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FRweekly-briefing: Griechenland nach der Wahl

Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

Die vergangene Woche hatte es in sich: Erst die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), im ganz großen Stil (Staats-)anleihen zu kaufen. Und gestern dann die Parlamentswahlen in Griechenland, die wie erwartet die eurokritische Syriza-Partei gewann. Ohne jedoch die absolute Mehrheit zu erlangen. Entscheidend werden jetzt die Koalitionsverhandlungen sein: „Wenn eine instabile Koalition zu weiteren Wahlen führen sollten, und/oder das Verhältnis zu den Troika-Partnern auf einer schlechten Ausgangsbasis starten sollte, könnten wir an den Finanzmärkten für eine gewisse Zeit auf einer holprigen Fahrt sein“, kommentiert Lucy O’Carroll, Chefvolkswirtin Investment Solutions bei Aberdeen Asset Management (Other OTC: ABDNF - Nachrichten) . Dies könnte Auswirkungen auf die gesamte Eurozone, vor allem die Peripheriestaaten haben. „Bisher sind die Aktien und Anleihen der Europeripherie jedoch ziemlich robust geblieben und das Einpreisen irgendeiner signifikanten Wahrscheinlichkeit eines griechischen Default bzw. Austritts dürfte übertrieben sein“, so O’Carroll.

Anodos: „Positive Zukunft für Griechenland und seinen Aktienmarkt“

Chriostos Arbaras, Griechenlandexperte der Fondsgesellschaft Anodos Asset Management, fordert eine Planbarkeit griechischer Politik. Dies sei wichtig für Europa, Griechenland und vor allem die griechische Wirtschaft: „Die Unsicherheiten, z.B. hinsichtlich der zu zahlenden Steuern, muss ein Ende finde, damit die guten Unternehmen ihr Dasein an der Athener Börse nicht als Pennystocks fristen müssen und weiterhin stark unter ihrem Buchwert notieren.“ Zudem sei es wichtig, dass die neue Regierung die noch anstehenden Reformen umsetzt. „Wir sind überzeugt, dass Griechenland und der griechische Aktienmarkt seine positive Zukunft und einen für viele erstaunlichen Turnaround vor sich hat“, ist Arbaras überzeugt. Azad Zangana, Senior European Economist & Strategist bei Schroders, hofft, dass er fast erreichte Primärüberschuss Griechenlands abgeschlossen wird. „Falls Syriza beschließt, einen geringeren Primärüberschuss zu erzielen, zum Beispiel durch eine lockere Fiskalpolitik, könnte das einen Rückschritt bedeuten.“ Eine Erhöhung des Mindestlohns um 30 Prozent beispielsweise würde die Arbeitslosigkeit in den kommenden fünf Jahren verdoppeln. „Das wäre ein Desaster, und langfristige internationale Investoren würden ins Ausland abwandern.“

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Aber wie geht es jetzt weiter mit Griechenland und der Eurozone? Wird das Land den Währungsraum verlassen? „Die Wahrscheinlichkeit besteht natürlich“, sagt Andreas Hauser vom Wiesbadener Vermögensverwalter Habbel, Pohlig & Partner im Interview mit „Das Investment“. „Nach unserer Einschätzung wird das Land in der Eurozone bleiben. Dies sei unter anderem anhand der Anleiherenditen zu erkennen, die sich deutlich verringert hätten. Realistischer sei hingegen ein Schuldenschnitt. „Es wird wahrscheinlich die nächsten Jahre auch gar nicht anders gehen, als in diesem Punkt auf Griechenland auf Griechenland zuzugehen und die Schulden auf irgendeine Art und Weise zu erlassen.“

Jupiter: „Ohne EZB wäre das Chaos ausgebrochen“

Den deutschen Leitindex DAX stört der Wahlausgang überhaupt nicht. Er startete heute nach einem kurzen Rücksetzer mit einem Plus in die Handelswoche. Und auch vergangene Woche zeigte er sich gut gelaunt und erklomm ein Allzeithoch nach dem anderen. Letztlich beendete er die Woche bei 10.650 Punkten. Nicht zuletzt wegen der Ankündigung der EZB, für 60 Milliarden Euro monatlich Anleihen aufzukaufen. Und auch die Fondsgesellschaften waren durchweg erfreut über den Geldsegen der Zentralbank. Für Tim Stevenson, Fondsmanager bei Henderson, ist vor allem entscheidend, dass die EZB „endlich zur Tat schreitet“: „Dies sollte in einem von Nervosität geprägten wirtschaftlichen Klima in Europa Zuversicht fördern.“ Die Märkte hätten um Hilfe gerufen. Ohne ein Einschreiten der EZB, wäre womöglich das Chaos ausgebrochen. „Vielleicht reicht die Ankündigung der quantitativen Lockerung aus, damit sich die Märkte nun wieder auf Tatsachen konzentrieren“, so Stevenson. „Die europäischen Märkte sind im Vergleich mit den USA billig – vielleicht aus gutem Grund, aber auf einem extremen Niveau.“ Im Vergleich zu ihrer bisherigen Entwicklung seien sie hinsichtlich der Kurs-Gewinn-Verhältnisse teuer, aber aus der Ertragsperspektive gesehen, hält der Fondsmanager sie für attraktiv.

Halver: „Bodenbildung beim Ölpreis“

„Die Staatsanleihekäufe sollen im März beginnen und werden das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr aller Voraussicht ankurbeln, vor allem auch im Zusammenspiel mit den rapide gesunkenen Ölpreisen“, erwartet Arie Bezalel, Fondsmanager bei Jupiter. Dies wirke sich positiv für risikoreiche Assets aus – sprich: für Aktien. Beim Ölpreis wiederum erwartet Robert Halver, Börsenexperte der Baader Bank (Xetra: 508810 - Nachrichten) , allmählich eine Bodenbildung: „Die US-Energiebehörde EIA erwartet aufgrund der niedrigen Energiepreise einen deutliche Abflachung des Wachstums der US-Ölproduktion im laufenden und im kommenden Jahr“, erläutert Halver. „Deshalb ist ab Frühjahr wieder mit leicht steigenden Ölnotierungen zu rechnen.“ Bis Juni werde zudem die OPEC ihre Fördermengen planmäßig weiter ausweiten und so das preisdrückende Übernagebot auf dem Ölmarkt noch nähren. Der Preis der Nordseesorte Brent könnte Schätzungen zufolge auf kurze Sicht erst bei rund 40 US-Dollar seinen Boden finden. „Ab dieser Preisgrenze lohnt sich das Öl- und Gas-Fracking der USA nicht mehr, weshalb das Angebot heruntergefahren wird“, so Halver. „Die Anzahl der aktiven Bohrlöcher ist bereits reduziert worden.“

(PD)