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Hannover Rück übertrifft Prognose und peilt 2021 wieder Milliardengewinn an

Im vergangenen Jahr mussten die Hannoveraner im Zuge der Coronakrise einen Rückgang des Gewinns verbuchen. Doch das Ergebnis fällt besser aus als erwartet.

Das Corona-Jahr 2020 könnte für die Rückversicherer zum Wachstumstreiber werden. Um 8,5 Prozent sind bei der Hannover Rück die Prämieneinnahmen bei der jüngsten Erneuerungsrunde gestiegen, teilte der drittgrößte Rückversicherer der Welt am Morgen mit. Auch Konkurrent Munich Re hatte zuvor im Herbst die höchsten Beitragseinnahmen in der 140-jährigen Geschichte gemeldet.

Besonders erfreulich ist aus Sicht der Hannoveraner, dass das starke Wachstum nicht wie in den Vorjahren auf einzelne Bereiche oder Länder begrenzt war, die davor besonders stark von Naturkatastrophen, Waldbränden oder Explosionen betroffen waren.

„Wir konnten über alle Sparten und Regionen hinweg weitere Verbesserungen bei Preisen und Konditionen durchsetzen“, sagte Hannover Rück-Chef Jean-Jacques Henchoz am Morgen. Mit der angekündigten Aufstockung des Dax auf 40 Werte gilt die Hannover Rück im September als einer der Favoriten auf die zehn zusätzlichen Plätze im deutschen Leitindex.

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Dennoch blicken die Rückversicherer zwiegespalten auf das Covid-Jahr 2020. Zwar sind ihre Beitragseinnahmen auf Rekordniveau oder ganz in die Nähe gestiegen, die Gewinne allerdings sind rapide eingebrochen.

So entstanden etwa durch abgesagte oder verschobene Großveranstaltungen bei der Munich Re Schäden in Höhe von 1,66 Milliarden Euro. Das ist weit mehr als bei der Konkurrenz von Swiss Life und Hannover Rück. Die hatte Anfang November Schäden in Höhe von 860 Millionen Euro angekündigt. Damals ließ der neue Finanzvorstand Clemens Jungsthöfel ebenfalls durchblicken, dass im vierten Quartal weitere Rückstellungen notwendig werden könnten.

Die Kunden kehren zurück

Inzwischen weiß man beim drittgrößten Rückversicherer der Welt mehr. Covid-19 sei bei allen Belastungen für die Menschen und die Wirtschaft kein disruptives Ereignis für die Rückversicherer. „Stattdessen erleben wir bei unseren Kunden eine Rückkehr zu Qualität“, sagte Vorstandschef Henchoz.

Dabei spielt er auf eine Phase vor wenigen Jahren an, als mit geringen Großschäden vermehrt neue Anbieter an den Markt drängten – unter anderem Hedge Fonds. Sie gingen mit Kampfkonditionen an den Markt und wurden für die etablierten Rückversicherer zur erstzunehmenden Konkurrenz. Als anschließend die Zahl von Großschäden wieder stieg, verzeichneten viele der neuen Anbieter schmerzhafte Verluste und zogen sich zurück.

Für das Ergebnis der Hannoveraner bedeutet das auf Basis vorläufiger Zahlen einen Konzerngewinn von 883 Millionen Euro im abgelaufenen Jahr. Noch Anfang November hatte der Konzern rund 800 Millionen Euro für 2020 in Aussicht gestellt. Für das laufende Jahr bestätigte der Vorstand seine schon im Herbst angekündigte Gewinnprognose von 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro. Die Prämieneinnahmen sollen dann um rund fünf Prozent steigen.

Bessere Absicherung im Falle einer Pandemie

Für Anleger sind das gute Nachrichten. Eine Dividende von vier Euro je Aktie für das abgelaufene Jahr gilt laut Vorstandschef Henchoz als sicher. „Womöglich kann es auch noch ein bisschen mehr sein“, sagte er am Donnerstag. In den vergangenen Jahren gab es zur regulären Ausschüttung immer noch eine Zusatzdividende. Für das Jahr 2019 lag die bei 1,50 Euro je Aktie. Genaueres will der Konzern bei der Präsentation seiner Zahlen am 11. März bekanntgeben.

Insgesamt profitieren die Rückversicherer davon, dass viele Kunden aus Handel und Industrie von der Corona-Krise völlig überrascht wurden und nun großes Interesse haben, für künftig für ähnliche Fälle vorzusorgen. Für 82 Prozent von ihnen gehörten bis dahin der Ausbruch einer Pandemie oder andere größere Gesundheitsrisiken nicht zu den Risiken, die sie unter den Top-10 der Gefahren einstuften. 31 Prozent hatten gar keine Vorsorge vor einer Pandemie getroffen, wie eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens Aon zeigt.

Das ist jetzt anders, auch weil die Mehrzahl der Unternehmen davon ausgeht, dass sie die Folgen der Pandemie noch länger als ein Jahr spüren werden. Am besten vorbereitet auf die Pandemie waren Unternehmen im asiatisch-pazifischen Raum, wo 52 Prozent auf bestehende Schutzpläne zurückgreifen konnten. Die Aon-Experten begründen das auch mit den Erfahrungen von SARS und der Schweinegrippe in der Vergangenheit. In Nordamerika und den EMEA-Staaten hatten dagegen nur rund 30 Prozent der Unternehmen entsprechende Schutzvorkehrungen getroffen.

Die Prämien steigen

Aus Sicht der Hannover Rück entsteht der Trend zu höherer Nachfrage allerdings aus verschiedenen Bereichen. So gab es bei Naturkatastrophen wegen der vielen Großschäden im Herbst Prämiensteigerungen von bis zu zehn Prozent. Auch in der Luftfahrt und im Transportwesen wuchsen die Prämienvolumen um mehr als acht Prozent.