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Das wird heute nichts mehr

Europas Aktien haben am Freitag deutlich nachgegeben. Der Dax notierte zuletzt am Nachmittag 1,2 Prozent tiefer bei 10.201 Punkten, der Euro-Stoxx-50 kam mit 1627 Punkten auf ein Minus von 1,6 Prozent. Trotz deutliche Verluste, der Handel blieb weitgehend lahm: Schon im Frühhandel hatten die Kurse ihre Tiefstände erreicht und behielten diese. Damit reagierten die Anleger auf die Ernüchterung nach den dieswöchigen Entscheidungen zweier maßgeblicher Notenbanken. Die US-Währungshüter hatten wie erwartet alles beim alten belassen - keine Überraschung. Alles beim alten ließ aber auch die Bank of Japan, die einen extrem expansiven Kurs fährt, und von der die Märkte weitere Geldspritzen erwartet hatten.

Dieser Enttäuschung hatte sich der Dax im gestrigen Handel noch widersetzen können und errang gar ein Mini-Plus. Doch nachdem nun auch die Wall Street schwach vorlegte, zeigt der Trend am Freitag deutlich abwärts. Damit kommt der deutsche Leitindex nach zwei starken Wochen nun höchstwahrscheinlich auf ein negatives Wochensaldo - derzeit beträgt es 1,7 Prozent. Mit dem heutigen letzten Handelstag im April konnte der Frankfurter Platzhirsch 1,4 Prozent zulegen.

Auch von den Devisenmärkten kam Druck. Dort verteuerte sich der Euro um 0,5 Prozent auf 1,1408 Dollar, was der traditionell exportorientierten deutschen Wirtschaft zu schaffen macht. Durch die Bank weg zeigten die wichtigen Handelsplätze des Kontinents ähnlich hohe Verluste. Die zweite Frankfurter Reihe bildete da keine Ausnahmen: Der MDax gab 0,9 Prozent nach auf 20.226 Punkten, der TexDax verlor 1,4 Prozent bei dann 1625 Stellen.

Nachdem in den vergangenen beiden Woche die Notenbanken die ganze Aufmerksamkeit auf sich zogen - der Rat der EZB hatte vor eine Woche getagt -, rückt heute wieder die unmittelbare Konjunktur in den Fokus. So verdoppelte sich das Wachstumstempo der Euro-Zone im ersten Quartal. 'Das (Other OTC: DASX - Nachrichten) ist überraschend viel und deutlich über dem Trend. Zudem hat sich das Wachstum - anders als in den USA und Großbritannien - zu Jahresbeginn beschleunigt', schätze Holger Sandte von der Nordea ein.

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Für erfreuliche Nachrichten sorgten davor schon die Einzeldaten für Frankreich und Spanien. Die iberische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal des Jahres um 0,8 Prozent und übertraf damit leicht die Prognosen der Ökonomen. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich damit ein kräftiges Plus von 3,4 Prozent - der Spitzenwert in der Währungsgemeinschaft. Auch die Grande Nation wuchs mit 0,5 Prozent mehr als erwartet, dank gestiegener Konsumausgaben der Haushalte. Auch die Arbeitslosenquote im gesamten Euro-Raum fiel mit 10,2 Prozent 16,4 Millionen Menschen und auf den tiefsten Stand seit 2011

Um 0,5 Prozent wuchs auch die US-Ökonomie, wie das verantwortliche Handelsministerium am gestrigen Donnerstag mitgeteilt hatte. Doch hier sorgte der Wert für Enttäuschung, Ökonomen sahen das BIP bei einem Plus von mindestens 0,7 Prozent. Der starke Dollar machte vor allem den Exporteuren das Leben schwer, sie Ausfuhren sanken um 2,6 Prozent. Die Verbraucher erwiesen sich weiter als Stütze der Konjunktur. Damit dürfte sich die Währungshüter der Fed in ihrem vorsichtigen Kurs bestätigt sehen. Die Märkte rechnen erst im Sommer mit einer nächsten Erhöhung der Leitzinsen. Seit der im Dezember eingeläuteten Zinswende hatten sich die Geldpolitiker wegen internationaler Finanzmarktturbulenzen gegen weitere Schritte ausgesprochen.

Im Frühjahr dürfte die Konjunktur aber wieder deutlicher anziehen, viele Barometer deuten darauf hin. Vor allem der Arbeitsmarkt, der sich der Vollbeschäftigung nähert, liefert Indizien für eine gute Verfassung der weltgrößten Volkswirtschaft. Eingaben am Freitag sind der April-Einkaufsmanagerindex aus der Region Chicago, sowie das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan.

Linde (Amsterdam: LE6.AS - Nachrichten) überzeigt mit Bilanz

Die schwachen Vorgaben gaben am Freitag die Richtung vor. Dass die Bank of Japan die Füße still hielt, setzte den Nippon-Aktien gleich von zwei Seiten zu. Erstens zeigten sich die Börsianer enttäuscht, dass es kein zusätzliches Notenbankgeld gibt, das über verschiedene Mechanismus seinen Weg (Sao Paolo: R2:WEGE3S.SA - Nachrichten) aufs Parkett findet und damit für steigende Kurse sorgt. Zweitens verteuerte sich der Yen um bis zu zwei Prozent, was die Exporte belastet. Der Nikkei sackte um 3,6 Prozent ab, der breitere Topix verlor 3,2 Prozent. An der Wall Street verlor der Dow-Jones-Index 1,2 Prozent auf 17.831 Punkten. Für Aufsehen sorgte Carl Icahn: Der für seinen aggressiven Anlagestil bekannte Starinvestor kündigte an, bei Apple (London: 0R2V.L - Nachrichten) auszusteigen, was die Apfel-Aktie um drei Prozent verbilligte.

Auf der Unternehmensseite geht die Berichtssaison weiter. Zahlreiche Dax-Mitglieder legten ihre Bücher offen, ihre Papiere gehörten am Vormittag zu den wenigen Gewinnern im widrigen Marktumfeld. Ganz oben auf den Kaufblöcken der Händler stand Linde. Die Anteilsscheine des Industriegasherstellers kletterten um 2,3 Prozent. Der Konzern habe die Erwartungen im ersten Quartal insgesamt erfüllt, schrieb Analyst Peter Spengler von der DZ Bank in einer ersten Einschätzung.

Heute lädt der Pharma-Konzern Merck seine Anleger zur Hauptversammlung ein. Continental (Swiss: CONT.SW - Nachrichten) gibt die Eckdaten für das erste Jahresquartal bekannt, Bayer (London: 0P6S.L - Nachrichten) -Anleger treffen sich zur Hauptversammlung, ebenso die Anleger von BASF. Mit Abstand schwächster Titel war die Lufthansa, was aber technische Gründe hatte: Die Aktie lief ex-dividende. Für die Deutsche Bank (London: 0H7D.L - Nachrichten) ging es drei Prozent runter. Nachdem das größte Geldhaus der Bundesrepublik gestern noch mit einem Gewinn im vergangenen Quartal überraschen konnte und kräftig gestiegen war, ging es heute fast im gleichen Maße wieder runter. Die Frankfurter machten aber auch wieder anders von sich reden: Wie es sich bereits angedeutet hatte, wird als Georg Thoma als Folge eines Streits im Aufsichtsrat das Kontrollgremium verlassen. Auf EU-Ebene lassen sich weitere Konzerne in die Bilanzen schauen, darunter Sanofi (London: 0O59.L - Nachrichten) , die Royal Bank of Scotland (London: RBS.L - Nachrichten) und die Swiss Re (London: 0QL6.L - Nachrichten)