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Die Furcht vor dem Handy-Sturz ins WC

Bei der Präsentation des neuen iPhones . Das iPhone7 werde wasserabweisend („water resistant“) sein und den Industriestandard IP67 erfüllen. Damit ist das Gerät also gegen „zeitweiliges Untertauchen“ geschützt. Während der Präsentation am Mittwochabend in San Francisco zeigte Schiller das Foto eines Handy-Nutzers, der mit dem Gerät in einen Pool stürzt.

„Zeitweiliges Untertauchen“ könnte auch den Sturz des Geräts in die Toilette umschreiben. Umfragen zufolge ist dieses Missgeschick bereits jedem fünften Smartphone-Besitzer einmal geschehen. Das muss auch schon bei derzeitigen Geräten nicht unbedingt das Ende des Smartphones bedeuten – mit dem Handtuch vorsichtig getrocknete oder in Beutel mit trockenem Reis gelegte Geräte konnten schon wieder zum Leben erweckt werden.

Doch Flüssigkeitsschäden sind die nach dem Diebstahl oder Totalverlust teuersten Schäden für Versicherungen, ihre Behebung kostet mehr als etwa ein Displaybruch. Die Reparaturkosten für durchschnittliche Flüssigkeitsschäden belaufe sich auf 315 Euro, hat der Online-Versicherungsmakler Friendsurance festgestellt. Das zerstörte Display schlage mit 271 Euro zu Buche.

Wird der Schutz vor Nässe das Verlangen nach Handy-Versicherungen verändern? „Durch die Einführung von wasserdichten Handys werden möglicherweise die Flüssigkeitsschäden etwas abnehmen“, heißt es bei der Allianz. Schließlich ist Apple bei weitem nicht der erste Anbieter der mit Geräten die IP67-Norm erfüllt. Konkurrent Samsung bietet sogar schon IP68 – damit ist das Flaggschiff-Modell Galaxy S7 der Koreaner für das Schwimmbecken geeignet (geschützt gegen „dauerhaftes Untertauchen“).

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Die im oberen Preissegment angesiedelten Telefone von Samsung und Apple sind die mit Abstand am häufigsten versicherten Geräte. Doch trotz steigendem Schutz gegen manche Schäden fürchten Versicherer keinen Rückgang bei der Nachfrage nach Handy-Versicherungen. Denn die Vergangenheit hat auch gezeigt, was komplexere Geräte auch bedeuten: „Die Reparatur dieser (neuen) Geräte kann aufwendiger sein, so dass höhere Reparaturkosten bei anderen Schäden die geringeren Wasserschäden kompensieren.“ Und mit höheren Reparaturkosten steigt auch die Nachfrage nach Absicherungen.


Simplesurance-Chef: „Nicht weniger Schäden bei neuen Geräten“

Ein wichtiger Vertriebspartner der Allianz ist das Finanztechnologie-Unternehmen Simplesurance, das unter der Marke „Schutzklick“ Handy-Schutzpolicen des Versicherungskonzerns vertreibt. „Bei neuen Handy-Generationen lässt sich nicht feststellen, dass die Häufigkeit von Schäden abnimmt“, sagt Simplesurance-Chef Robin von Hein im Gespräch mit dem Handelsblatt. Er bezieht sich dabei nicht nur auf Wasserschäden (6 Prozent der Schäden), sondern auch auf Bruchschäden - mit 75 Prozent der Fälle die häufigste Schadenskategorie.

Ein Beleg für seine Aussage sind sogenannte „Drop-Test“-Videos im Internet. Dort werden Smartphones immer wieder auf die extra-harte Probe gestellt. Und während das relativ neue Spitzenmodell Samsung Galaxy 7 Note etwa einen guten Eindruck machte, enttäuschte das etwas kleinere, ebenfalls aktuelle Samsung Galaxy 7 und ging schnell kaputt.

Die aktuellen Aussagen zur Wasserdichte bei beiden Herstellern sind sowieso mit einschränkenden Fußnoten versehen. „Schutz bei dauerhaftem Untertauchen bei 1,5 m Wassertiefe für 30 Minuten und ausschließlich in klarem Wasser. Kein Schutz bei Salzwasser“, heißt es unter anderem bei Samsung. „Der Schutz vor Spritzwasser und Staub ist nicht dauerhaft und kann mit der Zeit als Resultat von normaler Abnutzung geringer werden. Ein nasses iPhone darf nicht geladen werden“, warnt Apple und ergänzt: „Die Garantie deckt keine Schäden durch Flüssigkeiten ab.“ Den gleichen Wasserschutz-Standard wie bei Apple hatte man übrigens in Werbespots von anderen Konkurrenten wie Sony oder HTC schon vor Monaten gesehen.

Bei Handy-Versicherungen raten Verbraucherschützer vor allem auf den Preis und das Kleingedruckte zu achten. Die Verträge seien oftmals mit vielen Ausnahmen gespickt – und etwa der Diebstahl als Schadensfall ausgeschlossen. Einige Anbieter versicherten auch nur den Zeitwert eines Gerätes, nicht den Ersatz durch ein Neugerät. Und außerdem seien die Kosten mit drei bis etwa zehn Euro pro Monat im Verhältnis zum Risiko durchaus hoch. Und außerdem ist auch in der Regel eine Selbstbeteiligung vorgesehen, also ein Betrag, den der Versicherte im Schadensfall selbst leisten muss. Dennoch boomt das Geschäft weiter, sagt von Hein: „Die Produktversicherung wird immer häufiger genutzt, weil die Geräte teurer werden und das Schutzbedürfnis steigt.“

Bei seinem eigenen Versicherungsprodukt schließt Apple in den Vertragsbedingungen übrigens aus, Schäden zu ersetzen, die durch den „Kontakt mit Flüssigkeiten“ entstanden sind.

Eine Vision zur effektiven Vermeidung von Handy-Stürzen gibt es aber auch:

KONTEXT

Apples iPhone: Vom Pionier zum Kassenschlager

Das erste iPhone

Für das Jahr 2007 waren der große Touchscreen ganz ohne Tastatur und die Bedienung per Finger ein radikales Konzept, das die Smartphone-Revolution entscheidend anschob. Dabei verzichtete Apple bei der ersten Version sogar auf den schnellen UMTS-Datenfunk.

iPhone 3G

Ein iPhone 2 gab es nie - stattdessen kam im Sommer 2008 das iPhone 3G, was auf die Unterstützung des 3G-Standards UMTS hinwies. Das Aluminium-Gehäuse wurde durch eine Plastik-Schale ersetzt. Mit dem App Store öffnete Apple die Plattform für Programme verschiedener Entwickler.

iPhone 3GS

Mit dem Modell des Jahres 2009 führte Apple sein "Tick-Tock"-Prinzip ein, bei dem die iPhones alle zwei Jahre radikal erneuert werden und es zwischendurch ein "S"-Modell im unveränderten Design, aber mit aufgerüstetem Innenleben gibt. Das 3GS bekam eine bessere Kamera und einen schnelleren Chip.

iPhone 4

Das letzte Modell, das Gründer Steve Jobs noch selbst vorstellte. Das kantige Design des iPhone 4 mit einer gläsernen Rückwand war 2010 aufsehenerregend, zugleich häuften sich zunächst Berichte über Empfangsprobleme mit der Antenne am Außenrand.

iPhone 4S

Apple ließ sich 15 Monate Zeit bis Oktober 2011 mit einer Aktualisierung. Zu den Neuerungen gehörte neben technischen Verbesserungen die Sprachassistentin Siri.

iPhone 5

Während die Smartphones der Wettbewerber immer größer wurden, erweiterte Apple 2012 zunächst vorsichtig die Bildschirm-Diagonale von 3,5 auf 4 Zoll. Zugleich wurde das Gerät deutlich dünner gemacht und bekam wieder eine Aluminium-Hülle.

iPhone 5S

Die wichtigste Neuerung im Herbst 2013 war der Fingerabdruck-Sensor zum Entsperren der Telefone. Zudem entwickelte Apple unter anderem die Kamera weiter.

iPhone 6

Erstmals entschied sich Apple 2014 für zwei neue Modelle mit deutlich größeren Bildschirmen mit Diagonalen von 4,7 und 5,5 Zoll. Der Schritt löste einen Absatzsprung aus, Apple kam monatelang der Nachfrage nicht hinterher. Die Geräte wurden abermals dünner.

iPhone 6S

Gleiches Gehäuse, bessere Technik - das reichte im Weihnachtsquartal 2015 knapp für den nächsten Absatzrekord von knapp 74,8 Millionen verkauften iPhones.

iPhone 7

Zum ersten Mal geht Apple ins dritte Jahr mit einem weitgehend unveränderten äußeren Design. Doch der Großkonzern verzichtete unter anderem auf die klassische Ohrhörer-Buchse zugunsten des digitalen "Lightning"-Anschlusses.