Heftige Kritik an Lidl wegen Mineralwasser-Tausch
Lidl hat den Hersteller eines angebotenen Mineralwassers ausgewechselt und sich dadurch den Ärger der Deutschen Umwelthilfe eingehandelt.
Dass Supermärkte und Discounter immer wieder mal ein Produkt aus dem Sortiment nehmen und durch ein anderes ersetzen, ist in der Branche gang und gäbe. In den allermeisten Fällen bekommt es der Kunde noch nicht einmal wirklich mit.
Nicht so in diesem Fall bei Lidl: Der Discounter, mit seinem Hauptsitz für Deutschland in Bad Wimpfen, wird künftig kein Mineralwasser der Marke "Vittel" mehr anbieten. Eine entsprechende Vertriebsvereinbarung hat die Schwarz-Gruppe nach Gespräche mit "Vittel"-Hersteller Nestlé beschlossen. Bereits Ende Oktober 2021 wurde der Verkauf laut "LebensmittelZeitung" eingestellt. Zwar bewahren beide Unternehmen Stillschweigen über die Gründe für diese Entscheidung, völlig überraschend ist sie allerdings nicht.
Statt "Vittel" gibt es nun "Volvic"
Auf dem deutschen Markt schwächelte die Marke "Vittel" schon längere Zeit und auch die Kritik, dass die Förderung das Grundwasser am gleichnamigen französischen Quellstandort bedrohe und auch Umweltprobleme nach sich ziehen würde, war für den Konsum des Mineralwassers nicht gerade förderlich.
Die Lidl-Regale bleiben jetzt aber im Bereich Mineralwasser nicht leer. Der Discounter hat sich bereits für eine Alternative entschieden. Statt "Vittel" wird künftig die Marke "Volvic" des französischen Großkonzerns Danone das Sortiment bereichern.
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Doch dieser Wechsel stößt bei der Deutschen Umwelthilfe auf heftige Kritik. Grund dafür ist die Tatsache, dass, im Vergleich zum Mineralwasser von "Vittel", das Wasser von Danone 400 Kilometer weiter nach Deutschland transportiert werden muss. Um in die einzelnen Lidl-Filialen zu gelangen, muss das Quellwasser von "Volvic" bis zu insgesamt 1.400 Kilometer zurücklegen. Über das gesamte Jahr gesehen sammeln sich da reichlich zusätzliche Kilometer an.
Zudem kritisiert die Umwelthilfe, dass Lidl mit dem Tausch der Mineralwasser-Marke die große Chance verpasst habe, sein Sortiment auf klimafreundliche und ressourcenschonende Mehrwegflaschen umzustellen. Derzeit finden sich in der Angebots-Palette des Discounters keinerlei Mehrweg-Flaschen.
Lidl und Danone weisen Kritik zurück
Die durchaus heftige Kritik der Deutschen Umwelthilfe wurde sowohl von Lidl als auch von "Volvic"-Hersteller Danone zurückgewiesen. Gegenüber der "LebensmittelZeitung" bezeichnete Danone die verwendeten Flaschen als "ökologisch sinnvollste Verpackung". So seien die Flaschen "zu 100 Prozent recycelbar" und bestünden zudem "zu 100 Prozent aus Altplastik".
Dem fügte Lidl noch hinzu, dass die PET-Flaschen aus 100 Prozent Rezyklat bestünden und Untersuchungen zufolge dadurch weniger CO2 verursachen würden als etwa Glas-Mehrweggebinde.
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