nennen diesen Trend "Shrinkflation", ein Wortspiel aus Schrumpfen und Inflation. Allein seit Jahresbeginn haben die Verbraucherschützer 65 solcher "Mogelpackungen" registriert. Zuletzt stand die Firma Mondelez im Fokus, die den Hersteller 7Days übernommen hat und deren identische "Bake Rolls" nun unter der Marke "Tuc" – für 100 Gramm weniger und 50 Cent mehr anbietet. Die Hersteller begründen die Preiserhöhungen oft mit gestiegenen Produktionskosten.

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