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Der größte Kohleexporteur der Welt will sauberer werden

Wegen der Förderung fossiler Rohstoffe steht der Rohstoffhändler Glencore seit Jahren in der Kritik. Nun gelobt das Unternehmen aus dem Schweizer Kanton Zug Besserung: Glencore will die Förderung von Kohle begrenzen – und kommt damit dem Druck von Investoren nach, die das Unternehmen zu mehr Nachhaltigkeit angehalten haben.

„Als einer der größten diversifizierten Rohstoffkonzerne der Welt können wir entscheidend zum Übergang in eine kohlenstoffarme Wirtschaft beitragen“, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Glencore wolle vorrangig in den Ausbau der Produktion von Rohstoffen investieren, die für die Energie- und Mobilitätswende entscheidend sind – und die lukrative Kohleproduktion „weitgehend auf dem derzeitigen Niveau begrenzen“.

Im vergangenen Jahr hatte Glencore rund 130 Millionen Tonnen Kohle gefördert – ein Plus von sieben Prozent. Zuletzt hatte der Konzern noch neue Förderrechte erworben. Nun wollen die Schweizer das einträgliche Geschäft nicht weiter ausbauen.

Glencores Ankündigung dürfte in der Kohlebranche für Wirbel sorgen. Denn der Schweizer Rohstoffhändler gilt als größter Kohleexporteur der Welt. Lange hatte Firmenchef Ivan Glasenberg den Ausbau der fossilen Rohstoffförderung verteidigt. Jetzt kommt Glasenberg den Kritikern ein Stück entgegen – auch wenn Glencore anders als etwa der Bergbaukonzern Rio Tinto nicht völlig aus der Kohleförderung aussteigt, sondern lediglich die Produktion deckeln will.

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Investiert werden soll dagegen in die Förderung von Rohstoffen, die für die Energiewende benötigt werden. So zählt Glencore schon heute zu den wichtigsten Lieferanten von Kobalt, das etwa für die Batterien von Elektroautos benötigt wird.

Mit dem Schritt kommt Glencore dem Druck von Investoren nach. Die Schweizer verweisen auf Gespräche mit der Initiative „Climate Action 100+“. In der Gruppe haben sich Investoren zusammengeschlossen, die die 100 größten Treibhausgas-Emittenten zur Begrenzung der globalen Erwärmung auffordern will. Zu den Mitgliedern zählt etwa der Versicherungskonzern Allianz, die Fondsgesellschaft DWS und die Schweizer UBS.

Im vergangenen Jahr trug die Kohleproduktion rund 5,2 Milliarden Dollar zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von Glencore bei – das entspricht einem Drittel des Ergebnisses. Das Unternehmen hatte zwar den Betriebsgewinn deutlich steigern können, doch unterm Strich ging das Ergebnis auf 3,41 Milliarden US-Dollar zurück.

An der Dividende will der Konzern aber nicht rütteln. Zudem legt der Konzern ein zwei Milliarden US-Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm auf.

Mehr: Schweiz-Korrespondent Michael Brächer hat analysiert, wie Glencore-Chef Glasenberg weitere Skandale verhindern will, die 2018 zu einem deutlichen Absturz der Aktien geführt hatten.