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Glaube oder Aberglaube: Trump hat die Lebensgeister geweckt!

Bild: Dirk Eusterbrock
Bild: Dirk Eusterbrock

Die Lebensgeister sind geweckt, und ob Freund oder Feind: Donald Trumps Wahlsieg hat das ermöglicht. Es war womöglich der Schock seines Sieges, der den Patienten wiederbelebt hat. Ob Glaube oder Aberglaube, die Hoffnung auf Besserung kann Berge versetzen. Schon seit Eisenhower geht es nach einem Parteiwechsel im Oval Office des Weißen Hauses an der Wall Street stets bergauf. Und nicht nur dort, sondern auch bei den Wirtschaftserwartungen der Profis und Laien zugleich.

Wir sehen das daran, dass das Verbrauchervertrauen seit der Wahlnacht so stark gestiegen ist, wie seit neun Jahren nicht mehr. Gleichzeitig haben Fondsmanager das erwartete globale Wirtschaftswachstum auf ein Fünfjahreshoch geschraubt, wie eine Umfrage der Bank of America zeigt. Rechneten im November 29 Prozent mit einer weltweiten Erholung der Firmengewinne, liegt diese Quote aktuell bei 56 Prozent. Zudem gehen so viele Fondsmanager von anziehender Inflation aus, wie seit zwölf Jahren nicht mehr!

Historische Honeymoon-Rallye

An der Wall Street erleben wir die größte Honeymoon-Rallye seit dem Wahlsieg von Herbert Hoover. Damals legte der Dow Jones zwischen der Wahlnacht und der Amtsantrittsrede knapp 13 Prozent zu. Das ist gut und schlecht zugleich, denn Übermut brütet Inkompetenz. Die Zeichen sind in Windeseile von Sturm auf Euphorie umgesprungen. Das signalisiert der Angst-und-Gier-Index von CNN, der mit 86 Prozent extreme Gier anzeigt. Das signalisiert auch die Tatsache, dass nur noch rund 20 Prozent der US-Börsenbriefe mit einer Korrektur rechnen. Ein 17-Monatstief!

Historisch betrachtet läuft die Honeymoon-Rallye im Durchschnitt bis kurz nach Antritt des neuen Präsidenten. Und da sich die Vergangenheit nicht exakt wiederholt, kann das lediglich ein Anhaltspunkt sein. Meine Vermutung? Die Wirtschaft wird im ersten Quartal enttäuschen, zumal all die Vorschläge von Trump zuerst noch umgesetzt werden müssen. Das bedarf Zeit, und wird auch nur teils gelingen. In der Zwischenzeit haben es die Verbraucher nicht leicht.

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Kerninflation von drei Prozent zu erwarten

So ist bei genauer Analyse der Inflationsdaten eines festzustellen: Vor allem die steigenden Wohn- und Gesundheitskosten sind für die Inflationssteigerung verantwortlich. Das ist unerfreulich, zumal dadurch die verfügbaren Einkommen sinken. Dass sich unter Obamacare die Krankenversicherungen im Januar landesweit um durchschnittlich 24 Prozent verteuern werden, sollte den Konsum ausbremsen und gleichzeitig die Kerninflation anfachen. Wir sollten im Frühling bereits eine Kerninflation von über drei Prozent sehen, mit den Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen bei ebenfalls rund drei Prozent.

Trotzdem wird die Notenbank die Zinsen nur graduell anheben. Weil wir eine Inflation sehen, die auch Fed-Chefin Janet Yellen nicht gerne sieht. Die Zinspolitik wird sich somit vor allem am nominalen und weniger am realen Wirtschaftswachstum orientieren. Was viele anscheinend auch nicht auf dem Radar haben, ist die massive Dollar-Knappheit außerhalb der USA. Wir sehen die Problematik unter anderem im Markt für Eurodollar, wie auch bei den explodierenden Libor-Raten. Im Zuge steigender US-Zinsen und einer US-Steueramnestie für Konzerne, die ihre Milliarden im Ausland halten, wird dieses Problem potenzieren. In anderen Worten: Der Bullenmarkt des US-Dollars ist längst nicht beendet und droht die auf Dollarbasis verschuldeten Emerging Markets schwer zu treffen.

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