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Wieso Harald Christ jetzt eine Stiftung gründet

Der schillernde Unternehmer, einst Mittelstandsgesicht der SPD, regelt die Zukunft. Die Corona-Pandemie hat ihn zu diesem Schritt bewogen.


Das Leben hat Harald Christ, 48, weit herausgeführt aus dem Arbeitermilieu der Stadt Worms, dem er entstammt. Nun, im Stadium größerer Bekanntheit und gehobener Vermögensverhältnisse, will der Unternehmer nach eigenen Worten der Gesellschaft etwas zurückgeben.

Und so soll nach den Sommermonaten die „Harald Christ Stiftung für Demokratie und Vielfalt“ in Berlin ihren Dienst aufnehmen. Mit der Stiftungsbehörde sei alles vorbesprochen, sagt Christ.

Zweck der Stiftung sei, ergibt sich aus den Unterlagen, „einen Beitrag zur Stärkung unserer Demokratie auf der Basis des Grundgesetzes zu leisten“. Entscheidend sei „die Freiheit von Meinung und Presse“, aber auch Diversity, Akzeptanz und Chancengleichheit aller Menschen, „insbesondere auf den Geboten unterschiedlicher Kulturen und Lebensweisen“.

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Christ will Preise verleihen, Projekte fördern, Nachwuchsjournalisten, sowie Lehrstühle und Bildung fördern. Das Stiftungskapital von zunächst übersichtlichen 100.000 Euro soll durch jährliche Zuwendungen in Höhe eines jeweils sechsstelligen Betrags wachsen.

Todesfälle im Bekanntenkreis und die Unsicherheit durch Corona hätten ihn unter anderem zu diesem Schritt bewogen, erklärt Christ, auch sei er ohne Nachkommen. Die neue Stiftung, die er seinen Eltern widmet, soll sogar einmal sein ganzes Vermögen erben.

Da hat sich durch Investments und viele Jobs einiges angesammelt: Der gelernte Industriekaufmann verkaufte BHW-Bausparverträge, versuchte Direktbanking für die Deutsche Bank, war CEO des Schifffondsanbieter HCI-Capital, dirigierte die Weberbank, war Bereichsvorstand von WestLB und Postbank sowie bis 2017 Vertriebsvorstand von Ergo. Seitdem vergrößert er seine eigene Firmengruppe (Custodia Trust, Christ & Company, Conomus), etwa durch den Kauf der PR-Agentur des Ex-„Bild“-Manns Hans-Erich Bilges und der auf China spezialisierten Beratungsfirma RSBK von Rudolf Scharping.

Als Juso hatte Christ den einstigen SPD-Chef Scharping vor 30 Jahren kennengelernt. Aus Ärger über einen Linkskurs der Partei trat der Unternehmer dann Ende 2019 nach 31 Jahren Mitgliedschaft aus. Er war 2009 sogar Schattenwirtschaftsminister gewesen, hatte das Wirtschaftsforum des SPD mitgegründet und war eine zeitlang Mittelstandsbeauftragter.

Bei der FDP, wo Christ im März eintrat, strebt er nach eigenen Angaben höchstens ein Ehrenamt an. Der Stifter sei eben schon immer ein „Sozialliberaler“ gewesen.